Kommentare

<< [ 1 | (...) | 151 | 152 | 153 | 154 | 155 | 156 | 157 | 158 | 159 | 160 | (...) | 262 ] >>

Baschi Dürr wird unangenehmer sein als Gass

Von PETER KNECHTLI

Der entscheidende zweite Wahlgang der Basler Regierungsrats-Wahlen ging so unspektakulär aus wie wir es mit zahlreichen Beobachtern vorausgesagt hatten: Der Freisinnige Baschi Dürr schaffte die Wahl in die Regierung, aber er scheiterte mit dem Anspruch, gleich auch den prestigeträchtigsten Sitz des Basler Regierungspräsidenten zu erklimmen.

Vermutlich hatte Dürr von allem Anfang an gewusst, dass er den Bisherigen Guy Morin nicht aus dem Präsidialdepartement zu vertreiben vermag. Dass er dennoch forsch auch gleich für dieses Amt kandidierte, dürfte mit der vermuteten PR-Wirkung zusammenhängen: Seht her, wozu ich mich für fähig halte! Dennoch: Gegenüber dem ersten Wahlgang vor einem Monat legte Dürr immerhin zu, während Morin Stimmen einbüsste. Das hat auch damit zu tun, dass sich der grüne Amtsinhaber seiner Wiederwahl offenbar sehr sicher war und mit eher bescheidener Leidenschaft in die zweite Wahlrunde stieg.

 

"Dürr muss Führungsbegabung und
Sozialkompetenz erst noch beweisen."

 

Statt Verbindungen nach aussen zu pflegen und präsidiale Repräsentationspflichten wahrzunehmen, wird der smarte Ökonom und überzeugte Dienstverweigerer nun ein Polizeikorps führen müssen, das schon seinem Vorgänger mehr als einmal Widerstand bot. Er wird mit Lärmklagen aus der Bevölkerung umgehen und Polizeieinsätze politisch verantworten müssen – vermutlich nicht unbedingt seine grösste Herzensangelegenheit. Sicher aber ist, dass er in dieser Funktion seine Führungsbegabung ebenso wie seine Sozialkompetenz erst noch wird unter Beweis stellen müssen: Mit Polizisten ist auch intern nicht zu spassen.

Einfach wird seine Arbeit als Sicherheitsdirektor aber auch deshalb nicht, weil er sich nicht nur einem rot-grünen Mehrheits-Kollegium gegenüber sieht, sondern weil er auch unter Teilen der SVP eher auf Ablehnung stösst.

Es darf ausserdem mit Spannung beobachtet werden, wie gut sich Baschi Dürr, der sich als Präsident der Finanzkommission einen sehr guten Namen geschaffen hat, mit der SP-Finanzdirektorin Eva Herzog versteht, die bekanntlich auch nicht mit sich spassen lässt. Der ebenso selbstbewusste wie ultraliberale Regierungs-Neuling versteht so viel von öffentlichen Finanzen, dass er auch der erfahrenen Kassenwartin die eine oder andere unangenehme Frage stellen wird – nicht nur dazu, wie sich ein wöchentlicher Haushalt-Morgen in der Praxis mit der Präsenzpflicht eines Regierungsrates verträgt.

Mit dem 35-jährgen Baschi Dürr tritt ein begabter und intellektuell fähiger junger Mann in die Basler Regierung ein. Diese Frischluft ist begrüssenswert. Doch es wäre falsch zu glauben, der neue Sicherheitsdirektor werde sich wie ein Büsi ins Kollegium der Routiniers einschmiegen. Schon bald dürfte er versuchen, seine Handschrift in der einen oder andern Form erkennbar zu machen und Führungsanspruch zu akzentuieren. Dürr steht unter Erwartungsdruck etwa der Wirtschaftsverbände, mit seinen "Erfahrungen in Wirtschaftsfragen" die Gesamtregierung zu "bereichern" – und vor allem wohl SP-Wirtschaftsminister Christoph Brutschin.

Bequem jedenfalls wird das neue Regierungsmitglied für das bisherige Sextett nicht werden. Da der liberale Christoph Eymann und der Christdemokrat Carlo Conti gelegentlich an ein Ende ihrer Exekutiv-Belastung denken dürften, wird sich in den kommenden vier Jahren an Baschi Dürr die bürgerliche Hoffnung auf eine Rückkehr zur Regierungsmehrheit festmachen. Da wird es nicht reichen, als Waschi-Baschi von damals in Erinnerung zu bleiben.

Wenn Dürr mit seiner Kandidatur zum Regierungspräsidenten gescheitert ist, dürfte sich sein Bedauern in Grenzen halten. Das war nur ein erster Testlauf. Wenn sich die nächste Chance bietet, wird der Freisinnige die Sicherheitsdirektion verlassen und dorthin wechseln, wo er seine Kernkompetenz sieht: in den Departementen Finanzen, Wirtschaft – oder eben Präsidiales. Als politischer Polizei-Chef wird Baschi Dürr seine Aufgabe vor allem darin sehen, seine Sporen abzuverdienen, bevor's weiter aufwärts geht.

Ergebnisse des zweiten Wahlgangs

25. November 2012
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Peter Knechtli, ist Chefredaktor und Gründer von OnlineReports.ch.

peterknechtli@onlinereports.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Nur die Weiterbeförderung verweigert"

Auch durch ständige Wiederholung wird eine Aussage nicht wahrer, nämlich dass Baschi Dürr ein "überzeugter Dienstverweigerer" sei. Er hat die Weiterbeförderung verweigert, nachdem er die Rekrutenschule und einen WK absolviert hatte. Dafür hat er dann Zivildienst geleistet und wahrscheinlich mehr zur Gemeinschaft beigetragen als viele andere. Wenn er etwas vernünftigere Vorgesetzte gehabt hätte, solche die ihn nicht zum Weitermachen zwingen wollten, wäre auch seine Militärkarriere wie bei allen andern zu Ende gegangen.


Robert Heuss, Basel


www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Dann wüsste man auch bei einem Cornergletscher, warum es dort einen Stausee für die Schweizer Energiebilanz braucht."

BZ Basel
vom 9. Februar 2023
über den Gornergletscher
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Nebenbei lief im Fernsehen Fussball.

RückSpiegel


Bajour berichtete über die Kulturjournalismus-Diskussionsrunde im Theater Basel, an der OnlineReports auch teilnahm.

Telebasel nahm die OnlineReports-Erstmeldung über den Abbruch des ESAF-Referendums auf.

In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.