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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Kinderbetreuung: Die "F"-Fallen in der Politik

Einst waren die drei "K" das A und O der sozial anerkannten Frau, nämlich Kinder, Kirche und Küche. Dann kam ein viertes "K" dazu, die Karriere. Was bewirkte, dass  das A und O der Politik die drei "F" wurden, nämlich Frauen, Familie und Finanzen. Ein viertes, nämlich "F" wie Fiasko, gilt es nun zu vermeiden.

Fast 60 Prozent der Wählerstimmen sind weiblich, und von diesen Frauen hat die Mehrheit Kinder, womit per definitionem eine Familie vorliegt. Das Thema ist politisch also hochinteressant, und dies neuerdings auch für diejenigen der politischen Parteien, die die Frauen am liebsten von Kindern umgeben am Kochherd stehen sehen.

Links hat massgeblich zur Gleichberechtigung der Frauen in Sachen Ausbildung und Stimm- und Wahlrecht beigetragen, hat die Frauen in die Partei und in politische Ämter geholt. Die Kinderbetreuung blieb dabei weitgehend ungelöst. Ein wenig Grossfamilien- und WG-Romantik, Teilzeitjobs für Väter, und ansonsten Patchwork-Familien und Ergänzungsleistungen, so sah das aus.

Die Rechte hingegen wollte einst alle Frauen und heute zumindest noch die Mütter in Haus und Herd belassen. Ein liebendes Mutterherz ist durch nichts zu ersetzen, so die Meinung. Die heile Familie, das Haus geputzt, die Kinder im Pyjama und das Abendessen bereit, wenn der Vater erschöpft von der Arbeit nach Hause kommt. Auch das ist nichts anderes als Romantik pur.

Beide Ansätze lösen die gesellschaftliche Problematik nicht, sind nichts als romantische Ideologien. Entweder die Frauen fehlen zu Hause und die Kinderbetreuung hängt in der Luft. Oder die Frauen geben die Berufstätigkeit auf, womöglich, nachdem sie ein teures Studium absolviert haben, und sitzen irgendwann da, die Kinder aus dem Haus, den beruflichen Anschluss verpasst. Und sind sie geschieden, was jeder zweiten Ehefrau passiert, balancieren sie am finanziellen Abgrund entlang. Was auch für die Väter gilt, die alles mit einem, nämlich ihrem, Einkommen finanzieren sollen.

 

"Subventionen zu Gunsten einer Gruppe
gehen zu Lasten einer andern."


Im Falle der Hausmänner und berufstätigen Mütter gilt natürlich das Gleiche mit andern Vorzeichen. Wenn nicht der Steuerzahler einspringt. Und damit wären wir beim dritten "F", den Finanzen. Wo Geld gutgesprochen wird, muss jemand anderes bezahlen, denn Subventionen zu Gunsten einer Gruppe gehen zu Lasten einer andern. Das wären in diesem Fall die berufstätigen, kinderlosen Männer und Frauen. Diese Gruppe zu Gunsten der andern zu belasten, kann stossend sein – man denke nur an diejenigen Personen, die ungewollt kinderlos sind.

Im Interesse aller, auch der Singles, ist eine gute Kinderbetreuung, Erziehung und Bildung, die präventiv wirkt und damit Kosten sparen hilft. Kosten, die dadurch entstehen, dass Kinder verwahrlosen, nicht integriert werden, unsere Sprache nicht lernen, unsere Werte nicht kennen, kriminell werden. Zudem brauchen wir alle gute Berufsleute für die Zukunft, die unser Alter finanzieren und die Funktion der Gemeinschaft aufrecht halten.

Eine gute, externe Kinderbetreuung, die auffängt, was die Eltern nicht leisten können, ist also ebenso im Interessen aller wie ein gutes Bildungsangebot. Ob diese Betreuung durch die Eltern geleistet werden kann oder soll, hängt jedoch von den Umständen ab.

Im Falle von Einkommen, die unter dem liegen, was die externe Kinderbetreuung kostet, benötigen Familien Unterstützung. In den andern Fällen aber ist die Aufgabe des Erwerbslebens durch einen Elternteil grundsätzlich nicht im Interesse der Allgemeinheit, erst recht nicht, wenn die Familie dadurch in finanzielle Probleme gerät. Deshalb: Wenn Eltern ihre Kinder selber betreuen wollen, darf dies nicht unabhängig von allen Umständen und generell auf Kosten der Steuerzahler gehen.

Und eines geht in diesen Diskussionen grundsätzlich unter: der Buchstabe "F" für Freude, das Glück, eine Familie zu haben. Ein erheblicher Aktivposten in der Buchhaltung von Familien. Hoffentlich.

29. April 2013
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Komme nicht ganz mit, liebe Andrea Strahm!"

"Im Falle von Einkommen, die unter dem liegen, was die externe Kinderbetreuung kostet, benötigen Familien Unterstützung. In den andern Fällen aber ist die Aufgabe des Erwerbslebens durch einen Elternteil grundsätzlich nicht im Interesse der Allgemeinheit, erst recht nicht, wenn die Familie dadurch in finanzielle Probleme gerät. Deshalb: Wenn Eltern ihre Kinder selber betreuen wollen, darf dies nicht unabhängig von allen Umständen und generell auf Kosten der Steuerzahler gehen."


Verstehe ich richtig? Nur noch diejenigen, die die Kinderbetreuung selber bezahlen können, können mit gutem Gewissen ihre Kinder selber betreuen, erziehen? Bei den andern Familien haben beide zu arbeiten!?


Genau dort liegt doch das Problem der externen Kinderbetreuung. Diese ist gut und recht, aber nur solange sie völlig frei von den Müttern und Vätern gewählt werden kann. Den leisesten Aufruf an beide Eltern (oder an Alleinerziehende), Geld verdienen zu gehen, um die Familie finanzieren zu können, finde ich unhaltbar.


Wer profitiert denn eigentlich von unseren Kindern? Die Eltern? Da ausnahmslos alle auf Kinder angewiesen sind, wie Sie schreiben, sollen doch auch alle mitfinanzieren. Auch diejenigen, die leider keine eigenen bekommen können.


Natürlich ist es schön, eine Familie zu haben! Auch schön anstrengend! Kinderhaben, die grösste aller Glückseligkeiten? Das ist nicht so leicht zu unterschreiben. Kinderhaben, das Selbstverständlichste auf dieser Welt! schon eher. Es gibt einige Eltern, die einiges erleben mit ihren Kindern, das sie sich nie vorgestellt haben und nicht einmal ahnten.


Viktor Krummenacher, Bottmingen


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"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
In einer Medienmitteilung vom 26. April zu den Abstimmungsvorlagen.
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Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).