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Adil Koller: #grenzenlos

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Wir Jungen: Unterwegs zuhause

An den 11. Juli 2011 kann ich mich noch gut erinnern. Flughafen Montréal Trudeau. Es ist der Abschied nach einem abenteuerlichen, lehrreichen Austauschjahr im kanadischen Québec. Entstanden sind Freundschaften, die halten. Mit Québecois, die lustigerweise dachten, die Schweiz liege in der Nähe von Australien. Mit einer Finnin, die besser Englisch spricht als ihre Muttersprache. Oder mit einem Brasilianer, der aussieht wie ein Japaner.

Wir steigen in das "Swiss"-Flugzeug, das unsere Gruppe nonstop zurück in die Schweiz bringen wird. Es heisst "St. Gallen". Die Stewardess grüsst freundlich. Ich setze mich in den Sitz und warte. Wenige Minuten später meldet sich eine Stimme. "Grüezi mitenand, mein Name ist Ruedi Müller, ich bin heute ihr Capitain." Ich weiss nicht, ob er wirklich Müller hiess. Aber auf jeden Fall irgendetwas mit Ruedi.

Ein Jahr lang, fern von der Schweiz. Kanadisches Französisch war meine tägliche Umgangssprache. Meine Gedanken hängen bei den Menschen, von denen ich mich verabschieden muss.

Und trotzdem braucht es nur ein rot-weisses Flugzeug, zwei drei Worte eines Berner Piloten und – zägg – alles ist zurück. Die Schweiz ist meine Heimat. Es ist trotzdem Freude, nach Hause zu fliegen. Ein Austauschjahr bedeutet ja auch zu bemerken, dass einem genau das fehlt, was man eben nicht denken würde. Das Müesli zum Zmorge beispielsweise – so simpel.


"Meine Generation ist so mobil geworden,
wie es noch keine vor uns war."


Ich glaube, genau das ist speziell für meine Generation. Sie weiss, wo sie zuhause ist, aber sie ist nicht mehr gebunden. Es ist durchaus möglich, in Basel zu frühstücken, mittags in Paris über den Boulevard zu schlendern und in Berlin das Nachtleben zu geniessen. Meine Generation ist so mobil geworden, wie es noch keine vor uns war.

Während ich diese Kolumne schreibe, könnte ich einfach einen Flug nach Rom buchen. Heute gebucht, morgen eingestiegen. Und es kostet mich nur so viel, wie mein Grossvater nächstes Wochenende für sein Bahnticket in die Berge zahlt. Dass meine Generation auch diejenige ist, die, ohne es wirklich zu merken, der Natur am meisten schadet – das ist auch klar.

Ökologische, europäische Mobilität wäre auch möglich mit einem ausgebauten Eisenbahn- und Nachzugnetz. Würde dieses Angebot nicht aus unverständlichen Gründen ständig abgebaut.

Wie paradox, dass junge Schweizerinnen und Schweizer in die Welt reisen können, aber dass sich ihr Heimatland politisch immer mehr abschotten möchte, sich als isolierten Sonderfall verstehen will.

Diesen Sommer habe ich die Möglichkeit, drei Wochen in London zu studieren. So lange war ich nicht mehr im Ausland seit dem Austauschjahr.

Und wie der Zufall es will, studiert die Finnin seit zwei Jahren in London und besucht der Brasilianer die gleiche Summer School wie ich. Man sagt sich, die Schweiz sei klein. Die Welt ist es auch. Unsere Wege kreuzen sich wieder. Es sind die gleichen Leute wie vier Jahre zuvor auf dem Flughafen Montréal. Die Zeit rast.

1. Juni 2015
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Adil Koller, Jahrgang 1993, hat 2013 die Matur am Gymnasium Münchenstein abgeschlossen (Maturarbeit: Der Einfluss von Margaret Thatcher auf Christoph Blocher). Er hat danach seinen Zivildienst absolviert und im Herbst 2014 das Wirtschafts- und Soziologiestudium an der Universität Basel begonnen. Koller engagiert sich in der Juso Baselland und in SP seiner Wohngemeinde Münchenstein. Dort betreibt er auch zusammen mit dem BDP-Politiker Filip Winzap die Jugend-Initiative "The Next Generation".

adil.k@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)

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"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
In einer Medienmitteilung vom 26. April 2024 zu den Abstimmungsvorlagen.
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Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).