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Adil Koller: #grenzenlos

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Immer werde ich auf mein Äusseres reduziert

Ich spreche ja kein Wort Türkisch. Eigentlich. Denn praktisch musste ich mir mindestens einen Satz aneignen. Schon mehrmals konnte ich einem Döner-Verkäufer nicht erklären, dass ich weder Türke bin noch türkisch spreche. Schwarze Haare und hellbrauner Teint machen einen ja nicht automatisch zum Türken, nicht wahr.

Irgendwann habe ich also von einer türkischen Kollegin den simplen Satz Ben Türk değilim gelernt. Also: Ich bin kein Türke. Später musste ich dann merken, dass mir das auch nicht so viel hilft, wenn ich das dem Döner-Verkäufer eröffne. Vor allem wenn ich dann noch den richtigen Akzent treffe. Das war auch auf unserem Istanbul-Reisli so, das ich mit einem guten Freund in den letzten Wochen unternommen habe.

Istanbul ist eine faszinierende Stadt. Man spürt diese historische Bedeutsamkeit, diese Schlüsselposition zwischen Ost und West. Jeder der vielen Tempel drückt das aus. Die Lunge und das Herz der Stadt ist aber der Bosporus, der die Stadt in mehrere grosse Teile auftrennt. Er bringt die Stadt zum Atmen und pulsiert unaufhörlich. Wenn wir mit den Menschen reden, wird uns auch klar: Sie lieben ihren Bosporus, er ist die Seele. Es ist ein Segen, nah am Bosporus zu wohnen. Eine Bosporus-Rundfahrt ist denn mehr als teurer Touriquark – wir verstehen die Stadt danach besser.

 

"Hätten wir doch nur bereits
in der Primarschule Frühtürkisch gelernt!"


Aber mich wollten die Menschen leider nicht verstehen. Offenbar sind aktuell nur sehr wenige Touristen in Istanbul unterwegs – so kommt es uns auf jeden Fall vor. Erst recht gehe ich als Türke durch. Nicht bei der Ankunft am Flughafen, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben von einem Polizist aus der Menge gepflückt werde und eine kurze Ewigkeit lang Fragen zu meinem bescheidenen Aufenthalt beantworten muss. Sondern in der Stadt, in den Läden, auf dem Bazar, in den Restaurants.

Niemand will mir glauben, dass ich kein Türkisch spreche. Ich werde quasi auf mein Äusseres reduziert! Dagegen hilft kein Schulterzucken, kein Sorry, nicht einmal ein Sorry, I don't speak Turkish wird da akzeptiert. Hätten wir doch nur bereits in der Primarschule Frühtürkisch gelernt, hätte ich heute weniger Probleme! Aber in diesen Sprachenstreit mische ich mich lieber nicht ein.

Vor der Heimreise will ich mir am Flughafen eine Pizza kaufen. Die Antwort auf mein "Hi! This one, please!" und mein Deuten auf eine Pizza Margherita wird mit einer, durchaus freundlichen türkischen Aufforderung beantwortet. Ich verstehe natürlich Bahnhof. Die Verkäuferin wird deutlicher, sichtlich genervt. Mein "Sorry, I don't speak Turkish" hilft auch nicht.

Ganz offensichtlich spricht sie dafür kein Englisch. An einem Flughafen. Gut, ich spreche kein türkisch in der Türkei. Ausser eben Ben Türk değilim. Als letzte Hoffnung bringe ich diesen Satz. Dann eskaliert die Situation, ich habe den Akzent getroffen. Sie glaubt nun natürlich, ich hätte mein Unverständnis zum Spass vorgespielt. Eine ganz schlechte Entscheidung, Türkisch zu reden, wenn ich es doch gar nicht kann. Da half auch "Please, believe me! I don't speak Turkish!" nicht weiter.

Vielleicht sollte ich an der Uni einen Türkisch-Kurs belegen. Die Gesellschaft erwartet das ja scheinbar von mir.

21. September 2014
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Adil Koller, Jahrgang 1993, hat 2013 die Matur am Gymnasium Münchenstein abgeschlossen (Maturarbeit: Der Einfluss von Margaret Thatcher auf Christoph Blocher). Er hat danach seinen Zivildienst absolviert und im Herbst 2014 das Wirtschafts- und Soziologiestudium an der Universität Basel begonnen. Koller engagiert sich in der Juso Baselland und in SP seiner Wohngemeinde Münchenstein. Dort betreibt er auch zusammen mit dem BDP-Politiker Filip Winzap die Jugend-Initiative "The Next Generation".

adil.k@gmx.ch

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Melanie Nussbaumer

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Leicht umbenanntes Double aus der Sowjetunion.

RückSpiegel

 

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

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BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

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Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

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Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

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Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

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Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

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Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

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Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
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Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

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Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

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Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

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