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"5 statt 7" traf einen Neben-Nerv des Volkes

Von PETER KNECHTLI

 

Es wäre ein Wunder gewesen, wenn die Volksinitiative zur Abschaffung des "ungeliebten Präsidialdepartements" (so die Initianten) und einer Reduktion der Anzahl Regierungsmitglieder von sieben auf fünf vom Basler Stimmvolk angenommen worden wäre. Es waren drei parteilose Männer im Alter von 61 und 77 Jahren, die das Volksbegehren in hehrer demokratischer Absicht im Alleingang durchgezogen haben. Das allein verdient Respekt.

Verbale Unterstützung in Form einer Ja-Parole erhielten sie von SVP, der FDP und dem Gewerbeverband. Doch von wirkungsvoller Unterstützung dieser drei Institutionen war weit und breit nichts zu erkennen.

 

Die drei wackeren Männer sind mit ihrer Initiative und deren formalen Ausgestaltung teilweise etwas belächelt worden – ohne jegliche Berechtigung: Sie hatten insbesondere mit der Abschaffung des Präsidialdepartements einen politischen Dauerbrenner aufgegriffen, an dem sich die bürgerlichen Parteien seit seiner Einführung vor 13 Jahren abgearbeitet hatten. Das neue departementale Gefäss – zweimal hintereinander von einem Mitglied der Grünen geleitet – sei eine Fehlkonstruktion, verfüge nicht über ein akzeptables Portefeuille und masse sich eine "Stadtpräsidenten"-Funktion an, die in einem Stadtkanton mit zwei Landgemeinden gar nicht vorgesehen sei.

 

Das chronische Murren legte sich etwas, seit der Sozialdemokrat Beat Jans die Departementsführung übernahm und mit Strategie, Eloquenz und Repräsentation zu überzeugen weiss, auch wenn das von ihm deklarierte "Klimadepartement" bisher nicht die erwartete Wirklichkeit wurde.

"Die Zustimmung von fast 40 Prozent
liegt über den Erwartungen."

Doch die Kritik an wachsenden Staatsausgaben und Stellenetats ist damit nicht verstummt. Die Initianten haben aufgedeckt, dass der Personalbestand im Präsidialdepartement zwischen 2009 und 2020 um 99 Stellen zugenommen hat und das Gesundheitsdepartement gerade noch 241 Stellen stark ist, während andere Departemente klar vierstellige Stärke aufweisen. Diese "inhomogene Verteilung" der Staatsaufgaben müssen hinterfragt werden.

 

So viel ist den Initianten zu attestieren: Die Zustimmung von fast 40 Prozent liegt über den Erwartungen. Die drei Männer hatten mindestens einen Neben-Nerv im Volk getroffen. Ihre Initiative hatte bei allen Mängeln Pfiff, indem sie das von den Bürgerlichen kultivierte Malaise – Ziel: ein schlankerer Staat – aufnahm und zur Klärung einem Plebiszit zuführte, was auf andere Weise kaum denkbar gewesen wäre.

 

Vielmehr gaben alle Parteien, die selbst Regierungsmitglieder stellen, die Nein-Parole aus. Zu gross war das Bedürfnis nach Besitzstands- und Machterhaltung, zu gering die Lust auf einen erneuten radikalen Umbau der Verwaltung. Selbst die Grünen, die bei den letzten Wahlen aus der Exekutive geflogen waren, triumphierten über die "Abfuhr" der "Abschaffungs-Initiative".

 

Eines der häufig angeführten Nein-Argumente war, dass das breite Basler Parteien-Spektrum mit sieben Departementen besser abgebildet werden könne als mit deren fünf. Dieses Proporz-Argument ist an Hilflosigkeit kaum zu überbieten. Anders als im Grossen Rat, in dem die politischen Gegensätze aufeinanderprallen (müssen), ist es in der Regierung mit Parteipolitik vorbei: Ihre Mitglieder geben an der Rathaus-Türe ihr Parteibüchlein ab und ringen im Kollegium primär gemeinsam um die beste Lösung für die Bevölkerung.

 

Die Hauptfrage, ob in Basel-Stadt eine fünfköpfige Regierung effizienter arbeitete als eine siebenköpfige, ist hypothetisch, weil es immer auf die Fähigkeit der Köpfe ankommt. Wahrscheinlich, aber nicht sicher ist, dass von einem Exekutiv-Quintett weniger Staatsstellen-Vermehrung zu erwarten wäre. Sicher ist mit dem heutigen Volksentscheid hingegen eines: Das Parteien-Gejammer über das Existenzrecht des Präsidialdepartement muss endlich aufhören.

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25. September 2022
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"Verwaltung ist zu aufgeblasen"

Ob 5 oder 7 Departemente ist müssig. Tatsächlich relevant ist doch der Eindruck, dass unsere Verwaltung zu aufgeblasen ist. Dabei ist klar, dass das nicht so ist, weil die Leute dort faule Nichtstuer wären, vielmehr liegt es an einerseits den Aufgaben, die man längst hinterfragen sollte, andererseits an der schlechten Organisation. Die Reduktion von 7 auf 5 hätte die Regierung gezwungen, zumindest letzteres anzupacken.



Dass die bürgerlichen Parteien in der Regierung es tatsächlich seit Jahren nicht annähernd schaffen, ihrer eigenen Forderung nach dem "schlanken Staat" näher zu kommen, also die übertriebene Administrierung zu reduzieren, ist eine Schande für sie. "So viel wie nötig – nicht so viel wie möglich" sollte die Devise lauten!



Dass Gesetzgebung und auch Justiz dem fröhlich entgegen arbeiten, macht es nicht leichter. Aber endlich mal eine Verschlankung einzuleiten, ohne Rücksicht auf das Ego all jener Führungspersonen (inkl. Regierungsräte), die sich nur dann "fühlen", wenn sie möglichst viele Untergebene haben und über ein immer grösser werdendes Budget verfügen – das sagen ganz deutlich rund 40 Prozent der Bevölkerung.


Peter Waldner, Basel



"Reichlich Staub auf schlankem Staat"

Die Forderung nach dem schlanken Staat hat schon reichlich Staub angesetzt. Auch in der freisinnigen Primitiv-Variante "Mehr Freiheit – weniger Staat" oder umgekehrt. Oder kennt jemand eine plausible Erklärung dafür, warum das Postulat in den seit Jahrzehnten bürgerlich geführten Departementen noch immer nicht umgesetzt ist. Dort sind unterdessen nur die Regierungsräte "schlank". Immerhin.


Roland Stark, Basel


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"Dank dem technischen Fortschritts und die damit einhergehenden viel tieferen Strahlendosen ist die Belastung für den Körper um einiges geringer."

Kantonsspital Baselland
in "Medizin aktuell"
vom November 2023
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Umso höher aber die grammatikalische Belastung.

RückSpiegel


20 Minuten nimmt den Artikel von OnlineReports über das Hup-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Sonja Kuhn, ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.
 

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.