![]() Die Denk-Polizei schadet der Linken
Es ist überhaupt keine Frage, dass von jedem aufgeklärten Menschen dieses Landes erwartet werden muss, dass er seinen Horizont globalen Werten wie Gleichberechtigung, Solidarität, nachhaltiges Denken und Handeln, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, gegen Rassismus und Homophobie und vieles mehr öffnet. Und ist es auch nicht verboten, für diese Ziele politisch zu kämpfen. Doch die Liste der geforderten "Achtsamkeit" ist so lange, dass wir uns ihren Zielen im besten Fall nur annähern können.
Fraglos sollte es auch der freie Wille jedes Menschen sein, sich Tag für Tag zu optimieren – und sei es bloss, beim Einseifen der Hände das Trinkwasser abzustellen oder gegen rassistische Witze zu intervenieren.
Doch in der Gesellschaft sind starke Tendenzen spürbar, die es nicht dabei belassen, andern die Zeit zum Denk-Wandel zuzugestehen: Vielmehr massen sie sich die Berechtigung einer höheren Gewalt an, diesen Wandel und das nach ihrer Meinung "richtige Verhalten" unter Zwang herbeizuführen. "Der denkstalinstische Ansatz setzte sich Beispiele sind die Forderung nach einer angeblich korrekten Gendersprache (die faktisch einer Jekami-Sprach-Verstümmelung gleichkommt), einer angeblich korrekten Geschlechter-Definition bis hin zu einem Definitions-Verzicht (weil es Geschlechter angeblich gar nicht gibt) oder gar die Wahl der eigenen Haarpracht. "Political Correctness", "Cancel Culture", "Racial Profiling", heissen die in ihrer Zahl wachsenden Überbegriffe den neuen Verhaltens-Imperativs – geäussert vorwiegend in links-feministischen Kreisen.
Der Fächer an demokratisch in keiner Weise legitimierten Denk-, Verhaltens- und Outfit-Forderungen wird immer breiter – und immer absurder. Die AZ spricht von "kultureller Apartheid". Ist es auch "kulturelle Besitzergreifung", wenn sich Afroamerikanerinnen die Haare strecken lassen?
Der geistige Kern der Verhaltens-Diktatur ist grob gesagt – wenn ich das überhaupt noch so nennen darf – im politisch linken Spektrum zu verorten. Allerdings fällt auf, dass sich der denkstalinstische Ansatz beispielsweise in der SP keineswegs auf breiter Ebene durchsetzt.
Je stärker aber die "Aneignungs"-Bewegung Deutungshoheit beansprucht, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass die führende Links-Partei der Schweiz dafür eine Quittung erhält. 28. Juli 2022
![]() "Wo ist hier noch der Unterschied" Denk-Polizei oder Taliban: Wo ist hier (noch) der Unterschied? Franz Bloch-Bacci, Aesch "Fast grenzenlos verwöhnte Gesellschaft" Am gleichen Tag zeigte die "Tagesschau" eine Reportage aus Afghanistan, in der eine Mutter ihre 10-jährige Tochter verkaufen musste, um die andern Familienmitglieder vor dem Verhungern zu bewahren. Und diese Tochter weinte sehr, als die Mutter dies der reporterierenden Person erzählte. André Braun, Allschwil "Sprach-Vergewaltigungen sind ein echtes Problem" Mit diesem Artikel ist Peter Knechtli ein ganz grosser Wurf gelungen. Ich kann jeden Satz befürworten und teile sein Denken und Schreiben. Nun gibt es Stimmen, die fragen, ob wir denn keine grösseren Probleme hätten. Aber diese Sprach-Vergewaltigungen und -Verhunzungen sind ein echtes Problem, das man nicht verharmlosen darf. Wir laufen sonst Gefahr, dass unser Denken und Schreiben immer mehr eingeschränkt wird. Und damit unsere Freiheit. Wehren wir uns gegen diese Denk-Polizistinnen und -Polizisten! Thomas Schweizer, Füllinsdorf "Kunst verbindet Menschen" Lieber Peter, gut geschrieben. Bin deiner Meinung. Spinnen wir doch diese Gedanken mal weiter. Beatrice Isler, Basel "Veranstalter zeigte kein Rückgrat" Am Schluss lag es ja auch am Veranstalter, der leider kein Rückgrat gezeigt hat und das Konzert abgebrochen hat. Christine Valentin, Basel "Strikte gegen Gesinnungspolizei" Ich bin seit bald fünfzig Jahren SP-Mitglied. Jede Aneignungs-oder Achtsamkeit-Deutungshohheit ist mit fremd. Sehr wohl mache ich mir Gedanken über Gleichberechtigung, Geschlechterrollen, Arm und Reich (auch hierzulande), Solidarität, Rassismus, koloniales Denken und Handeln, imperialistische Ansprüche usw. Steffi Luethi-Brüderlin, Basel "Ideologien sind Herrschafts-Konstrukte" Keine Ideologie hat je etwas dazu beigetragen, eine Situation zum Besseren zu verändern. Ideologien sind Konstrukte mit der einzigen Absicht, Herrschaft über die Menschheit zu erlangen. Franz Vettiger, Basel |
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