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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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100 Jahre Fasnacht – Zeit für Strapse

Strapse? Uf gar kei Fall, jedenfalls nicht sichtbar. Wir Basler sind das ganze Jahr hindurch unglaublich sexy, so dass wir es an der Fasnacht nicht auch noch sein müssen. Der Kopf kommt also hinter die Larve und unter die Perücke und man kleidet sich hochgeschlossen. Wichtig ist das Gesamtkunstwerk Goschdym, nicht die Person, die drin steckt. So der Status Quo.

Aber den muss man hinterfragen. Basel muss nämlich besser verkauft werden. Touristenmässig, nicht an uns Einheimische, denn wir zahlen hier die Steuern und somit liegt an der Fasnacht höchstens noch ein Bierlein drin – bei den Preisen, die die dann haben –, und ein Hotelzimmer brauchen wir auch nicht.

Der Basel-Verkauf ist institutionalisiert, wir haben eine Top-Marketing-Gilde in Behörde und anverwandten Gremien. "Standortmarketing", "Wohnortmarketing", "Stadtmarketing", "Kantons- und Stadtentwicklung" heissen ein paar davon. Auch einen "Denkmalschutz" und die "Stadtbildkommission" soll es geben. Was da der Unterschied ist und wer nun genau was macht, weiss ich nicht. Die einen verhunzen das Stadtbild mit knallblauen Plastik-Mistsäcken, die andern retten es wieder, indem sie knallblaue Plastik-Stühle verbieten, irgendwie so. Damit das alles koordiniert abläuft, haben wir ein Präsidialdepartement und dieses hat den Thomas Kessler. Der kann natürlich nur koordinieren, wovon er erfährt. Deshalb müssen ihm alle alles mitteilen. Es hat also alles seine Ordnung.

Manche Marketinger reisen durch Deutschland und bringen Basel den Deutschen näher. "Die Imagewerbung konzentriert sich auf Deutschland, das Hauptexportland der Schweiz", verkündet die Website des Standortmarketing. Das hat man also messerscharf erkannt, denn die deutschen Gelder fliessen ja nun nicht mehr aus anderen Gründen in die Schweiz. Man hat deshalb bereits einen Weihnachtsmarkt erschaffen, so wie die Basler Behörde sich des deutschen Touristen Geschmack vorstellt: Dresdner Stollen anstatt Basler Läckerli, seltsame Gewänder anstatt Basler Tracht, Glühwein aus deutschen Landen, weisse Filz-Schnee-Dächer, Plastik-Holzbalken, Kürbis-Gondeln. Eine frische Mischung aus Europapark, Schwarzwald, Lübecker Handwerk und Halloween.

In Nürnberg wäre dieses Kitsch-Sammelsurium verboten, deshalb hofft man wohl, die Deutschen suchten das hier. Da Marketingleute ja immer mittels Umfragen, Erhebungen und Statistiken sattelfest abklären, was Sache ist, wird es wohl so sein. Grüezi Fräu äähm Schtrrrraaaahm, min Namme isch Ruedi Vaporetto, händ si es Momänteli zyt für zwöi, drü Fröögli? Sie kennen das.

Das aktuelle Touristen-Ereignis heisst Fasnacht, und da ist es nach 100 Jahren Zeit, marketingmässig über die Bücher zu gehen, denn alles neu macht der Mai (wie bei ÖKK-Sympany und all den veralteten Bezeichnungen, die nun originell mit "Swiss…" daher kommen). Terminlich gibt es nichts zu beanstanden, das wird jede Meinungsumfrage bestätigen: eine Woche später als überall sonst. Aber natürlich viel zu kurz. Bei derart vielen Touristen an derart wenigen Tagen kann Basel nicht optimal vermarktet werden. Eine ganze Woche Fasnacht oder zehn Tage, das muss schon sein.

Dann die Bekleidung. Man weiss ja: Sex sells. Kunst ist nett im Museum, an die Fasnacht aber gehören Eyecatcher. Goschdym darf also bei der Fasnächtlerin nur noch zwischen Busen und Oberschenkel stattfinden, Playboy-Häschen-Kostüme gibt das Comité gratis ab. Die plumpen Junteressly als Vortrab haben ausgedient, sie werden durch jugendlich-frische Tanzmariechen ersetzt.

Des weitern müssen Sie zugeben, dass so ein Piccolo saumässig schrill ist. Es wird deshalb durch ein harmonisch klingendes Waldhorn ersetzt. Der männliche Fasnächtler zeigt in kurzen Lederhosen, was er hat. Über dem Mäsklein ein kecker Filzhut mit Gamsbart.

Dann die Zeedel, die versteht nun wirklich keiner. Also bitte auf Hochdeutsch. Und nicht so lokalpolitischen Miggis. Wer kennt schon Carlo Conti; es meinen ja alle, das sei der Mann der Sophia Loren. Sie meinen, die Jungen kennten der Sophia Loren ihren Carlo nicht mehr? Natürlich nicht. Aber die kommen ohnehin nicht an diesen verordneten Folklore-Mix, sondern starten direkt nach Zürich durch.

Etwas Angst habe ich nun nur noch vor dieser freiwilligen Denkmalpflege oder dem Basler Heimatschutz. Das sind die, die den Weg am linken Rheinufer nicht wollen, den die Marketinger wollen sollten. Hoffen wir also, dass die hier, mit der Fasnacht, nicht auch wieder auf Verhinderlis machen. Denn wenn die nun wieder mit hundertjähriger Tradition und Ähnlichem kommen, dann geht wieder gar nichts. Und das ganze präsidiale Marketing ist für die Füchse. Aadje Steuergelder.

7. Februar 2010
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Sie ist Mutter zweier Töchter und lebt in Basel. © Foto Eduardo Elia

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Melanie Nussbaumer

Es geht um Macht
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vom 4. Dezember 2024
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Gute Miene zum bösen Spiel?

RückSpiegel

 

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.
 

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.