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Peter Achten: Brief aus ...

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... Bern: Breaking News

Vor der Weiterreise nach Asien noch einmal einen Brief in einen Schweizer Briefkasten werfen. Zur Erinnerung: Handgeschrieben wie immer, mit Füllfeder, schwarzer Tinte auf feinem, weissen Papier. Nach Basel ist jetzt also, nein nicht Zürich Downtown Switzerland ohne Südanflug, an der Reihe, sondern Bern, du scheene Schwyzer Schtärn. Über Bern rümpfen Zürcher stets die Nase und für Basler ist Bern - ausser in der Politik - schlicht kein Thema. Für andere Schweizer wiederum ist gerade mal der Dialekt "heimelig", die Stadt selbst unbekannt oder als kulturloses Bürokraten- und Politikaster-Zentrum verschrieen.

Nichts falscher als das. Bern hat das, woran es Zürich trotz aller Kultur, Wirtschaft, Bahnhofstrasse und Banken so schmerzlich mangelt: Charme nämlich. Nur die Lausanner, Genfer und Staviacois können es mit den Bernern in dieser Beziehung noch aufnehmen. Mit den Baslern - voller Witz und einem Quäntchen Charme - teilen die Berner die Liebe zur Kultur. Nicht nur, weil die Mutzen zu ihrer Altstadt Sorge getragen haben, während die Zürcher und Baseler im Aufbruch zur Moderne zu vielen Beton-Träumen nachhingen. Auch die darstellenden und bildenden Künste kommen in der Bundeshauptstadt nicht zu kurz.

Nach soviel Lob vielleicht doch ein kritisches Wort zur aktuellen Lage. Kommt der Reisende nämlich derzeit am Hauptbahnhof an - die wenigsten werden wohl am "internationalen" Flughafen Belpmoos landen - empfängt ihn Chaos pur. Der Bahnhofplatz ist eine riesengrosse Baustelle und eben auch ein Tram-Knotenpunkt. Die Orientierung für die ankommenden Basler, Zürcher, Genfer, Deutsche oder eben Pekinger ist nahe an Null. Mit andern Worten, der stadtunkundige irrt wild hin und her, versucht aus den schlecht und unklar  beschrifteten Orientierungstafeln sich einen Reim zu machen. Nur eben, nichts reimt sich mehr auf dem Berner Bahnhofplatz. Die schönen roten Trämli - was für eine Wohltat nach so viel Blau in Zürich und Grün in Basel - sind, wenn überhaupt, erst dann zu finden, wenn der erste Termin bereits geplatzt ist. Alles aber soll, so trösten einem Ortsansässige, bis zur Euro 08 fertiggestellt sein. So lange?, fragt man sich da als Pekinger automatisch. Nun ja, das ist eben Schweizer Tempo. Nicht Berner Tempo, wie die neunmalklugen Zürcher sofort antworten würden.

Auch Schweizer Radio DRS unweit des Bahnhofplatzes ist - ein kurzes Wort in eigener Sache - eine einzige Baustelle. Und auch dort gehen die Bauarbeiten im obligaten Schweizer Tempo nur langsam voran. Im Unterschied zum Bahnhofplatz aber merkt das ausser den Radiomachern niemand. Schon gar nicht die Radiohörer und Hörerinnen. Im Gegenteil. Die Qualität der Informationssendungen aus der Baustelle Studio Bern wird immer besser. Seit kurzem gibt es sogar ein Nachrichten-Radio mit dem gut schweizerischen Namen "DRS4-News". Dort sind rund um die Uhr Nachrichten, Beiträge mit Hinter- und Vordergründigem zu hören ohne einen einzigen Takt Musik. Toll. Nur eben, warum muss das denn "DRS4-News" heissen? "DRS4-Nachrichten" hätte ja wohl auch gereicht.

Nun ja, im Zeitalter in dem auch in der Schweiz bei sogenannten Qualitätszeitungen - und hélas auch auf OnlineReports - ganz selbstverständlich und ohne jede Scham neudeutsch "Breaking News" im Vokabular enthalten ist, ist "DRS4-News" eine geradezu lässliche Sprachsünde.

Da tickt halt Peking doch ein wenig anders. Breaking News gibt es da schon deswegen nicht, weil nichts "Breaken" kann. Der Zensor als Gate-Keeper - um stilgerecht in neudeutsch fortzufahren - verhindert das noch immer erfolgreich. Rund um die Uhr.

26. November 2007
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Peter Achten, geboren 1939 in Basel, lebt und arbeitet in Peking (Beijing). Er ist seit 1967 journalistisch tätig. Seine Karriere begann er bei "National-Zeitung" und "Basler Nachrichten" als Lokalredaktor, arbeitete später als Radio-Korrespondent aus Madrid. 1974 wechselte er zum Schweizer Fernsehen, wo er Produzent / Moderator der "Tagesschau" und Mitglied der Chefredaktion wurde. Mit Sitz in Beijing, Hanoi und Hongkong arbeitete Achten ab 1986 als Fernost-Korrespondent für Schweizer Radio DRS sowie verschiedene Schweizer Tageszeitungen. Zwischen 1990 und 1994 war er in Washington USA-Korrespondent für SF DRS. Von 1997 bis 1999 war er Chief Representative für Ringier in Vietnam. Von 1999 bis 2008 war Peter Achten Asienkorrespondent für Schweizer Radio DRS sowie für Ringier-Titel und Chefredaktor des Wirtschaftsmagazins "China International Business". Spektakulär waren seine Radio-Reportagen über den blutig niedergeschlagenen Volksaufstand im Frühjahr 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Beijing, den Tsunami in Banda Acah 2004 und den Zyklon in Burma 2008. Heute arbeitet PA als freier Asien-Korrespondent mit Sitz in Peking. © Foto by OnlineReports.ch

mailto:peter.achten@usa.net

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"Laufener Musikvereine sind bereit für den grossen Auftritt in Rom."

Kanton Baselland
am 29. April 2024
in einem Post auf X
über den Sacco di Roma
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Laufner, Prattler, Basler ...

RückSpiegel

 

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).