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Peter Achten: Brief aus ...

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... Ulan Batar: Sackmässerli

Rundherum geschäftige Damen und Herren, die auf dem Computer herumhacken. Businessleute vermutlich, denn wir befinden uns auf 35'000 Fuss oder 10'668 Meter über Meer. Im Flugzeug natürlich, denn draussen ist es ziemlich kalt. Für diejenigen, die es genau wissen wollen: minus 79 Grad Fahrenheit oder minus 62 Grad Celsius. Ziemlich frisch zum Schreiben. Auch die Geschwindigkeit wäre mit 512 Meilen pro Stunde oder 820 Stundenkilometern auch fürs Denken doch etwas gar atemberaubend.

Ich benütze selbstverständlich in der wohligen Wärme des Langstreckenflugzeuges vom Typ A340-600 Papier (85 grämmiges, umweltverträglich natürlich) und Füllfeder mit grüner Tinte. Darauf hat - um es mit dem griffigen Ausdruck des unvergesslichen Basler Journalisten -sten zu formulieren - der kluge Leser und die schöne Leserin dieser Kolumne Anrecht.

Einige tausend Meter über der Wüste G(l)obi kurz vor der mongolischen Hauptstadt Ulan Batar einen Text zu schreiben, muss einen triftigen Grund haben. Hat er. Nach einer Passkontrolle und einem Security Check, in der Deutschschweiz formerly known as "Sicherheitskontrolle", ist wieder einmal einer Überprüfung jener Rangliste fällig, die vor längerer Zeit hier aufgestellt worden ist.

Im Wettbewerb stehen all jene Flughäfen, bei denen ich in den letzten 16 Monaten durch Pass- und Sicherheitskontrolle geschleust worden bin. In alphabetischer Reihenfolge wären das: Bagan, Bangkok, Bariloche, Beijing, Bern, Buenos Aires, Danang, Donghuan, El Calafate, Hanoi, Havana, Heho, Ho-Chi-Minh-Stadt, Kashagar, Mandalay, München, New York, Osaka, Shanghai Hongqiao, Shanghai Pudong, Puerto Madryn, Ushuaia, Urumqi, Wien, Xi'an, Yangon, Zürich. London Heathrow und mithin T5 blieb mir Gott sei Dank erspart. Trotzdem: Die Auswahl ist, wenn nicht repräsentativ, so doch ziemlich aussagekräftig.

Zürich bleibt wegen seiner professionellen Effizienz und der bestimmten aber freundlichen Art der Beamten an der Pass- genauso gut wie an der Sicherheitskontrolle unangefochten die Nummer eins. Zürich war auch der einzige Ort, wo mein winzig kleines Militär-Sackmässerli entdeckt worden ist.

Man stelle sich vor: In New York haben die das einfach übersehen. Nicht übersehen worden ist dagegen an verschiedenen Flughäfen mein Zigarren-Schneider. Konfisziert an neun Flughäfen, New York eingeschlossen. Die Zürcher haben das zwar angeguckt, dann aber passieren lassen. An einigen Flughäfen musste man den Gürtel ausziehen, an andern die Schuhe, an wieder andern die Armbanduhr. Wer ein Metallgelenk oder Herzschrittmacher sein eigen nennt, darf das alles (vorläufig noch) behalten. Kurz, die Sicherheitsleute sind sich zwar einig, dass 150 ml Schönheitscreme eine Zeitbombe sein könnten, 100 ml vom Gleichen aber nicht. Doch vom Standpunkt des Reisenden aus hört hier der Konsens der Sicherheitsexperten offensichtlich auf. Sei's drum. Schnell und möglichst freundlich und zuvorkommend muss es aber halt doch sein. Deshalb Zürich.

Aber die Zürcher müssen sich in acht nehmen. Denn am Ende März eröffneten neuen Terminal 3 in Beijing, dem von Norman Foster entworfenen, grössten Flughafen der Welt, läuft alles wie am Schnürchen. Und das natürlich mit sehr viel mehr Passagieren als in Zürich. Speditive Passkontrolle, scharfe aber freundlich Sicherheitskontrolle - kurz, für jeden Reisenden ein Traum. Beijing also dicht hinter Zürich auf Platz zwei. Am Schluss der Rangliste ergibt sich eine leichte Änderung. Wien konnte das Schlusslicht an Osaka weitergeben. Denn die so auf Harmonie bedachten Japaner haben die Wiener in Sachen Schnoddrigkeit, Arroganz und Wartezeit - kaum zu glauben - tatsächlich noch übertroffen.

Draussen ist es immer noch ziemlich kalt, die Geschwindigkeit immer noch atemberaubend. Die Wüste Gobi liegt hinter uns. Schnell, aber sicher (dank dem Flugkapitän und der Security) nähern wir uns dem Ural. Die Zürcher aber seien auf der Hut: Bald komme ich wieder. Und wenn das Militär-Sackmässerli unbehelligt durch die Kontrolle kommt, wird Beijing die Nummer 1.

25. April 2008
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Peter Achten, geboren 1939 in Basel, lebt und arbeitet in Peking (Beijing). Er ist seit 1967 journalistisch tätig. Seine Karriere begann er bei "National-Zeitung" und "Basler Nachrichten" als Lokalredaktor, arbeitete später als Radio-Korrespondent aus Madrid. 1974 wechselte er zum Schweizer Fernsehen, wo er Produzent / Moderator der "Tagesschau" und Mitglied der Chefredaktion wurde. Mit Sitz in Beijing, Hanoi und Hongkong arbeitete Achten ab 1986 als Fernost-Korrespondent für Schweizer Radio DRS sowie verschiedene Schweizer Tageszeitungen. Zwischen 1990 und 1994 war er in Washington USA-Korrespondent für SF DRS. Von 1997 bis 1999 war er Chief Representative für Ringier in Vietnam. Von 1999 bis 2008 war Peter Achten Asienkorrespondent für Schweizer Radio DRS sowie für Ringier-Titel und Chefredaktor des Wirtschaftsmagazins "China International Business". Spektakulär waren seine Radio-Reportagen über den blutig niedergeschlagenen Volksaufstand im Frühjahr 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Beijing, den Tsunami in Banda Acah 2004 und den Zyklon in Burma 2008. Heute arbeitet PA als freier Asien-Korrespondent mit Sitz in Peking. © Foto by OnlineReports.ch

mailto:peter.achten@usa.net

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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