Max Kaufmann: Frisch pubertiert

<< [ 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | (...) | 50 ] >>

Wählerische Studis, dreiste Vermieterinnen

Mein neues Jahr startet mit viel Veränderung: Ende Monat ziehe ich aus meiner bisherigen WG im Gundeli in eine neu gegründete im Klybeck. Statt 20er-Zone, die von Yuppies und ihren Kindern mit handgenähten Retro-Leder-Schultaschen bewohnt ist, heisst es dann Kleinhüningerstrasse. Mehr Verkehr, weniger Ruhe – dafür ist mehr los und der Heimweg nach dem Ausgang kürzer.

 

Zum ersten Mal ziehe ich als "Erwachsener" um. Beim meinem letzten Umzug bin ich von zu Hause ausgezogen, diesmal muss noch einmal mehr alles selbst organisiert werden. Zum ersten und hoffentlich einzigen Mal bereue ich, noch keinen Führerschein gemacht zu haben.

 

Daran, wer beim Umzug hilft, merkt man, wer die echten Freundinnen und Freunde sind. Das gilt insbesondere, wenn die Eltern langsam in einem Alter sind – sorry, Mama und Papa – in dem Rücken und Schultern das Kisten-Schleppen nicht mehr ganz so gut ertragen.

"Ich möchte nicht mit einem BWL-Studi
wohnen, der mir vom freien Markt predigt."

Weil der Umzug naht, müsste ich jetzt längst am Packen sein. Vorher möchte ich aber noch einige Dinge teilen, die mir von der Wohnungssuche geblieben sind. Im Kontakt mit Vermieterinnen und Vermietern lernt man so einiges über Menschen, die so viel Geld haben, dass sie nebenbei noch ein paar Häuser besitzen.

 

Immerhin habe ich nicht dasselbe erlebt wie vor zwei Jahren auf Wohnungssuche mit der letzten WG. Dort schickte uns eine Vermieterin statt einer einfachen Absage unsere – ohne bluffen zu wollen – ziemlich vielversprechende Bewerbung per Post zurück; zusammen mit einer Notiz, wir sollten uns doch politisch für mehr Wohnraum für Studierende einsetzen.

 

Dass sie, die im Besitz eines Hauses ist, am Hebel sitzt, um etwas zu verändern, kam ihr nicht in den Sinn. Gott sei Dank schickte sie uns armen Studis die Bewerbung zurück, dass wir uns beim nächsten Versuch Kosten für Druck und Papier sparen konnten.

 

Damals wie jetzt haben wir schliesslich trotzdem eine Wohnung gefunden, und bei den neuen Vermietern habe ich ein gutes Gefühl. Bei der darauffolgenden Suche nach "WG-Gspänli" kann man aber auch viel über sich selbst lernen: Aufgrund weniger Zeilen in den Anfragen auf die "Unimarkt"-Anzeige für das noch freie Zimmer müssen wir einschätzen, wen wir kennenlernen möchten und wen nicht.

 

Dieses Auswahlverfahren erinnert ein wenig an Dating-Apps, wo oberflächlich anhand einiger Bilder nach rechts oder links geswiped wird. Ich merke dabei, dass mir das Studienfach der sich für das Zimmer Bewerbenden eine grössere Rolle spielt, als mir lieb ist. Und noch schlimmer: Ob sie überhaupt studieren.

 

Ein Aufeinandertreffen unterschiedlicher Leute kann zwar spannend sein, andererseits haben diese Präferenzen auch ihre Gründe: Ein ähnlicher Tagesrhythmus und gemeinsame Themen, die einen interessieren, erleichtern das Zusammenleben.

 

Ich möchte echt nicht mit einem BWL-Studi zusammenwohnen, der mir vom freien Markt predigt, oder einem JSVPler, der von "Gender-Gaga" und Sprachpolizei fabuliert.
 

Solange dies nicht der Fall ist, steigt die Chance, auf einer gleichen Wellenlänge zu sein, deutlich. Möglichkeiten, sich im besten Sinn miteinander auseinandersetzen, gibt es sowieso genug.

 

Das beginnt manchmal schon damit, wie man die Geschirrtücher zusammenfaltet.

16. Januar 2023
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20.

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Gar kein so grosser Uterschied"

Schönes neues Bild! Eine aussichtsreiche Bewerbung für eine Berufswahl bei der Truppe, die "Männer mit Schnauz" sucht und – sozial grosszügig – gemessen an der Leistung zu wenig verdient.



Aber darauf will ich nicht heraus. Wie es schon der Titel (von der Redaktion?) des Artikels hervorhebt: Interessant finde ich, dass sich ein armer Student gar nicht so sehr von Leuten unterscheidet, die "so viel Geld haben, dass sie nebenbei noch ein paar Häuser besitzen". Ohne zu fragen, ob und wie sie sich das verdient hatten, wieviel von dem "vielen Geld" ihnen selbst oder der Bank gehört, wieviel von den Einnahmen in Zinsen, Gebühren, Unterhalt/Werterhalt etc. fliesst.



Beide wählen nämlich ganz offensichtlich nach eigenen, subjektiven Kriterien aus. Die Vermieter, ob eine Studenten-WG in die Gemeinschaft mit den anderen Mietern passt; aber auch, ob das Geld für die Miete tatsächlich eingeht und die Wohnung pfleglich behandelt wird. Der Student, ob man Mitbewohner wünscht, die sich in der eigenen "Blase" bewegen oder eben nicht.



Zum Glück leben wir in einem Land und einem System, das diese subjektive Freiheit erlaubt.


Peter Waldner, Basel


www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

Veranstaltungs-Hinweis


Theater mit Sonne und Klang im Herzen
 

Mit "Wochenend und Sonnenschein" weht eine frische Ferienbrise im "Theater Rampenlicht Frenkendorf-Füllinsdorf" – eine musikalische Komödie wird inszeniert.

Das leichtfüssige Musical gedeiht unter der kreativen Regie von Sandra Moser, die mit einem lebhaften Bühnenkonzept und schauspielendem Chor überrascht. Die Soulsängerin Ira May hat die musikalische Leitung.
 

Vorverkauf ab 20. März 2023 www.theater-rampenlicht.ch

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Dann wüsste man auch bei einem Cornergletscher, warum es dort einen Stausee für die Schweizer Energiebilanz braucht."

BZ Basel
vom 9. Februar 2023
über den Gornergletscher
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Nebenbei lief im Fernsehen Fussball.

RückSpiegel


Bajour berichtete über die Kulturjournalismus-Diskussionsrunde im Theater Basel, an der OnlineReports auch teilnahm.

Telebasel nahm die OnlineReports-Erstmeldung über den Abbruch des ESAF-Referendums auf.

In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Lukas Mohler übernimmt ab 1. Juli die Leitung des Statistischen Amtes Basel-Stadt als Nachfolger der langjährigen Leiterin Madeleine Imhof, die in Pension geht.

Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.