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Das FCB-Phantom der "ewigen Treue"

Von PETER KNECHTLI

Mir steht kein Fussball-Club emotional so nahe, dass ich mich als "Fan" fühlen könnte. Mir gefallen am Fussball aber drei Charakteristiken: Die geschickt genutzte Geometrie von Tiefenpässen, Flanken und Schüssen, blindes Verstehen von Spielern untereinander und Leidenschaft im Spiel. Darum schlägt mein Herz jeweils für jene Mannschaft, die diese Charakteristiken besser zur Geltung bringt als die gegnerische.

Begeisterung kann ich durchaus empfinden, zum Beispiel an jenem 7. Dezember 2011, als der FC Basel im "Joggeli" Manchester United mit 2:1 in die Knie zwang. Aber um "Fan" zu sein, sind für mich schon die Voraussetzungen nicht gegeben.

Zwar finde ich einzelne Spieler sympathisch, weil fair (sie foulen wenig, verwerfen nach tatsächlichen Fouls nicht die Hände, gaukeln keine sterbenden Schwäne vor und begegnen dem Gegner mit Respekt). Um aber wirklicher "Fan" einer Mannschaft oder einiger Feld-Akteure zu sein, fehlt mir der wahrhaftige emotionale Bezug. Es ist zu viel Geschäft im Spiel.
 

Spieler und Trainer, aber auch die Club-Besitzer, folgen egoistisch getrieben dem Grundsatz der Rentabilität: Soeben noch von den Fans gehuldigt, verlassen sie die Mannschaft Knall auf Fall – entweder weil sie ein günstigeres Job-Angebot haben oder ihre Leistung nicht den Erwartungen entspricht.

"Einseitige Treue ist ein Phantom,
sie kann nur auf den Holzweg führen."

Noch nie habe ich in meiner beschränkten Wahrnehmung des Fussball-Geschehens erlebt, dass sich ein Blitz-Abgänger bei den Fans gebührend (so ist es auch gemeint: gebührend) dankbar verabschiedet hat. Das ist im System nicht vorgesehen. Üblich ist das Gegenteil: Aus den Augen, aus dem Sinn.

 

Wenn jedoch die Ball-Virtuosen das unangefochtene Recht haben, ihrer lautstarken Stimmungs- und Supporter-Macht auf den Zuschauerrängen eiskalt den Rücken zu kehren, um einen lukrativeren Weg zu verfolgen, dann müssten die Fans dieses Recht auch den Club-Besitzern zugestehen.

Nichts zeigt das gegenwärtige Zerwürfnis zwischen Besitzer Burgener und der "Kurve", aber auch der Machtkampf zwischen dem Mehrheitsaktionär und dem Zehn Prozent-Teilhaber Degen besser als das, worum es tatsächlich geht: In den Management-Etagen wird pausenlos gerechnet. Um nichts in der Welt würde Burgener den Club mit Verlust verkaufen. Das widerspräche seinem Verständnis eines Deal-Makers.

Und möglicherweise hat der absurde, seit Wochen bis vor Gerichte geführte Zweikampf zwischen Burgener und dem Lampenberger keinen anderen Hintergrund als jenen, dass Degen den Preis seines Minderheits-Pakets in die Höhe zu treiben versucht: Return on investment.
 

Fraglos ist die enge Bindung des Publikums an einen Sportverein von nicht zu unterschätzender gesellschaftlicher und sozialer Bedeutung. Dennoch möchte ich keinem Mitglied des Emotionen-Vulkans "Muttenzerkurve" nahetreten mit der Felststellung, dass die "ewige Treue", die der harte Kern der FCB-Anhänger dem Club auf ihrem Riesen-Poster geschworen haben, letztlich einer naiven Vorstellung entspricht. Der Vorstellung nämlich, dass die Institution FCB diese Treue auf ewig estimiert.

So läuft es heute nicht mehr, weil Geld und die Wahrnehmung der augenblicklich erfolgversprechendsten Opportunitäten zum Treiber der Entscheidungen geworden sind. Einseitige Treue ist ein Phantom, sie kann nur auf den Holzweg führen.

Wenn nun Hunderte treuer und langjähriger Club-Anhänger aus Protest gegen Burgener und sein Umfeld ihr Eintritts-Abo unter grösster Überwinddung am FCB-Schalter abgeben und damit ihrer Herzens-Mannschaft den Rücken kehren, brechen sie ihren Treue-Schwur gleich selbst.

Die Entscheidungs-Macht in der Firma FCB liegt nun einmal bei den Besitzern. Bernhard Burgener wird sich durch die mit bemerkenswertem Aufwand in der ganzen Stadt inszenierten, gegen ihn gerichteten Schmähungen durch seine frustrierten Schützlinge der Stehplätze nicht beeinflussen lassen. Er sitzt am längeren Hebel. Kein Spielbesuchs-Boykott wird ihn in die Knie zwingen. Treue-Gegenrecht kennt das heutige Geschäfts-Modell Profi-Fussball nicht, so bitter das ist.

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20. April 2021
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"Der Eigentümer hat das Regional-Journal nicht erreicht."

Regional-Journal Basel
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Basler Villa "La Torre"
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Hatte das "Regi" gerade Pause? 

RückSpiegel


Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

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Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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