Werbung

Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

<< [ 1 | (...) | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | (...) | 171 ] >>

Der Flop mit den Frauen-Grillkursen

Grillkurse für Frauen, so las ich kürzlich, blieben leer, frau hat kein Interesse. Natürlich nicht, denke ich. Wieso "für Frauen"? Es gibt ja auch keine Ikebana-Kurse "für Männer". Mann hier, Frau da, das Thema trieft vor Klischees, und für einmal hauen wir so richtig rein. Es geht, dies vorab, um Heterofrauen und Heteromänner im besten Alter und deren Domänen. Besser: deren Kampfzonen.

Grillkurse dienen dem Zweck des Verkaufs von Grillgeräten, und die werden von Männern gekauft. Männersache. Es fehlt also die weibliche Kundschaft, und so entstand die Idee der Frauen-Grillkurse. Natürlich wird das nicht so kommuniziert, und natürlich meldete sich da keine Frau an. Die gehen ja nicht wegen der Männer nicht in die Kurse oder weil die Dinger "Outdoor-Boss" und "Grill-Jack" heissen. Anstatt "Outdoor-Patronne" oder "Grill-Lilly". Und schwarz anstatt pink einbrennlackiert sind.

Geht eine Frau überhaupt an einen Grillkurs, dann ist sie Single und möchte nette Männer kennenlernen. Wie Männer, die einen Ikebana-Kurs belegen. Also fällt ein Frauen-Grillkurs flach.

Frau stellt sich beim Grillieren
also so dumm, wie er es beim Anblick
 der Waschmaschine tut.

Alle anderen Frauen werden sich hüten, offiziell grillieren zu lernen. Erstens können sie das eh, kriegen Fleisch und Würste schliesslich auch auf dem Herd in der Grillpfanne hin, wenn plötzlich ein Gewitter kommt und der Mann hektisch den Grill ins Trockene zieht. Und zweitens hätte dies zwangsläufig zur Folge, dass der vom Fitnessstudio ermattete Herr des Hauses ihnen dann auch noch diesen Job überlassen würde. Frau stellt sich also so dumm, wie er es beim Anblick der Waschmaschine tut.

Ich war, wenn auch berufstätig, zur Familienzeit Alleinhausfrau. Der Mann im Haus ging am Samstag einkaufen und räumte nach dem Essen die Küche auf. Ansonsten: traditionelle Rollenverteilung. Ebenso beim Gasgrill. Den ich nicht mochte, denn wenn schon muss es bei mir prasseln, ich will ein richtiges Feuer.

Er mochte lieber Gas, stand dann da mit der Zange in der Hand und wendete, büschelete und bettete das von mir marinierte Zeug auf dem Rost herum, dass es eine Freude war, denn er war beschäftigt und um das Fleisch musste ich mich nicht kümmern. Was grossartig war, denn ich hatte genug damit zu tun, den Tisch zu decken, die Beilagen zuzubereiten, die Türklingel zu hören, die Gäste zu empfangen, nett auszusehen, Konversation zu machen, die Kinder davon abzuhalten, im Wohnzimmer ein nettes Feuerchen zu entfachen, den männlichen Gästen ihr Bier und den weiblichen ihr Cüpli auszuhändigen. Hätte ich da also noch am Grill stehen wollen? Rhetorische Frage.

Im Gras stehen, im Rauch,
mit Grillzange und Bier? Vergessen Sie's.

Es kam, wie es kam. Die beiden Outdoor-Bosse zogen aus – der schwarz einbrennlackierte und der lebendige – und Pfadfinderfreunde meiner Töchter bauten mir eine richtige Feuerstelle. So macht grillieren Spass, ganz ohne Kurs für Frauen.

Jüngere Generationen haben hüben und drüben weniger Berührungsängste, brauchen also erst recht keine geschlechtergetrennten Grillkurse. Die Grill-Hersteller könnten Varianten in Pink in Erwägung ziehen, aber ob sich dann ein Mann noch mit Zange und Bier daneben stellt? Zudem: Die Frauen, die Pink lieben, sind die mit den Stilettos und den langen Gel-Nägeln. Im Gras stehen, im Rauch, mit Grillzange und Bier? Vergessen Sie's.

Tut mir leid, das wird nichts mit diesen Frauen-Grillkursen. Vielleicht hätte man vorher die Frauen fragen können, ob dies überhaupt gewünscht wird. Womit wir wieder bei den Klischees wären.

17. Juli 2023
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Musste vielem zustimmen"

So gut! Ich musste bei dieser Kolumne schmunzeln und vielem erfahrungsgemäss zustimmen – auch wenn die Rollen-Klischees bedient wurden.


Marina Fink, Zunzgen



"Sie wehrt sich zu recht"

Andrea Strahms Kolumne hat mich sehr amüsiert. Sie wehrt sich zu recht gegen Klischees, dass nur Männer grillieren könnten. Ich stehe zwar auch gerne am Grill, dann muss es aber schon einer mit Holz oder Holzkohle sein! Aber dass Frauen nicht grillieren können, ist schon eine Mähr und sehr weit hergeholt. Dass der Tisch gedeckt wird, da biete ich sicher Hand, auch wenn ich das mit der Dekoration nicht so sehr beherrsche wie meine Frau. Fazit: Wenn schon ein Grillkurs besucht werden soll, dann eher von Männern, obwohl sie das Gefühl haben, sie könnten alles besser.


Paul Finkbeiner, Liestal



"Meine besten Ikebana-Lehrer waren Männer"

Die Kolumne von Andrea Strahm ist in ihrem Vergleich nicht sehr stimmig. Denn meine besten und kreativsten Ikebana-Lehrer waren Männer, wie es in Japan traditionell schon immer war.

Ob Mann oder Frau ist mir eigentlich grundsätzlich egal. Für mich zählen interessierte Menschen. 


Anne Merkofer-Häni, Bottmingen



"Aifach Heerlig"

Andrea Strahm, bitte weiter so, "aifach heerlig"! Alles stimmt – auch das Gegenteil. Bravo!


Hans Stelzer, Basel


www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
in einer Medienmitteilung
vom 26. April 2024
zu den Abstimmungsvorlagen
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).