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Sicherheits-Pfusch auf der Staats-Baustelle

Von PETER KNECHTLI

Die Erde dreht sich weiter, auch wenn der Unfall-Versicherer Suva während rund eines Tages die Baustelle am neuen Werkhof in Sissach wegen gravierenden Sicherheitsmängel stillgelegt hat. Pikant ist einerseits, dass es sich dabei um eine Baustelle handelt, bei welcher der Staat – der Kanton Baselland – als Bauherr zeichnet und auf der erst recht alles mit rechten Dingen zu und her gehen sollte.

Ging es aber nicht: An diesem Grossauftrag wurde die in Buchenholz gefertigte Halle aufgerichtet, wobei weder Gerüste noch Fangnetze vorhanden waren. Die Höhe zwischen Dachkante und Boden beträgt schätzungsweise sieben Meter. Fällt ein Werkzeug vom Dach und trifft einen Holzbauer ohne Helm – wie OnlineReports belegen kann – könnte dies verheerende Folgen haben.

Sie haben alle versagt: Das Baselbieter Hochbauamt als Oberverantwortliche, die Bauleitung der Rapp Architekten AG, die die Unterlassung der Montage von Sicherheits-Einrichtungen entweder wegen ausgebliebener Kontrolle vor Ort nicht bemerkt oder dann toleriert haben.

Die Verwendung eines Gerüsts ist nicht nur Bestandteil der Ausschreibung, sondern bei Holzbau-Vorhaben dieser Grössenordnung in der Schweiz absolute Pflicht, wie Branchenkenner festhalten. Die Behauptung, der Gerüstbauer habe "Verspätung gehabt", ist mit Verlaub lächerlich: Nimmt man einen potenzielle Schwerverletzten oder gar Toten in Kauf, nur weil die Montage der Sicherheits-Vorrichtung in Verzug war?


"Es besteht dringender Bedarf
nach lückenloser öffentlicher Aufklärung."


Gerade in zweierlei Hinsicht versagt hat aber insbesondere auch das Unternehmen, das am günstigsten offerierte und somit zum Zug kam: Die österreichische Holzbau-Firma Sohm Holzbautechnik GmbH. Sie begann die Arbeiten trotz unerfüllter Sicherheitsanforderungen und setzte ihre Arbeiter damit einem Risiko aus. Das ist das Eine. Das Andere ist die Art, wie sie sich feige in Deckung begab, jegliche Auskunft verweigerte und die heisse Kartoffel an die Bauleitung der Firma Rapp weiter reichte.

Diese Art, sich in Aussenauftritten als glänzende Firma zu verkaufen und dann das stumme Männchen zu geben, wenn es mal harzt, fördert weder Ruf noch Vertrauen, sondern den Verdacht, möglicherweise bewusst gegen vertragliche Abmachungen verstossen zu haben. Wer, wie Sohm Holzbautechnik, die Gelegenheit verpasst, ihren Standpunkt darzulegen, fördert nicht seinen Ruf. Dasselbe gilt für die Rapp Architekten, deren Projektleiterin – im Auftrag von "oben"? – genauso auf Tauchstation ging.

Dass einzig die Baudirektion so offen informierte, wie es ihr möglich war, ist lobenswert. Aber die nötige Transparenz ist damit noch nicht geschaffen. Es besteht dringender Bedarf nach lückenloser öffentlicher Klärung der Vorgänge, Verantwortlichkeiten und möglicher Unterlassungen sowie der Konsequenzen aus dem Vorfall. Ein Mittel dazu ist ein parlamentarischer Vorstoss im Landrat, der die richtigen Fragen stellt und schriftliche Antworten verlangt.

Ohne Zweifel hat sich die Vergabebehörde des Kantons peinlich genau an die GATT/WTO-Vorschriften gehalten. Aber dennoch bleibt angesichts der Intervention der Suva die Frage, ob die günstigste Offerte auch die beste ist. Die Preisspanne der lag zwischen 1,5 und 2,1 Millionen Franken. Vielleicht konnte die vorarlbergische Firma effizienter arbeiten, weil sie bei Erfüllung der Sicherheitsvorschriften ein Auge zudrückte und ihre Arbeiter nur mit Sicherheitsgurten arbeiten liess.

Der Fall ist jedenfalls ein Lehrstück dafür, dass die genaue Kenntnis der Sicherheitsanforderungen und deren Einhaltung bei der Vergabe höher bewertet werden sollte als im Falle der – ausgerechnet! – staatlichen Grossbaustelle in Sissach. Nicht auszudenken die Folgen, wenn ein Arbeiter aus Gründen der Fahrlässigkeit zu Schaden – oder gar zu Tode gekommen wäre.

Sicherheitsmängel: Suva verfügte Baustopp am Werkhof Sissach

14. Juli 2018
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Peter Knechtli, ist Chefredaktor und Gründer von OnlineReports.ch.

peterknechtli@onlinereports.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
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"Zuständig ist die Bauleitung"

Die Vergabepraxis ist das Eine – hat aber mit dem geschilderten Fall nichts zu tun; auch in der Schweiz finden sich zuhauf Firmen, welche versuchen, die zum Teil einschneidenden Massnahmen zur Arbeitssicherheit zu umgehen, meist aus Kostengründen.

Für den korrekten Arbeitsablauf auf der Baustelle ist aber in erster Linie die Bauleitung (Architekt oder Ingenieur) zuständig. Dort liegt meines Erachtens die Verantwortlichkeit. Auch in diesem Fall. Dass diese Verantwortung oft nicht wahrgenommen wird, davon kann die Suva ein Lied singen. Interessant wäre auch zu erfahren, wie der Fall sich weiterentwickelt.


Rolf W. Voellmin, Basel



"Für viele nicht verstehbar"

Das Baselbiet hat hervorragende Holzbaufirmen, die mir persönlich bekannt sind, mit hochstehender Arbeitsausführung und besten Angestelltenverhältnissen. Besonders auch im Raum Sissach.
Der Staat, nach der Maxime handelnd: "Der Billigste erhält den Zuschlag", wählt eine österreichische Firma aus. Das ist für viele nicht verstehbar, auch wenn scheinbar gespart werden kann. Doch gehen dabei dem Staat nicht nur Steuergelder verloren, sondern auch Baselbieter Arbeitern die Arbeit. Zudem ist es ein ökologischer Unsinn!

Es wäre der Moment, diese Regelung zu überdenken.


Viktor Krummenacher, Bottmingen


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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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"Der Eigentümer hat das Regional-Journal nicht erreicht."

Regional-Journal Basel
am 15. März 2024
über die umstrittene
Basler Villa "La Torre"
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Hatte das "Regi" gerade Pause? 

RückSpiegel


Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Landrat Thomas Noack zitiert in einem Carte-blanche-Beitrag in der Volksstimme aus dem OnlineReports-Artikel über die Finanzkrise in Baselbieter Gemeinden.

Die Nachrichtenagentur SDA nimmt Bezug auf OnlineReports und schreibt, dass SP-Nationalrätin Sarah Wyss für eine Regierungs-Kandidatur nicht zur Verfügung steht.

Baseljetzt und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports, dass Swisscom die Führungen durch den Fernsehturm auf St. Chrischona einstellt.

20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).