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Max Kaufmann: "Aus meiner Bubble"

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Im Status-Dilemma: Brunch statt Wut?

Ich werde diese Woche zweiundzwanzig. Das erkennt man schon daran, wie ich den Geburtstag feiere. Vor einem Jahr sassen wir noch frierend im Park und wärmten uns an ekligen Mischgetränken; dieses Jahr lade ich einen kleinen Kreis zum Brunch in die WG ein.

 

Letztes Jahr feierten wir mitunter Pandemie-bedingt draussen – dieses Jahr ist in meinem Umfeld eine regelrechte Brunch-Epidemie ausgebrochen: Sei es House-Warming-Party in der neuen WG, ein nicht einmal runder Geburtstag oder das überstandene Semester.

 

Statt uns draussen mehr oder weniger abzuschiessen und danach in den Ausgang zu gehen, treffen wir uns bereits vormittags. Wir gönnen uns Backwaren aus der Bäckerei, frisch gepressten Saft und Burrata von "Fine Food".

 

Zum Anstossen gibt es Sekt statt Wodka-Cola. Das ist wohl das einzige Vernünftige an dem Ganzen.

"Manchmal braucht es nicht viel, um einen
aus dem bünzligen Delirium zu holen."

Aber davon abgesehen: Ist das die Verbürgerlichung der Jugend – einer, die gar nie richtig rebellisch war? Geniessen wir die Avocado-Toasts zu diesen Anlässen umso mehr, weil die in unserem klimabewussten Leben während der letzten Jahre ausbleiben mussten?

 

Was kommt als nächstes? Beginnen wir wieder, in die Ferien zu fliegen und rechtfertigen dies wie unsere Eltern damit, dass wir einfach mal an der Wärme entspannen müssen? Im Februar.

 

Und das nur, um danach wieder den Leistungsansprüchen in Studium und Job genügen zu können.

 

Zugegeben freue ich mich auf einen entspannten Geburtstag ohne Angst vor Lärmbeschwerden der Nachbarinnen und Nachbarn, ohne Sorgen, dass die Wohnung bei spätnächtlichem Spaghetti-Kochen in Flammen aufgeht, oder noch schlimmer: dass niemand mehr imstande ist, mit in den Ausgang zu kommen.

 

Zugleich habe ich Angst davor, in ein Alter zu kommen, wo wir es hinnehmen, älter und "bünzliger" zu werden. Wir die neue WG hübsch einrichten, ich das alte Bett aus Euro-Paletten auf die Strasse stelle und mich dabei ertappe, wie ich ernsthaft erwäge, mir ein Designerbett zu kaufen. So richtig edel aus Chromstahl und mit einer angenehmen Liegehöhe, um nicht jeden Morgen nach einer gefühlt am Boden verbrachten Nacht mit einem verspannten Rücken aufzustehen.

 

Vielleicht engagieren wir uns dann noch ab und zu für nicht allzu kontroverse Anliegen – falls es nach der Demo eine geile Afterparty gibt. Aber hauptsächlich brunchen wir Wochenende für Wochenende vor uns hin.

 

Ich bezweifle aber, dass es ganz so weit kommt. Manchmal braucht es nicht viel, um einen aus dem bünzligen Delirium zu holen und wieder wütend zu machen. Wenn man von Freundinnen mitbekommt, wie die Polizei sie am 8. März behandelte, zum Beispiel. Von den deswegen nicht zur Sprache gekommenen Anliegen ganz zu schweigen. Da muss das ruhige und gesittete Vor-Sich-Hin-Brunchen warten.

13. März 2023
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20. © Foto Céline Stöckli

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Mit Witz und Treffgenauigkeit"

Die "Brunch-Epidemie" ist auch ein Ausdruck der Biedermeierisierung unserer Gesellschaft. Der Rückzug in die heile Brunch-Welt in Zeiten der grossen Umbrüche ist durchaus eine bürgerliche Tendenz. Das ist nicht schlecht aber auch nicht rebellisch oder weltverändernd. Etwas, das Max Kaufmann mit Witz und Treffgenauigkeit beschreibt. Herzlichen Dank.


Stephan Kalt, Basel



"Einfach Menschsein"

Warum um Himmels Willen wird das Brunchen mit "bürgerlich" abgehandelt, lieber Max Kaufmann? Brunchen heisst ja, soziale Kontakte zu pflegen, kommunikativer Austausch in aller Ruhe, ohne den Lärm und die laute Musik in einem hippen Lokal, wo man sich ja doch nur anschreien oder gar nicht reden kann. Brunchen heisst auch, mit dem Gegenüber streiten, lachen, lautstark diskutieren – jedenfalls geht es bei uns in unserer Familie so zu, wenn alle um den Tisch versammelt sind. All dies ist nicht links und nicht rechts und nicht bürgerlich, sondern einfach Menschsein.

In diesem Sinne: alles Gute zum Geburtstag!


Beatrice Isler, Basel


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"Ob die Anlage insbesondere bei Südwind auch für Basel-Stadt problematisch sein kann, bleibt abzuklären."

Alt-SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner
als Vizepräsident des
Trinationalen
Atomschutzverbands
zu den Plänen in Fessenheim (F)
in der bz
vom 11. November 2024
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Himmelsrichtungen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel








In einem Satz


Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.