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© Ernesto Neto; Foto: Giorgio Benni, Courtesy the artist and Macro – Museo d’arte contemporanea Roma
Auch die Kunst kann manchmal riechen, und niemand rümpft die NaseDas Museum Tinguely eröffnet eine Ausstellung zum Thema Geruch Von Aurel Schmidt Wenn mir die Verkäuferin im Warenhaus beim Betreten ein Parfüm ("männlich-herb") ins Gesicht sprüht, bin ich nicht gerade erfreut. Aber es gibt andere Situationen, wo ein Parfüm einen verführerischen, betörenden Duft verbreiten kann, dem ich mich gern aussetze. Das ist schon die halbe Geschichte der Dürfte und Gerüche. Sie werden individuell und situativ wahrgenommen.
"Wie gehen wir jetzt vor? Wir stecken Wie gehen wir jetzt vor? Wir stecken mal die Nase in das Museum, würde ich vorschlagen, und fragen, wie es dort riecht. Und gleich wird es gewahr: Komisch riecht es hier im Tinguely-Museum, ungewohnt, gewöhnungsbedürftig. Im Mass, wie sich der Besucher durch die Räume bewegt, wechseln die Gerüche. Das ist ein ganz neues Erlebnis an diesem Ort.
"Beim Parcours durch die Ausstellung Ein anderes Beispiel. Die Installation "Mentre niente accada" des Brasilianers Ernesto Neto (sie wird als "monumentale Landschaft" bezeichnet) besteht aus Säcken, die unter einem gewaltigen Zeltdach aufgehängt sind (Bild oben). Gefüllt sind sie mit Sand, der mit Gewürzen wie Pfeffer, Kurkuma, Ingwer und Nelken vermischt ist, deren Duft ihrerseits den Raum erfüllt. Je nachdem, wie man sich durch ihn bewegt, wird der Parcours zum Erlebnis wechselnder Geruchs-Eindrücke. Wer auf die Idee kommen sollte, der Duft von Nelken (er am stärksten) und anderen Gewürzen würde den Raum in Besitz nimmt, liegt nicht falsch. Wo es riecht, da ist der Raum.
"Noch einmal eine Nase voll nehmen In der Ausstellung fehlt der Hausherr Jean Tinguely nicht. Ein Erinnerungsraum ist für eingerichtet, in dem seine Zeichenmaschine "Méta-Matic Nr. 17" dokumentiert wird, die er 1959 an der Biennale in Paris präsentierte. Als Begleitaktion mischte Tinguely damals den entstehenden Abgasgeruch des Verbrennungsmotors, um sein Werk anzutreiben, mit einem Konzentrat an Maiglöckchenduft. Entstanden war so eine Mischung, die in einen Ballon geleitet wurde, der mitten im Publikum platzte. Es war ein ausserordentlich unangenehmer Geruch, der sich verbreitete. Jetzt ist er noch einmal hergestellt worden und kann man noch einmal eine Nase voll davon nehmen. So fürchterlich abstossend ist wenig. Brrrr. Die "Merda d'artiste", die Künstlerscheisse des Italieners Piero Manzoni, gehört selbstverständlich mit zum Thema. Aber wir lassen sie hier aus.
Museum Tinguely, Basel: La Belle Haleine. Der Duft der Kunst. Bis 17. Mai. Begleitprogramm www.tinguely.ch 10. Februar 2015
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unter Denkmalschutz |
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Auch musikalisch eine Grosstat |
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