Ein "Walk of Christmas" für Basel
Wie in jeder Vorweihnachtszeit will sich auch Basel wieder von der besten Seite zeigen. Dazu gehört neben den traditionellen Weihnachtsmärkten auf dem Barfüsserplatz und dem Münsterplatz natürlich auch die Innenstadt-Weihnachtsbeleuchtung, die uns seit Jahren erfreut. Auch die Läden übertrumpfen sich jedes Jahr mit schönen Schaufenster-Dekorationen und laden ein, Geschenke für die Liebsten zu kaufen. Zugegeben, Weihnachtseinkäufe sind stressig, aber letztlich gehört dieser Vorweihnachts-Stress ja auch irgendwie dazu. Mit dem passenden vorweihnachtlichen Ambiente ist dieses Stress meiner Meinung nach recht gut ertragbar.
Alle Beteiligten, also die Geschäfte, die involvierten Verbände und Vereine, aber auch die Verwaltung geben sich alle Mühe, dass Basel vorweihnachtlich daherkommt. Das dies auch an vielen Orten gelingt, ist schön. Doch leider sind wir noch weit davon entfernt, dass Basel als wirkliche Weihnachtsstadt mit überregionalem Charakter wahrgenommen wird.
Das müsste aber das Ziel sein. Denn letztlich lebt ein grosser Teil des Detailhandels von dieser Vorweihnachtszeit, in der er einen wichtigen Teil des Umsatzes generiert. Um dem sonst so arg gebeutelten Detailhandel und unserer Stadt noch mehr Auftrieb zu geben, wären deshalb weitere Bemühungen notwendig. Ich weiss, dass sich alle Involvierten hierzu emsig Gedanken machen. Deshalb sind meine Zeilen als Anregung und möglicherweise Wunsch, nicht nur an die Adresse des Christkindes, zu verstehen.
"Basel ist noch weit von einer
überregionalen Weihnachtsstadt entfernt."
So fände ich es schön, wenn wir eine durchgehende Weihnachtsbeleuchtung vom Badischen Bahnhof bis hin zum Bahnhof SBB hätten. Diese Beleuchtung wäre quasi das Leitsystem des "Walk of Christmas" und würde die Gäste durch die Stadt führen. Verschiedene Seitenstrassen wie beispielsweise die wunderschöne Adventsgasse im Kleinbasel, der Spalenberg, die Gerbergasse, die Steinenvorstadt oder aber auch das Gundeli könnten ergänzend mit einer schönen Beleuchtung oder anderen Dingen ausgestattet werden.
Auf den wichtigsten Plätzen auf dieser Achse – und nicht nur auf dem Barfüsserplatz – könnten Weihnachts-Marktstände errichtet werden, die sich ergänzen. Wieso kann nicht der Claraplatz stärker oder aber auch der Petersplatz eingebunden werden?
Schön wäre es doch auch, wenn wir auf dem Münsterplatz ein kleines Weihnachtsparadies haben, ein Wintermärchenland für Kinder – damit die Anwohner/innen in den Abendstunden nicht gestört werden und der Platz dennoch belebt wird. Der Marktpatz, immerhin einer der zentralsten Plätze unserer Stadt, könnte ebenfalls mit einem Weihnachtsmarkt und allenfalls einer temporären Kunsteisbahnfläche ausgestattet werden – so wie in Zürich direkt vor dem Opernhaus am See. Dort ist die Fläche jeweils gut besetzt.
Um unser Wahrzeichen, das Basler Münster, noch besser ins gute Licht zu rücken, könnte man es während der Weihnachtszeit speziell beleuchten. Dazu würde auch passen, dass wir das Kleinbasler Rheinuferbord mindestens zwischen Wettsteinbrücke und Mittlere Brücke mit einem weiteren Teil eines gesamtbaslerischen Weihnachtsmarktes ausstatten. Einen Glühwein zu trinken und dabei auf das festlich beleuchtete Münster zu blicken – was gibt es marketingtechnisch Schöneres für unsere Stadt?
Mit dem entsprechenden Marketing – und hierfür haben wir kreative Menschen bei Basel Tourismus, dem Standortmarketing aber auch den vielen involvierten Verbänden und Vereinen – liesse sich Basel zu einer grossartigen Weihnachtsstadt entwickeln. Nutzen wir das Potenzial und helfen gemeinsam mit, unsere Stadt für unser Gewerbe aber auch die Bevölkerung attraktiv zu gestalten.
Ich wünsche Ihnen allen eine frohe und besinnliche Adventszeit.
12. Dezember 2016
"Weihnachtsschmuck auch für das Gundeli"
Basel soll weihnächtlich erstrahlen – sehr einverstanden! Dank der stromsparenden LED-Technik ist dieses Anliegen sogar bei Umweltbewussten mehrheitsfähig.
Weniger gelungen finde ich die Formel, man solle Basel "von Bahnhof zu Bahnhof" schmücken. Ich möchte daran erinnern, dass das bevölkerungsreichste Quartier das Gundeli ist, und das liegt ausserhalb dieses Perimeters.
Dieses Jahr fällt das Gundeli in Sachen Weihnachtsschmuck zurück. Ich denke aber, dass wir uns im Gundeli darum bemühen müssen, dass die Flaniermeile Güterstrasse ab nächstem Jahr in der Adventszeit festlich geschmückt ist. Da würde es sehr helfen, wenn im Bewusstsein der Mitbasler und Mitbaslerinnen die Stadt auch südlich des Bahnhof SBB weitergeht.
Fausi Marti, Präsident Neutraler Quartierverein Gundeldingen, Basel