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Max Kaufmann: Frisch pubertiert

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Das Ende der Unbeschwertheit?

Ich bin gerade an einem Punkt angelangt, an dem die Lebensentwürfe in meinem Umfeld weit auseinandergehen. Die ersten Freund*innen ziehen mit ihren Partner*innen zusammen in Altbauwohnungen im Iselin-Quartier. Andere haben hingegen Mühe damit, älter zu werden. Sie kaschieren dies mit Vorwürfen an Erstere, dass diese häuslich werden und kaum mehr ausgehen.

Zwar bin ich noch einige Jahre jünger als diese Freund*innen, die noch nicht so alt sein wollen, wie sie sind. Sie werden dieses Jahr dreissig, wollen sich aber noch nicht davon verabschieden, sich wie Anfang zwanzig aufzuführen. Ihr Unbehagen gegenüber fortschreitenden Lebensläufen teile ich aber.

Vergnügt verloren in einer Uni-Bubble, in der sich während der vergangenen drei Jahre Semester an Semester gereiht hat, bis diese ineinander verschwommen sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Zeit bald vorbei sein wird. Auch wenn viele nach dem Abschluss einen Master anhängen: Das unbeschwerte Ausprobieren scheint mehr und mehr dem Ende entgegenzugehen.

Ich habe keine Angst vor dem Älterwerden. Noch nicht.

Die ersten ziehen in andere Städte, weil sie die immergleichen Leute in Basel satt haben. Von den Hiergebliebenen hangeln sich die einen mühselig von Praktikum zu Praktikum. Andere stürzen sich mit Freude und Erfolg in den Arbeitsmarkt.

Diejenigen, die seit der Schule zielstrebig einen vorgespurten Plan verfolgen und "etwas Richtiges" lernen, sind nochmal ein anderes Thema. Sie scheinen entweder zufrieden mit ihrer startenden Laufbahn in Medizin, Recht oder Wirtschaft. Oder möchten ihre Abschlüsse so schnell wie möglich hinter sich bringen, um dann doch noch an die Kunsti oder Schauspielschule zu gehen.

Ich selbst habe keine Angst vor dem Älterwerden. Noch nicht. Die Realität von Lebensläufen, die schneller voranschreiten als vielen lieb ist, passt für mich aber nicht mit dem Bild zusammen, das ich von meiner Generation und meinem Umfeld habe. Dazu gehört der Anspruch, eben nicht schleichend in ein bürgerliches, häusliches Leben reinzurutschen. Nicht zwingend die vertraute Zweisamkeit zu suchen, nur weil es die Generation vorher schon so getan hat.

Es ist einem peinlich, wie ein klischiertes Hetero-Paar in die Berge zu fahren.

Diese Ansprüche führen teils zu kuriosen Gefühlen. Dass es einem peinlich ist, wie ein klischiertes Hetero-Paar für den Urlaub in die Berge zu fahren und sich dort morgens – immerhin gegenseitig – Kaffee ans Bett zu servieren.

Andererseits öffnet die kritische Grundhaltung gegenüber einem unhinterfragten Zusammensein Räume für Eigenständigkeit. Beispielsweise, um zu verhandeln, wer wie viele Nächte in der Woche gerne allein im eigenen Bett schlafen möchte. Auch wenn man sich jederzeit treffen könnte und beide das grundsätzlich schön finden.

In diesem Sinne: Es war schon unbeschwerter. Wir werden älter, und das fällt nicht allen gleich leicht. Hoffnung gibt mir aber, dass auch wenn häusliche Momente öfter vorkommen mögen, diese nicht einfach unhinterfragt nachgelebt werden. Wenn man ehrlich darüber diskutiert und sich bewusst dafür entscheidet, hat Zweisamkeit ja auch ihre schönen Seiten.

5. Februar 2024
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20.

max.kaufmann@gmx.ch

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"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
in einer Medienmitteilung
vom 26. April 2024
zu den Abstimmungsvorlagen
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Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).