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Max Kaufmann: Frisch pubertiert

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Die Angst vor den "Senf-Kindern"

Statt in den letzten Wochen ins neue Semester zu starten, leiste ich gerade meinen langen, halbjährigen Zivildienst-Einsatz.

Dort begleite ich die Besucher*innen eines offenen Kinder- und Jugendtreffs – wenn ich nicht gerade das Jugendhaus putze, Brombeersträucher zurückschneide oder Brennesseln ausrupfe.

Weil auf dem Areal auch Esel, Zwergziegen und Hühner gehalten werden, machte ich zu Beginn des Einsatzes zwei neue Erfahrungen: täglich von Tieren umgeben zu sein – und am Abend entsprechend zu riechen. Und die grössere Herausforderung: täglich mit Kindern im Primarschulalter umzugehen.

Anekdoten aus meinem Alltag, die ich Freund*innen von der Uni nach Feierabend erzähle, klingen dann teilweise spektakulär. Von "Heute habe ich ein verstorbenes Huhn auf die Kadaver-Sammelstelle gebracht" bis "Im Streit darum, wer jetzt König sein darf, sind zwei Jungs beim Theäterle mit Holzschwertern aufeinander losgegangen" ist alles mit dabei. 

Der Tenor in meinem Umfeld ist:
Kinder sind nervig.

Klingt unterhaltsam und abwechslungsreich. Ist es auch. Dabei wusste ich vor dem Einsatz gar nicht, ob ich mit Menschen in diesem Alter überhaupt etwas anfangen kann. 

Abgesehen vom spontanen Baby-Fever, das ab und zu bei den einen oder anderen Freund*innen ausbricht, wenn sie einem süssen Kleinkind begegnen, ist der Tenor in meinem Umfeld eher: Kinder sind nervig. 

Vernichtend fällt das Urteil aus, wenn "coole" junge Eltern mit ihren senffarben gekleideten Kindern am Sonntagnachmittag das ganze Café einnehmen, die Kleinen alles, was greifbar ist, in die Hände und den Mund nehmen, und die anderen Gäste das sogar noch cute finden. Ich sei sicher auch so ein "Senf-Kind" gewesen, kriege ich dann zu hören.

Keine Sorge (oder Hoffnung), liebe Eltern, Enkelkinder gibt es so schnell noch nicht.

Jetzt im Einsatz ist mir der Zugang zu den Kindern aber überraschend leicht gefallen. Auch das Halbwissen aus den Zivi-Kursen wird obsolet, wenn man merkt, dass es oft bereits reicht, einfach präsent zu sein. Die Motivation und Begeisterungsfähigkeit der Kinder sind so gross, dass man nur hin und wieder Angebote zu machen braucht, was sie mit einem langen Mittwochnachmittag anfangen könnten. Der Rest geht oft von allein. Ausser es kommt die Frage auf, wer König spielen darf.

Der Einsatz bleibt zugleich eine Pflicht, die in die Ausbildungsjahre hineingedrückt wird, und die bereits bestehenden Herausforderungen wie den Studienabschluss und Fragen nach dem "Wie weiter?" noch zusätzlich verschärfen.

Und auch wenn ich jetzt im Zivildienst verhältnismässig begeistert bin von der täglichen Arbeit mit Kindern: Keine Sorge (oder Hoffnung), liebe Eltern, Enkelkinder gibt es so schnell noch nicht. 

Weil die sonst garantiert zu Senf-Kindern würden. Und weil es nach jedem Arbeitstag auch erleichternd ist, das Tor zum Treff zu schliessen und einen Feierabend nur unter Erwachsenen verbringen zu können.

15. Oktober 2023
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20.

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Eine willkommene Abwechslung"

Eine erfrischende und vor allem positive Kolumne. Eine willkommene Abwechslung bei all den negativen Nachrichten dieser Tage. Beim Lesen huscht ein Lächeln über die Lippen!


Marina Fink, Zunzgen


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"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
in einer Medienmitteilung
vom 26. April 2024
zu den Abstimmungsvorlagen
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Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).