Werbung

Max Kaufmann: Frisch pubertiert

<< [ 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | (...) | 62 ] >>

Generation Zimmerpflanze

Manchmal hat die ältere Generation einfach einen besseren Geschmack als meine Generation. Das trifft besonders zu, wenn es um Zimmerpflanzen geht.

In der Generation meiner Eltern – zumindest bin ich mit dieser Haltung aufgewachsen – gelten Zimmerpflanzen als bieder und hässlich. Exemplarisch dafür ist der verstaubte Gummibaum, der in der Ecke vor sich hinvegetiert und die Vibes einer lieblosen Hotel-Lobby abgibt.

Bei uns ist alles anders: Ich kann mich an kein WG-Zimmer erinnern, das ich in den letzten drei Jahren gesehen habe, in dem nicht mindestens eine Zimmerpflanze stand. In welchem Zustand die Dinger auch immer sind. Mein eigenes Zimmer ist davon auch nicht ausgenommen.

Weil Gummibaum nicht besonders attraktiv klingt, nennt man ihn jetzt Ficus.

Meistens treten sie reihenweise auf, nicht nur zwei, drei – nein, sie füllen ganze Fensterbretter und Regale. Weil Gummibaum nicht besonders attraktiv klingt und an die verstaubten Zimmerpflanzen aus der Zeit der Grosseltern erinnert, nennt man ihn jetzt Ficus. Und in gewissen Fällen tragen die Pflanzen sogar Namen. Wie Haustiere.

Was sagt das über meine Generation aus? Manche attestieren uns deswegen neue Biedermeier-Tendenzen. Dass wir uns mit dem Ziel eines bürgerlichen Lebens Nestchen in Altbauwohnungen bauen. Erst kümmern wir uns um Pflanzen, dann um Haustiere, dann um Kinder.

Ich würde nicht so weit gehen. Zwar scheinen auch mir die Pflanzentöpfe nicht wirklich Sinnbild für Freiheit und Emanzipation, doch zeigt die Zimmerpflanzen-Thematik bei aller Biederkeit auch, dass es meiner Generation wichtig ist, und wir einen Wert darin sehen, uns um etwas und vor allem umeinander zu kümmern. Im Pflanzen-Pflegen steckt immerhin die Möglichkeit, etwas heranzuziehen, das dann "verhebt".

Die Eltern-Generation entdeckt im "Alter" das Landleben. Befasst sich innigst mit Bäumen.

Damit möchte ich jetzt nicht esoterisch angehaucht zu mehr Achtsamkeit untereinander aufrufen. Denn auch im achtsamen Hegen und Pflegen zeigen sich altbekannte Muster: In meiner ehemaligen WG musste stets meine Mitbewohnerin die arg gebeutelten "Pflänzli" meines Mitbewohners und mir retten. Leider bezeichnend, dass Männer neben emotionaler Arbeit – zum Beispiel über Gefühle reden, weil sie es untereinander nicht tun – auch die Pflanzenpflege auf ihre FINTA-Freund*innen abwälzen.

Und wie steht es inzwischen um die dem Gummibaum abgeneigte Eltern-Generation und ihr Verhältnis zu Pflanzen? Sie entdeckt im "Alter" das Landleben. Befasst sich innigst mit Bäumen. Oder wieso bekommt meine WG momentan so viel hausgemachte Konfitüre aus selbst gepflückten Früchten geschenkt?

13. November 2023
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Max Kaufmann, geboren 2001, wuchs in Allschwil BL auf. Inzwischen wohnt er in einer WG im Basler "Gundeli" und studiert Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Basel. Seit er vierzehn Jahre alt ist, tritt Max Kaufmann regelmässig an Poetry Slams auf. Im März 2018 wurde er in Winterthur Poetry-Slam-Schweizermeister in der Kategorie u20.

max.kaufmann@gmx.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Vielleicht wird daraus einmal ein Garten"

Das freut mich sehr, dass die junge Generation Freude an Pflanzen hat, vielleicht wird daraus einmal ein Garten! Noch als Mieterin habe ich in Weil einen Kirschbaum gemietet, sodass ich eigene Kirschen hatte (ein Schrebergarten war nicht verheirateten Personen damals untersagt, ich hoffe heute nicht mehr). Inzwischen habe ich einen eigenen Garten und auch Pflanzen im Hause, sie sind gut fürs Klima! Alles Gute und viel Erfolg.


Alexandra Nogawa, Basel


www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
in einer Medienmitteilung
vom 26. April 2024
zu den Abstimmungsvorlagen
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).