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![]() Baumverpflanzung: Noch Basler Steuern fällig?
Wenn alte Menschen nach Jahrzehnten aus ihren Mietwohnungen gekündigt werden, bedient sich die berechtigte Empörung oft einer traditionellen Redewendung: "Einen alten Baum verpflanzt man nicht." Die Basler Baudirektorin Esther Keller handelte gegen diese Weisheit: Ihr Departement liess acht Kugelbäume an der Margarethenstrasse ausgraben und an einen Zwischenstandort verfrachten, um sie vor dem Tod durch die Kettensäge zu bewahren.
Ihr spontaner Entscheid folgte fraglos ehrenwerten Motiven, wenn auch nicht ganz selbstlosen: Er entsprach zweifellos dem Versuch der Nachhaltigkeit, den ihre grünliberale Partei hochhält, und er brachte den öffentlichen Protest gegen die vorgesehene Fällung blitzartig zum Verstummen. Die GLP-Regierungsrätin wollte sich in ihrer ersten Amtszeit nicht schon den Ruf als Baumkillerin erwerben.
Dass das Verpflanzungs-Manöver aber deswegen als genialer diplomatischer Schachzug zu bewerten ist, bleibt zweifelhaft. Denn Gartenbau-Fachleute versehen das Ausstechen der Bäume generell eher mit Zweifeln als mit der Aussicht auf erfolgreiches Weiterleben. Auch die Stadtgärtnerei – so darf angenommen werden – hätte die Verpflanzungs-Idee nicht aus eigener Überzeugung aufs Tapet gebracht. "Die Volks-Besänftigung hatte Zudem ist im Fall der Ahornbäume keineswegs klar, ob sie ihr Exil in der Arlesheimer Baumschule der Stadtgärtnerei unbeschadet überleben, auch wenn sie dieses Frühjahr wieder ausgeschlagen haben. Erfolg oder Misserfolg des maschinellen Spatenstichs wird erst in zwei bis drei Jahren sichtbar sein.
Längst ist aber erkennbar, dass der Schnellschuss-Auftrag klar ungenügend evaluiert worden war. Das Departement nahm die Opportunität wahr, die Baum-Lobby zu besänftigen – zum Preis einer flapsigen Auftragsvergabe.
Recherchen von OnlineReports ergaben nicht nur zweifelhaftes fachliches und sicherheitstechnisches Know-how der "BMB Group", sondern auch problematische personelle Verbindungen, die insbesondere den Auftrags-Akquisiteur und Projektleiter Andreas Bernauer, den früheren Betreiber der "Piano Bar" am Messeplatz, betreffen.
Die Regierung und insbesondere Esther Keller haben es in der Beantwortung der Interpellation von "Mitte"-Grossrätin Andrea Strahm unterlassen, die Untersuchung von Firma und Projektleiter solide zu belegen. Statt dessen liess sie es bei einigen profanen Kurzantworten bewenden, aus denen Strahm nicht grundlos den Vorwurf der "Verletzung der Sorgfaltspflichten" ableitete. 2. Juni 2022
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