Werbung

Corina Christen: "Und übrigens ..."

<< [ 1 | (...) | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | (...) | 38 ] >>

Die Kapuzineräffchen in den "Langen Erlen"

Woher die Kapuzineräffchen ihren Namen haben, ist auf den ersten Blick ersichtlich: Ihr Haarschopf, der von der Stirn nach hinten wächst, formt sich auf der Höhe des Hinterkopfes zu einer Kapuze, ähnlich jener, mit der Kapuzinermönche ihr Haupt bedecken. Ihr Lebensraum sind allerdings keine Klöster, sondern die Wälder des amerikanischen Kontinents. Deshalb werden sie auch "Neuwelt Affen" genannt.

So weit müssen wir glücklicherweise nicht reisen, wenn wir diese gelenkigen und sprunggewaltigen Kerle aus der Nähe beobachten wollen. Das Sechser-Tram fährt uns ganz in ihre Nähe, nämlich zum Basler Tierpark "Lange Erlen".

Dort tummeln sie sich in ihrem Pavillon, wo sie an aufgehängten Ringen, Strickleitern und Autopneus herumschaukeln können, wenn sie sich nicht gerade in ihrem durch eine Klapptüre erreichbaren Aussengehege aufhalten, um sich dort in atemberaubender Geschwindigkeit auf dem Kletterbaum von Ast zu Ast zu schwingen, wobei sie sich mit Hand, Fuss oder Schwanz festhalten, dann mit Schaukeln Schwung fassen um schliesslich auf dem Luftweg die nächste Astgabel zu erreichen. Manche bringen es fertig, dabei auch noch an einer Banane zu knabbern.

 

"Dann wird um die Wette gekreischt
und hie und da fliegen auch die Fetzen."


Nebst diesen akrobatischen Höchstleistungen gibt es aber auch noch anderes zu bewundern. Zum Beispiel die Hingabe und Zärtlichkeit, mit der sie sich der gegenseitigen Fellpflege widmen. Sie durchforschen mit ihren Händchen den Pelz, sei es den eigenen oder jener einer ihrer Artgenossen, und zwar nicht etwa nur nach eventuellem Ungeziefer, wie ich mir sagen lassen musste, sondern vor allem nach abgestorbenen Hautschuppen. Einmal fündig geworden, inspizieren sie die Beute zwischen ihren spitzen Fingern von allen Seiten und stecken sie dann, wenn für gut befunden, sichtbar genüsslich in den Mund. Auf diese Weise ist beiden gedient: dem einen für die Körperhygiene, dem anderen fürs Kulinarische. Dann geht die Suche weiter, und zwischendurch werden die Rollen getauscht.

Steht den Äffchen die Lust eher auf etwas mehr Grünfutter als im täglichen Angebot, dann machen sie sich im Aussengehege an das auf der anderen Seite des Maschengitters wuchernde Unkraut her. Und ist das verlockende Löwenzahn- oder Spitzwegerich-Blatt jenseits des Zauns nicht mit den Fingern erreichbar, dann suchen sie sich im Gehege einen geeigneten Zweig, biegen oder brechen ihn zum Werkzeug zurecht und "angeln" damit den vegetarischen Leckerbissen so nahe zum Zaun, dass sie ihn mit Daumen und Zeigfinger ergreifen, abrupfen und verspeisen können.

Ebenso unterhaltsam wie das Geschehen im Innern des Affenkäfigs ist das Verhalten und die Reaktionen Zuschauer draussen. Neben dem Spass, den die Besucher an den äffischen Kapriolen haben, wird der eine oder andere unter ihnen möglicherweise ein Aha-Erlebnis haben. Zum Beispiel wenn sich die Affenkinder kreischend darum streiten, wer an dem herabhängenden Seil zuerst und wie lange herumturnen darf. Oder wer sich mit dem Auskratzen einer Bananen- oder Orangenschale beschäftigen darf. Dann wird um die Wette gekreischt und hie und da fliegen auch die Fetzen. Mit anderen Worten: Es "menschelet".

Und übrigens: Falls jemand seine letzten Zweifel an der Evolutionstheorie loswerden will, kann ich ihm/ihr einen Besuch bei den Kapuzineräffchen in den Langen Erlen wärmstens empfehlen.

28. April 2014
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Corina Christen, geboren 1946, war schon während ihres Studiums journalistisch tätig – für die "Basler Nachrichten", für "B wie Basel" und später für die "Basler Zeitung", dort vor allem als Gerichtsberichterstatterin. Zur Erholung von den "Mord- und Totschlag-Fällen", die sie im Gerichtssaal verfolgen musste, verfasste sie jahrelang die wöchentliche Rubrik "Angerichtet" über kleinere Fälle, wo es um alltägliche Streitereien ging. 33 Jahre lang war Corina Christen mit ihrem Mann an der Fasnacht als Schnitzelbänklerin unterwegs (25 Jahre als "d Pfäfferschoote" und 8 Jahre als "Schuuflebuur"). 1999 wurde sie, als erste Frau, ins Fasnachts-Comité gewählt. Sie lebt in Langenbruck und im Basler St. Johanns-Quartier und ist auch musikalisch aktiv. Als Fagottistin spielt sie in verschiedenen Orchestern und Kammermusikformationen mit.

c.w.christen@vtxmail.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Es tut unheimlich gut"

Es tut richtig gut, neben allen negativen und traurigen Nachrichten, die da einem am Morgen aus Radio und Zeitung überfluten, so einen Text zu lesen! Es menschelet bei den Äffchen und äffelet bei den Menschen!


Vielen Dank Frau Christen und gute Fortschritte bei der Heilung Ihres Beinbruches – schnellere Rehabilitation als ich es zurzeit erlebe nach meinem Oberarmbruch.


Heidy Strub, Pratteln


www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
in einer Medienmitteilung
vom 26. April 2024
zu den Abstimmungsvorlagen
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).