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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Essen und Politik: Zutaten entscheidend

Die "Bolognese" brodelte schön vor sich hin und ich griff zum Rahm, Gerichte werden verfeinert, noch ein Bitzeli von dem rein, zum Abrunden das da, und dann noch ein paar Butterflocken dazugeben, etwas Curry drüber gepudert. Meine Florentiner Freundin Paola traf schier der Schlag, ein Schrei des Entsetzens, leichenblass war sie geworden. Sie verstand die Welt nicht mehr, und schon gar nicht ihre Basler Freundin.

 

Ich bin mit französischer Küche aufgewachsen. Bocuse hatte Hörnli mit Gehacktem verdrängt, meine Mutter machte auf "Nouvelle Cuisine", an alles kam Crème fraîche, der Salat wurde mit einer weisslichen Sauce überzogen, es wurde verfeinert, reduziert, potenziert, püriert. Und am Ende schmeckte es wunderbar, bloss nicht mehr nach dem, was da eigentlich drin war. Gucken Sie sich die Gesichter im Restaurant an, dieser nachdenklich verinnerlichte Ausdruck, schmecke ich hier etwa etwas Koriander heraus?

 

Paola also, in Schockstarre, hatte und hat keine Ahnung von Bocuse, der interessiert sie einen Dreck. Italienerin durch und durch, und etwas anderes als die Küche der Toskana kommt ihr nicht auf den Tisch. Nun isst man nirgendwo so gut wie in der Toskana, und von allen Köchinnen der Toskana ist Paola die beste, also ich ging ich bei ihr in die Lehre.

"Weniger ist mehr. Vorausgesetzt,
das Wenige ist das Richtige."

Wir gingen morgens in die Markthallen von Florenz. Jede Kartoffel, jede Tomate wurde mit allergrösster Aufmerksamkeit ausgelesen. Die Mozzarella holst du hier, nur hier, und zwar Buffala, und geh' nie zu dem dort, der hat alte Ware, und die Tauben von der Alten an der Ecke vorne sind die besten, von denen brauchen wir drei.  An "Ragù alla bolognese" kommt nichts ausser dem, was da rein muss, das richtige Fleisch nämlich, die richtigen Tomaten, am Ende un filo d’olio. Vom richtigen all der Olivenöle, die Paola hat, natürlich. Eines zum Anbraten, eines für die "maionese", eines für den filo d’olio, beispielsweise.     

 

Die Kunst dieser fantastischen Küche ist es, die natürlichen Aromen der Lebensmittel zum Erblühen zu bringen, keine Zutat tötet die andere. Zum Schluss etwas Käse und Obst. Kuchen und dergleichen sind für Taufen und Hochzeiten, wer kommt auch auf die Idee, sowas noch zu essen, nach einer vollen Mahlzeit. Ich schweige vornehm, ich weiss schliesslich, wer.

 

Natürlich hat sie auch ein paar Tricks auf Lager, die Paola. Jubelt da noch ein Kräutchen unter, welches dem Ganzen eine noch perfektere Note gibt, und dort noch ein paar Tropfen Limettensaft, gegen die Schwere. Aber die Philosophie, die bleibt. Weniger ist mehr. Vorausgesetzt, das Wenige ist das Richtige.

 

Womit wir bei der Politik wären. Zumindest die hätten wir hierzulande besser drauf als die Italiener. Aber auch da kochen wir mit zu vielen Zutaten, verlieren den Fokus, verzetteln uns in Vorstössen aller Art. Am Ende ist da ein Einheitsbrei, eine Flut an Normen und Vorschriften aller Art, eine Armee an Leuten, die sie ausführen müssen. Weniger ist mehr, wäre mehr. Es steht im Parlament halt Bocuse neben Paola, Sushi neben Peking Ente und Döner. Der Preis der Demokratie ist manchmal zu hoch, wir verlieren uns.   

 

Lassen Sie fürs erste einfach Zucker und Rahm bei der "Bolognese" weg. Qualitativ gute Zutaten und frische Kräuter nehmen. Und lange köcheln lassen. Mehr braucht es nicht.

27. September 2021
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

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sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Frau Strahm wäre ideale Politpredigerin"

Hab erfolgreich gehofft ob ich als alter Junggesellen-Renter hier was fürs Essen lernen darf aber gedacht wann kommt der Schwenk zur Politik? Er kam doch noch. Frau Strahm wäre eine ideale Politpredigerin. Wann kommt der Livestream?


Michael Przewrocki, Basel


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"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
in einer Medienmitteilung
vom 26. April 2024
zu den Abstimmungsvorlagen
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Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).