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"Unsere Partei muss generell zulegen": SP-Kandidierende Schweizer, Noack

Thomas Noack zu Weber-Nachfolge: "Ich bin der Profilierteste"

Zusammen mit Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer präsentierte die SP ihr Wahlprofil – selbstbewusst


Von Peter Knechtli


Die Baselbieter SP strebt in den Wahlen vom kommenden Februar sowohl in der Regierung wie im Landrat "neue Mehrheiten" an. Die amtierende Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer und der neu kandidierende Landrat Thomas Noack präsentierten sich heute Dienstag als Duo, das mehr Fortschritts-Bereitschaft in die Regierung tragen will.


Der Bubendörfer SP-Landrat Thomas Noack ist der Spitzenkandidat der Linken im Rennen um die Nachfolge des nicht mehr antretenden Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektors Thomas Weber (SVP). Um den einzigen frei werdenden Sitz in der fünfköpfigen Regierung sieht er sich aber mehrfachen Mitbewerbenden gegenüber, darunter Kandidaten der GLP und der EVP.

Ob ihm diese Konkurrenz von links der Mitte eher nütze oder schade, liess Noack insofern offen, als er sagte: "Es geht um den Sitz von Thomas Weber" und im Fokus stehe er gegen die SVP-Bewerberin Sandra Sollberger. "Ich würde von mir behaupten, dass ich in diesem Zweikampf der profilierteste Kandidat bin", sagte Noack selbstbewusst.

Mehr Einsatz für die Lebensqualität

Der Raumplaner und Stadtbaumeister von Liestal legte vor den Medien eine Agenda vor, die ganz auf das von der Basis erarbeitete beziehungsweise aktualisierte "Fortschritts-Programm" zugeschnitten ist. Noack will, dass der Kanton seinen finanziellen Spielraum "vermehrt zugunsten der Lebensqualität der Menschen nutzt".

Er will einen "andern Umgang mit unserem Lebensraum finden und den Kanton mit seinen Gemeinden stärker ins Bewusstsein der trinationalen Region am Oberrhein rücken, und die Kooperation mit Basel-Stadt in den Bereichen Gesundheit, Universität und Kultur stärken. Als Beispiel im Kleinen nannte er das von ihm initiierte Projekt "Zukunft Frenkentäler", das ihm "eine Herzensangelegenheit" ist.

Noacks Ungeduld über Klimapolitik

Seine Anliegen sind nicht revolutionär, aber er will das bisher Erreichte weiter treiben: Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch die Finanzierung von Kitas und Schulen mit Tagesstrukturen. Mit gezielten Prämienverbilligungen will er den bezahlbaren Zugang zur medizinischen Grundversorgung für alle sicherstellen – über das Niveau hinaus, das Finanzdirektor Anton Lauber kürzlich zugestehen mochte.

"Basel-Stadt macht's vor", sagte Noack etwas ungeduldig zur lokalen Klimapolitik und forderte "endlich eine klare Haltung und eine Entschiedenheit der Regierung", die er im Baselbiet vermisst. So sei jetzt eine "Solar-Offensive" ebenso nötig wie ein "konkretes Ablaufdatum für den Betrieb von Öl- und Gasheizungen" oder einen Klimafonds, der günstige Kredite für klimafreundliche Investitionen anbietet.

Auf die OnlineReports-Frage, ob die vom Grünen Isaac Reber geführte Bau- und Umweltschutzdirektion bisher zu wenig geleistet habe, meinte Noack, unter den Umständen einer bürgerlichen Regierung habe sie "eigentlich relativ viel gemacht – aber zu wenig erreicht". Zwar stiess die vom Kandidaten vorgeschlagene Mitte-Links-Allianz nicht auf offene Ohren. Dennoch hofft die SP, ihren Einfluss über die Partei hinaus ausdehnen zu können. Als "bitter" bezeichnete Noack eigene Vorstösse zur Klimapolitik, die an wenigen Stimmen – auch aus dem grünen Lager – gescheitert seien.

Für Sicherheit – gegen häusliche Gewalt

Seine Mitbewerberin Kathrin Schweizer, seit dreieinhalb Jahren im Amt, will Sicherheit im öffentlichen Raum, im Verkehr und in der digitalen Welt verbessern. Als Leistungsnachweis nannte sie Gesetze zu Polizei, Bevölkerungsschutz und Zivilschutz sowie ihre Bemühungen zur Bekämpfung der Cyber-Kriminalität und der häuslichen Gewalt. Die Biologin kritisierte, dass die Finanzierung der familienergänzenden Kinderbetreuung "flächendeckend mangelhaft" sei. "Nur im Kanton Uri ist die Unterstützung der Familien bei den Kosten für die Kitas tiefer."

Im Übrigen decken sich Schweizers Anliegen weitgehend mit jenen Noacks.

Zwei SP-Mitglieder in einer fünfköpfigen Regierung und eine Stärkung ihrer Partei im Landrat seien nötig, um im Kanton "neue Mehrheiten" für ihre Forderungen zu gewinnen, meinte Kantonalpräsidentin Miriam Locher. Sie wagte jedoch keine klare Zielvorgabe, was die Sitzgewinne betrifft, sondern sagte einzig, die SP müsse "generell zulegen", wenn sie die Politik im Kanton verändern wolle. "Wir machen den aktivsten Wahlkampf aller Parteien", so die Selbsteinschätzung von Miriam Locher.

Gespräch mit 10'000 Menschen gesucht

Die plakative Werbung der SP setzt auf vier Themen: "Höhere Löhne, tiefere Mieten", Klimaschutz und sichere Arbeitsplätze, garantierte Kita-Plätze und hohes Bildungsniveau. Das Ziel sei es, im angelaufenen Wahlkampf mit 10'000 Personen ins Gespräch zu kommen, um mit den Menschen zu reden und nicht über sie.

Die Partei verfügt über ein Wahlkampf-Budget von 217'000 Franken und hofft, die andern Parteien deklarierten die Kosten ihrer Kampagne ebenso transparent.

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29. November 2022

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"SP setzt Beat Hans und Jon Pult auf das Bundesratsticket."

Schaffhauser Nachrichten
auf der Frontseite
vom 27. November 2023
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Das ist doch Jans was Heiri ...

RückSpiegel


Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Sonja Kuhn, ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.
 

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.