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Die Lockerungs-Treiber: Plötzlich ruhig

Von PETER KNECHTLI

Wer im Corona-Lockdown die Medien verfolgte, dem konnte nicht entgangen sein, dass einzelne Lobbies überdurchschnittliche redaktionelle Wahrnehmung bewirken konnten. Während dem Pflegepersonal von den Wohnbalkonen aus gerade mal solidarischer Applaus entgegenbrauste (und eine Lohnerhöhung bald von der politischen Agenda verschwand), hatte es das Gewerbe der Clubs, Bars und Beizen vergleichsweise komfortabel: Kein Abend, an denen uns nicht leere Clubs und Beizentische entgegenlugten.

Der teilweise aggressive Lockerungs-Druck ihrer Verbände auf den Bundesrat hatte Wirkung gezeigt. Die Landesregierung leitete gegenüber der ungeduldigen Bevölkerung eine Entschärfung der Vorsichtsmassnahmen ein, die manche Befürworter einer zurückhaltenden Re-Liberalisierung erstaunte. Bei allem Verständnis für das Bedürfnis nach Rückgewinnung von Lebensfreude und sozialer Nähe: Es schien, als seien Bars und Nachtclubs für die gesamte Gesellschaft vordringlich systemrelevante Betriebe.

Über die Tragik der wirtschaftlichen Folgen auch für diese Betriebe muss nicht länger diskutiert werden: Sie war ebenso hart wie für zahlreiche weitere Branchen, die unter ein totales Arbeitsverbot fielen.

"Die lautesten Lockerungs-Treiber
trifft eine Mitschuld an der Verschärfung."

Doch so tapfer und solidarisch die Bevölkerung dank Befolgen der Anweisungen der Gesundheitsbehörden für den Rückgang der Infektionen sorgte, so fraglos war es dann eben gerade die gewerbliche Party-Szene, die eine hemmungslose "Normalität" herbeifegte und mit ihren unkontrollierten Ansteckungen durch Super-Spreader die erfolgreichen Eindämmungs-Bemühungen der letzten Monate zunichte zu machen drohte.

Der Bundesrat sieht sich – etwa durch die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr – gezwungen, die Bevölkerung zu einer Einschränkung zu verknurren, die über die Massnahmen der ersten Corona-Welle hinausgehen.

Und siehe da: Von den lautesten Lockerungs-Promotoren und ihren verantwortungslosen Forderungen ist jetzt schlagartig nichts mehr zu hören. Sie tragen indes Mitschuld an einem Rückfall in Zeiten stärkerer Einschränkungen der individuellen Freiheiten zuzuschreiben. Und sie haben damit genau das Gegenteil dessen erreicht, was sie gefordert hatten.

Die Bar- und Clubszene war nicht in der Lage, ihren Betrieb unter den diffizilen Bedingungen einer abschwellenden Pandemie wieder aufzunehmen. Abstandsregeln wurden sogleich zu Makulatur, die Pflicht zur Identifizierung der Gäste zu einer Verhöhnung der behördlichen Auflagen. Von "zahlreichen Fällen falscher Kontaktangaben" – falsche Namen, falsche Handy-Nummern, falsche Mail-Adressen – berichten Gesundheitsbehörden, was eine Kontakt-Verfolgung verunmöglicht und eine fahrlässige Gefährdung der Bevölkerung darstellt.

In beiden Basel ziehen die Regierungen jetzt die Schraube richtigerweise an mit Kontroll-Verfügungen von beinahe prohibitivem Charakter. Besucher müssen ab Montag am Eingang von Clubs und Bars Name, Vorname, Postleitzahl, Mobiltelefonnummer, E-Mail-Adresse und die Zeit des Eintritts und des Austritts deponieren.

Den Gästen droht damit nicht nur Stimmungs-Depression, den Betreibern vor allem ein riesiger bürokratischer Aufwand. Sie und auch die unter verschärfter Maskenpflicht leidende Öffentlichkeit können sich jetzt bei den lauten Lockerungs-Promotoren bedanken.

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3. Juli 2020
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Peter Knechtli, ist Chefredaktor und Gründer von OnlineReports.ch.

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(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Zur zahnlosen Strafnorm zerredet"

Jetzt erkennt man, was Individualismus und angebliche Freiheitsrechte im Kern wert sind, wenn solchen Situationen nicht mit Selbstverständlichkeit Rechnung getragen wird. Leider sind es Minderheiten, welche verfassungsrechtlich Verbürgtes nach dem Motto "nach mir die Sintflut" in Frage stellen. Und leider wurde Art. 231 Strafgesetzbuch im Rahmen der Revision des Epidemiegesetztes  (in Kraft seit 1.1.2016) zur zahnlosen Strafnorm im Parlament zerredet.

Zugute halten kann man solcher Gesetzgebung nur, dass mit Fug niemand damit gerechnet hatte, dass in vier Jahren eine Seuche nicht bekannten Ausmasses die Menschheit geisseln wird. Aber vielleicht lernt der Gesetzgeber daraus, wird hoffentlich aktiv und erlässt eine "griffige und schmerzliche" Strafnorm; nicht zu hören wäre dann das Jammern der Strafverfolgungs-Behörden, es fehlten für den Vollzug die personellen und sachlichen Ressourcen, letzteres insbesondere, weil Verhaftete zunächst in Quarantäne einzuweisen wären.

Es geht – wir haben es alle direkt erlebt – um derart existenzielle Fragen Einzelner und der Gemeinschaft, weshalb kompromisslos vorzugehen wäre.


Dieter Troxler, Rünenberg


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"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
In einer Medienmitteilung vom 26. April zu den Abstimmungsvorlagen.
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Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).