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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Schwule und Lesben als Adoptiveltern

 

Männerpaare wollen Kinder adoptieren – und ein Aufschrei geht durch die Gesellschaft. Hilfloses Baby auf harten Männerarmen. Elton John, der Böse. Dass es auch um Frauenpaare geht und um die Adoption des leiblichen Kindes der Partnerin oder des Partners, ist völlig nebensächlich, nicht skandalös genug. Wir kennen das ja zur Genüge: Abstimmungskampf wird über die Extreme geführt, nicht den Alltag. Schauen wir uns also diesen Worst Case näher an.

M
änner stehen unter Generalverdacht, ob homo- oder heterosexuell, denn manche vergreifen sich an Kindern. Auch wenn es eine Minderheit ist: es ist eine traurige Tatsache. Und dennoch werden leibliche Heteroväter nicht systematisch vorsorglich ausgesperrt und dürfen verheiratete Heteromänner Kinder adoptieren. Denn in weitaus den meisten Fällen passiert den Kindern nichts. Würde dies nicht so gehandhabt, dürften konsequenterweise nur Frauenpaare Kinder adoptieren.

Schwule vergreifen sich, wie in Studien nachgewiesen wurde, nicht häufiger an Kindern, als Nichtschwule*. Schwul ist nicht pädophil. Stigmatisieren wir das männliche Geschlecht also nicht generell, dann muss die Regelung für Heteropaare auch für Männerpaare gelten.

Der Konkurrenzkampf um ein Adoptivkind ist hart, denn es gibt wesentlich mehr adoptionswillige Paare, als zu adoptierende Kinder. Die zuständigen Behörden sind folglich in der komfortablen Lage, auszuwählen, und entsprechend streng sind die Kriterien. Erfüllt ein Paar alle Vorgaben, folgen ausführliche Sozialabklärungen mit Hausbesuchen, Gesprächen und Beurteilungen. Wer nicht geeignet erscheint, fällt raus.

Angenommen, dass nach allen Abklärungen zwei gleich geeignete Paare übrigbleiben, ein Heteropaar und ein gleichgeschlechtliches Paar, dann dürfte klar sein, wer den Zuschlag erhält. Erfüllt aber ein Frauen- oder ein Männerpaar die Anforderungen am besten, dann ist es im eindeutigen Interesse des Kindes, dass dieses Paar Eltern werden darf.

Im Zentrum steht also das Kind, und damit kommen wir weg vom Worst Case  und hin zum Normalfall: der Adoption durch den Lebenspartner oder die Lebenspartnerin eines leiblichen Elternteils.

Heiratet die Mutter eines Kindes, dessen leiblicher Vater "inexistent" ist, einen andern Mann, kann der das Kind adoptieren. Stirbt die Mutter, bleibt das Kind beim Vater und die Betreuung geht nahtlos weiter. Der Adoptivvater beerbt die Mutter, und später beerbt das Kind pflichtteilsgeschützt den Adoptivvater.

Nun gibt es aber Lesben und Schwule, die leibliche Kinder haben und diese Kinder gemeinsam mit ihrem Partner, ihrer Partnerin aufziehen, ganz ohne behördlichen Segen. Und diese Kinder sollen nicht einmal einen Schaden davon tragen, nebenbei bemerkt**. Ist die Mutter lesbisch, kann sie sich zwar mit ihrer Partnerin als Paar eintragen lassen, aber diese kann das Kind nicht adoptieren. Sie ist aber gesetzlich dazu verpflichtet, die Mutter in der Kindesbetreuung zu unterstützen, zur zweiten Mutter zu werden.

Stirbt nun die leibliche Mutter, hat die zweite Mutter nichts zu sagen, das unmündige Kind erhält einen Vormund, die Verwandtschaft redet drein. Die zweite Mutter beerbt zwar die erste wie im Falle des Adoptivvaters, aber stirbt sie später, ist das Kind nicht pflichtteilsgeschützt. Es erbt also nichts oder bezahlt hohe Erbschaftssteuern.

Mit andern Worten: Ein Kind, das bei zwei Mamis oder zwei Papis aufwächst, ist gegenüber einem Kind, welches bei Mami und Papi aufwächst, krass benachteiligt. Das ist nicht zu rechtfertigen.

Lösen wir uns also von Klischees und damit von Elton John. Madonna und ihre Adoptionsspielchen waren schliesslich auch nicht das Gelbe vom Ei.

 

* http://psychology.ucdavis.edu/rainbow/html/facts_molestation.html
** http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=66250

5. Dezember 2011
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Geschlecht bei Kindererziehung unwichtig"

Beim Artikel von Andrea Strahm (Schwule und Lesben als Adoptiveltern) wurde ich zuerst stutzig, dass beim Tod des leiblichen Partners der Gleichgeschlechtliche überlebende keine Rechte haben soll. Ich recherchierte im Internet und fand den Artikel:


genderstudies.unibas.ch/fileadmin/genderstudies/user_upload/redaktion/pdf/Pressetexte/ta_27042011_stiefkindadoption.pdf


Es wird also einen Bundesgerichtsentscheid geben, der hoffentlich auch kommuniziert wird.


Zur Aussage des Opfers E. F. denke ich, dass in der Erziehung/Familie besonders der untere Teil des oben erwähnten Artikels die Unwichtigkeit des effektiven Geschlechts bei der Kindererziehung beweist.


Um Verbrechen dieser Art zu verhindern ist eine konsequente Sexualaufklärung der Kinder wichtig und die Schlüersche SVP-Attacke gegen die Aufklärung abzuweisen! Dazu gehört der Umgang der Kinder mit unangenehmen "Geheimnissen". Also Vertrauen ist angesagt. Eine weitere Vorsorge ist die Aufmerksamkeit der Erziehungsverantwortlichen (Eltern und Schule).


Thomas Hungerbühler, ein "Möchtegernvater", Basel



"Ich würde ein Kind nur zwei Frauen anvertrauen"

Schwule seien keine Kinderschänder. Das dachte ich auch, bevor ich (und meine Familie) nicht eine diesbezügliche schreckliche Erfahrung habe machen müssen. Eine Erfahrung, die die ganze Familie über Jahre hinaus traumatisiert, vor allem, weil der Übergriff in frühester Jugend stattfand und erst nach über zwanzig Jahren ans Licht kam. (Was aber erst durch ein Schlüsselerlebnis und eine analytische Psychotherapie möglich wurde.)


Der Täter ist wohlangesehen, er leugnet alles ab, die Tat ist verjährt. Der Täter droht mit einer Prozesslawine wegen Verleumdung, wohlwissend, dass das Opfer (das jahrelang unter posttraumatischen Zuständen gelitten hat und zum Teil heute noch leidet) den Prozess nicht gewinnen könnte und von neuem traumatisiert würde.


Das ist die andere Seite der Münze. Ich würde tatsächlich nur zwei Frauen ein Kind anvertrauen, auch wenn ich damit ungerecht gegen den grössten Teil schwuler Väter und Möchtegernväter urteile.


E. F., (Name und Wohnort der Redaktion bekannt)


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"JA zum Gesetz über eine
sichere Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien"

SVP Baselland
in einer Medienmitteilung
vom 26. April 2024
zu den Abstimmungsvorlagen
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Die parteiinternen
Klima-Kapriolen haben der Baselbieter SVP zugesetzt.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).