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In Leymen herrscht Ärger über rigide Schweizer GrenzabriegelungEin kurzer Spaziergang über die Landesgrenze scheitert an Sicherheitsorganen / BLT-Tram hält in Leymen mit geschlossenen Türen Von Peter Knechtli Eine weitere Grenz-Groteske bringt Corona derzeit in der elsässischen Gemeinde Leymen hervor: Dorfbewohner mit Schweizer Pass, die ihren Fuss auf Schweizer Boden setzen wollen, werden von der Militärpolizei zurückgewiesen. Gleichzeitig verlieren sie ihr wichtigstes öffentliche Verkehrsmittel: Das BLT-Tram lässt in Leymen niemanden ein- und aussteigen. Belinda Ruhl (Name geändert) ist "wütend", wie sie selbst sagt. Die Baslerin wohnt seit 26 Jahren mit ihrem elsässischen Ehemann in Leymen. Sie besitzt auch den französischen Pass, er auch den schweizerischen. Wer, wie das binationale Doppelbürger-Paar im Leimental am Fusse der Ruine Landskron wohnt, kennt die Landesgrenze längst nicht mehr: Es ist ein eingespieltes Hin und Her. 3. April 2020
"Ein Schildbürgerstreich" Nun ja, sehr geehrter Herr Heusser, primär geht es in diesem Fall nicht um billiges Einkaufen in Leymen, sondern dass zwei mir bekannte Mitarbeiterinnen vom Bruderholzspital in Binningen nicht mehr mit dem 10-er Tram in Leymen einsteigen und nach Bottmingen fahren konnten, da beide selbst kein eigenes Fahrzeuge besitzen, um dann (bis heute Montag) über Allschwil (!) fahren zu müssen. Was Bekannte von ihnen nun machen "durften". Bruno Heuberger, Oberwil "Diese Compatriotes beeindrucken mich nicht" Es ist schon enorm, wie viele Compatriotes sich enervieren können ob einer sicher vorübergehenden Situation. Die lieben Leute, die gerne die niederen Hauspreise und das spannendere und billigere Einkaufen im Elsass sowie die guten Schweizer Gehälter geniessen, müssen sich einmal während einigen Wochen etwas anders einrichten. Heinrich Heusser, Basel "Heimlich über die grüne Grenze" Gottseidank schützt das Militär unsere Grenzen! Es könnte ja nachts jemand heimlich über die grüne Grenze kommen, um das in Frankreich auf 1000 m begrenzte Hundeausführverbot zu umgehen. Und dann pinkeln die Hunde noch auf unsern Bärlauch! Peter Lottner, Basel "Ich es mir nicht verklemmen" Als Doppelbürger sollten die beiden aber kein Problem haben: Als Schweizer dürfen sie nämlich jederzeit in die Schweiz einreisen, und ich denke, für Franzosen gilt das umgekehrte auch. Also einfach beide Pässe mitführen und den jeweils angesagten vorweisen – und gegebenenfalls den Miiitärpolizisten auf die Gesetzeslage hinweisen. (Wie sich das mit dem von Frankreich verordneten Ausgangsrayon verträgt, weiss ich natürlich nicht.) Dennoch kann ich es mir nicht verklemmen, die letzte Frage mit einer Gegenfrage beantworten: Warum muss Belinda Ruhl unbedingt in Flüh einkaufen? Auch in Leymen hat's Lebensmittelgeschäfte. Stefan Zingg, Basel "Ich habe mit meiner Frau gewettet ..." Als ich den BZ-Basel Artikel gelesen habe, dass unser 10-er-Tram nur sporadisch kontrolliert würde und weiter über das kleine Stückchen Leymen auf französischem Boden fährt, habe ich mit meiner Frau gewettet, dass die Schweizer Zollverwaltung sicher das Gebiet absperren wird, statt regelmässige Kontrollen im Tram wie im 8-er-Tram nach Weil und St-Louis zu machen. Kam noch dazu, dass der SVP-NR Aeschi im Nachhinein lautstark eine vollständige Grenzsperrung forderte. Und genau so ist es nun passiert. Bruno Heuberger, Oberwil "Entweder oder" Zur letzten Frage bezüglich des "Schweizer Rentners" hätte ich folgende Frage: "Ist es nicht so, dass die Grenze nur für Grenzgänger geöffnet ist?" Daraus folgt: Der Rentner darf auch nicht über den Zoll in Allschwil in die Schweiz einfahren, um einzukaufen. Zudem sollte es wohl auch keine Rolle spielen, ob der Rentner aus Timbuktu oder der Schweiz stammt. Er wohnt nun mal in Frankreich. Lucas Gerig, Bürgerrat, Basel "Mit 500 Euro gebüsst" Das ist in Frankreich überhaupt nicht anders. Wir haben Freunde, die in der Nähe von Genf in Frankreich wohnen. Bei einem Spaziergang wurde das Ehepaar (er Japaner, sie Französin) von der französischen Polizei gestoppt und mit 500 Euro gebüsst, das weil sie mehr als 1 Kilometer vom Wohnort entfernt waren. Ich weiss das auch vom Elsass, dass die Leute sich nicht mehr aus den Häusern getrauen. Ist das vielleicht besser? Alexandra Nogawa, Basel "Grenztrams müssen weiter fahren könnnen" "Der Schlagbaum ist ein denkbar unintelligentes Fahndungsmittel", sagte einstmals der frühere deutsche Innenminister und gegenwärtige Präsident des deutschen Bundestages Wolfgang Schäuble. Was der Rechtsaussenpolitiker damals auf etwas bezog, was er selber als "Terroristen-Abwehr" verstand, kann als allgemeingültiger Satz gelten, der sich ebensogut auf die jetzige Abwehr des Corona-Virus anwenden lässt. Beat Leuthardt, Grossrat "Basta"/Grünes Bündnis, Basel "Sie verfallen gern in den Kriegsmodus" Eine wunderbare Beschreibung dessen, was einer längst "zusammengewachsenen", internationalen Region und Gemeinschaft geschieht, wenn der jeweilige Nationalstaat und seine von den sogenannten "Hauptstädten" aus geführten Erfüllungsgehilfen nur noch nationalistisch denken. Ob Bern, Paris oder Berlin – so was wie einen Bahnanschluss am gemeinsamen Flughafen können sie grossartig, flott und locker vereinbaren – und dann "vergessen". Aber in so einer Lage - wie jetzt "Corona" – verfallen sie nur allzu gerne in den "Kriegsmodus". Ist halt so einfach ... Peter Waldner, Basel |
"Meine Rolle sieht bequem aus" |
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