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© Foto by Christof Wamister, OnlineReports.ch
"Furchterregende Situation": Neue Kap-Haltestelle am Aeschenplatz

Aeschenplatz: Schmale Traminsel, quietschende Reifen

Für Rollstuhlfahrende, Kinderwagen- oder Rollatorbenützende wird das Ein- und Aussteigen in Stosszeiten zur Gefahr


Von Christof Wamister


Die neue Traminsel an der Haltestelle Aeschenplatz in Basel ist gefährlich schmal geraten. Grund ist Platzmangel: Die Strasse am Aeschengraben mit zwei Fahrspuren und einem Velostreifen muss vielen Ansprüchen genügen, und die Landeigentümer auf der Seite des BIZ-Gebäudes machten kaum Zugeständnisse.


Die Gestaltungsarbeiten im Aeschengraben sind noch nicht ganz beendet, aber der Verkehr rollt wieder. Fertig gestellt ist bereits die neue behindertengerechte Tramhaltestelle an der Einmündung zum Aeschenplatz (Bild). Sie wurde von der Kurve in die gerade Strecke verlegt, weil der Übergang vom Trottoir in die Tramtüren laut Behindertengleichstellungs-Gesetz nahtlos und stufenlos sein muss.


Quietschende Bremsen

Ein Leser von OnlineReports.ch hat sich die neue Situation angeschaut und kommt zu einem vernichtenden Befund: "Auf dieser schmalen Traminsel kommen Leute mit Koffern, im Rollstuhl oder mit Kinderwagen kaum aneinander vorbei. Auch für Gehbehinderte stellt diese Enge vermutlich eine furchterregende Situation dar. Mit Rollstuhl oder Kinderwagen ist nur bei leerem Perron der Platz vorhanden, den es braucht, um rechtwinklig über die Lücke zwischen Randstein und Tram zu rollen."

Er habe beobachtet, dass die Tramkunden deshalb auf die Autofahrbahn ausweichen. "Das Reifenquietschen vom schnell bremsenden Autos habe ich gleich mehrfach gehört", berichtet der Leser weiter. 


Mit zwei Metern erfülle die neue Traminsel die gängigen Normen, entgegnet Daniel Hofer, der Sprecher des Bau- und Verkehrsdepartements (BVD). Ein Geländer, dass die Trampassagiere vor dem Verkehr (und sich selber) schützen würde, hätte die Traminsel noch um 30 cm schmäler gemacht. "Für eine Haltestelle an einem stark frequentierten Ort wie dem Aeschenplatz würden wir uns natürlich eine breitere Haltestelle wünschen", sagt Hofer im Namen des BVD. 

Landbesitzer wollten nicht

"Tatsächlich war eine solche ursprünglich angestrebt. Dazu hätte man aber den Aeschengraben auf privatem Grundstück verbreitern müssen. Das war an dieser Stelle leider nicht möglich." Damit gemeint sind die relativ grosszügigen Flächen vor dem Gebäude der BIZ (Botta-Bau) und den angrenzenden Liegenschaften (Bild, rechter Rand). 


In der Tat ist dem Bericht der Regierung zur Erneuerung des Aeschengrabens zu entnehmen, dass nur ein schmaler Streifen der betreffenden Parzellen an den Kanton abgetreten wurde, um ein genügend breites Trottoir ("Boulevard Aeschengraben") zu ermöglichen. Ein Angebot des Kantons, die ganzen Flächen  bis zur Strassenlinie zu erwerben, sei von den Eigentümern "nicht in Erwägung gezogen" worden.

Das ist aber nicht der einzige Grund, warum die Traminsel so schmal ausgefallen ist. Eine zentrale Idee war, neu einen Velostreifen bis zum Fussgängerstreifen vor der Einmündung in den Aeschenplatz anzubringen. Und da es sich beim Aeschengraben um eine Hauptverkehrsstrasse handelt, wollten das Tiefbaumt und die Mehrheit des Grossen Rates auch nicht auf eine zweite Autospur verzichten. Der VCS hatte dies in seiner Stellungnahme gefordert. Das hätte genügend Platz für eine breitere Traminsel geschaffen.

Immer auf die Radfahrer

Auch ein Verzicht auf den Velostreifen hätte für eine breitere Traminsel etwas mehr Strassenraum frei gemacht. Doch das stand nicht zur Diskussion, weil die Radfahrer im Aeschengraben bis anhin ziemlich benachteiligt waren. Zynisch gesehen könnte man die jetzige Situation als eine unfreiwillige Retourkutsche des Veloverkehrs für die Kap-Haltestellen des Trams sehen, bei denen die Velofahrer zwischen den Schienen balancieren müssen. Aber damit ist auch niemandem gedient.

3. September 2017

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"Aussage ist zu hinterfragen"

Die Aussage des Sprechers des Baudepartements, die neue Traminsel erfülle die gängigen Normen, ist zu hinterfragen. Ich kenne zwar die hier zu Grunde liegenden Normen nicht, aber viele andere. Üblicherweise gibt eine Norm einen Rahmen für deren Anwendung gemäss bestimmten Parametern vor. Nun kann ich mir kaum vorstellen, dass die Planer diese bei der Anwendung der besagten Normen angemessen berücksichtigt haben, da es sich um eine stark frequentierte Umsteigehaltestelle mit nur einseitigem Zugang handelt. Oder sind diese Normen tatsächlich so praxisfremd gestaltet?


Norbert Egli, Basel




"Problem gelöst"

Problem gelöst: Nur eine Autospur und eine Velospur, das wars.


Christian Bühler, Basel




"Wo blieben die so genannten Fachleute?"

Traurig, was da wieder gebastelt wurde. Da darf man sich schon fragen, wo hier die so genannten Fachleute geblieben sind. Hat hier die BFU nichts zu sagen? Hat man zum Beispiel die Behinderten-Organisationen nicht zugezogen? Da muss man sich nicht wundern, wenn beim ersten Unglück wieder mal der dieser Herr Wessels als Blitzableiter herhalten muss. Hat er in solchen Dingen keinen Einfluss? Oder verlässt er sich diesbezüglich blindlings auf seine "Fachleute"?

So oder so, am Schluss muss er doch wieder den Kopf hinhalten. Leider nützt das dann den Verunglückten herzlich wenig. Und wie sich dann das Trampersonal und die Autofahrer fühlen, interessiert scheinbar auch niemanden.


Bruno Heuberger, Oberwil




"Selber schuld, wird es heissen"

Wieder einmal eine typische Basler Lösung. Alle befriedigen wollen, keine sind glücklich dabei. Dass diese traurige Lösung mit Sicherheit zu Unfällen führen wird, wissen alle Verantwortlichen. Es stört sie aber überhaupt nicht. Das Gesetz ist eingehalten worden, das Gehirn ausgeschaltet, was verlangt der geplagte Bürger noch mehr? Das gestörte Porzellan soll er gefälligst selber entsorgen. Bis vielleicht ein toter Mensch weggetragen werden muss – und dann? Die Obrigkeit ist ja geschützt, was verlangt Ihr noch dazu? Selber schuld, wird es heissen.

Dabei wäre eine Lichtsignalanlage die zweite einfachste Lösung! Der Tran haltet an, also die Ampeln auf Rot bis er wieder fährt. Punkt. Schuss und Ende des Durcheinander auf diese Selbstmord-Insel. Was gibt da noch zu hirnen?


Gérald Donzé, Dornach




"Muss erst ein Unfall passieren?"

Ich persönlich empfinde diese Traminsel auch als zu schmal (abgesehen davon, dass das Umsteigen viel schwieriger geworden ist. Es gibt noch weitere schmale Inseln in der Stadt, und ich habe mich aufgrund einer Bitte aus der Bevölkerung im Frühling 2016 für ein Geländer an einer Traminsel Margarethenstrasse stark gemacht. Die Regierung schrieb damals in der Beantwortung meiner schriftlichen Anfrage:

"Die bestehenden Haltestellen werden laufend überprüft, sei es aufgrund anstehender Sanierungs-Massnahmen, neuer Richtlinien, mehrerer gleichartiger Unfälle sowie Anfragen aus der Bevölkerung oder Politik. Vor der geplanten Umgestaltung der Haltestelle im Rahmen des Projekts Margarethenstich hat sich weder aus den bestehenden Normen noch aufgrund anderer oben genannter Punkte die Notwendigkeit für ein (Spritz)Schutzgeländer an der Haltestelle ergeben."

Spitzfindig könnte man so interpretieren: Es hat noch keine Unfälle gegeben, also ist ein Geländer nicht nötig. Muss es denn erst einen Unfall geben?


Beatrice Isler, Grossrätin CVP, Basel




"Kanton könnte enteignen"

Der Staat hätte meiner Meinung nach die Möglichkeit, das gewünschte Gebiet zu expropriieren, also sich zwangsweise, natürlich gegen Entschädigung, anzueignen. Beim Bau von Autobahnen oder
Eisenbahnlinien kann sich ein einzelner Landbesitzer auch nicht querstellen.


Peter Bächle, Basel



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Das ist doch Jans was Heiri ...

RückSpiegel


Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Sonja Kuhn, ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.
 

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.