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Edibe Gölgeli oder Mustafa Atici: Für wen entscheidet sich die SP?

Ersatz für Beat Jans: Mustafa Atici und Edibe Gölgeli wollen in die Regierung

Die Basler SP setzt auf Politiker mit Migrationshintergrund. Am Mittwoch entscheiden die Delegierten, mit welcher Kandidatur sie den Sitz verteidigen wollen.


Von Alessandra Paone und Jan Amsler


Mustafa Atici und Edibe Gölgeli. Die Basler SP will mit einer dieser Personen den Sitz in der Basler Kantonsregierung verteidigen. Dies teilt die Partei am 18. Dezember mit, am internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten. Sowohl Atici als auch Gölgeli sind kurdischer Herkunft. In Basel-Stadt gab es noch nie ein Regierungsmitglied mit direktem Migrationshintergrund.

Weil Beat Jans in den Bundesrat gewählt wurde, findet am 3. März eine Ersatzwahl statt. Der Regierungsrat wird komplettiert, gleichzeitig muss das Regierungspräsidium neu besetzt werden. Die SP-Delegierten entscheiden am Mittwoch. Mit Gölgeli und Atici bekommen sie eine Frau und einen Mann zur Auswahl gestellt.

OnlineReports hatte Atici schon sehr früh als möglichen Nachfolger von Beat Jans in der Regierung genannt. Nach seiner überraschenden Abwahl als Nationalrat im Herbst sagte der 54-Jährige zwar, es sei nicht die Zeit, über eine Kandidatur zu sprechen. Er mochte sie aber auch nicht ausschliessen. "Das wäre verantwortungslos", sagte er damals. 

 

Familie war entscheidend

 

In der Zwischenzeit und vor allem nach Jans' Wahl hat Atici viele Gespräche geführt und ist zum Schluss gekommen, dass es der richtige Zeitpunkt sei. "Meine Familie war entscheidend", sagt er am Telefon. Für ihn sei es wichtig gewesen, von seiner Frau und seinen Kindern zu hören: "Mustafa, Papa, mach das!" Denn es stehe ein strenges Jahr bevor – mit möglicherweise zwei Wahlkämpfen.

Ob ihn der neu gewählte Bundesrat Jans, ein Freund und Wegbegleiter, zu einer Regierungskandidatur ermuntert habe, möchte Atici nicht sagen. Bevor er am Dienstag den Medien im Detail Auskunft gibt, will er sich zuerst noch mit dem Parteivorstand austauschen. 

Zur Kandidatur Edibe Gölgeli sagt Atici: "Es ist toll, dass unsere Partei mehrere Personen ausländischer Herkunft vorschlagen kann." Gölgelis Eltern sind wie Atici Kurden aus der Türkei.

 

"Dynamisch mit Führungserfahrung"

 

Die 45-Jährige politisiert seit 2015 im Grossen Rat. Ihr grösster Erfolg ist das kantonale Stimm- und Wahlrecht für Ausländer, die länger als fünf Jahre im Kanton wohnen und eine Niederlassungsbewilligung haben. Als Nächstes muss das Parlament dem Ratschlag zustimmen. 2022 kandidierte Gölgeli für den Gemeinderat Riehen, scheiterte jedoch.

Wie Atici wollte auch Gölgeli vor dem definitiven Entscheid zuerst den Segen der Familie abholen. Diese stehe zu 100 Prozent hinter ihrer Kandidatur. Die Betriebsökonomin beschreibt sich selbst als Visionärin. Sie sei eine dynamische Frau mit Führungserfahrung, deren politischer Schwerpunkt bei der Gleichstellung liege. Als Mutter und Berufsfrau lebe sie zudem die Vereinbarkeit vor. Deshalb passe sie sehr gut ins Präsidialdepartement. Sie könne sich aber auch gut ein anderes Departement vorstellen, sagt Gölgeli.

 

Bürgerliche halten sich bedeckt

 

Atici steigt mit einem Vorteil ins Rennen. Er gehörte während vier Jahren dem Nationalrat an, ist über die Partei- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt und vernetzt. Der frühere Basler SP-Präsident und Grossrat Pascal Pfister hat ihm auf X bereits seine Unterstütung zugesichert. "Ich freue mich sehr, dass Mustafa Atici für das Regierungspräsidium kandidieren möchte", schreibt Pfister. Er sei aus Überzeugung Basler, tief verwurzelt in den klassischen sozialdemokratischen Werten und dennoch als Gewerbler ein kompetenter Brückenbauer.

Bei der SP waren auch die frühere Grossratspräsidentin Salome Hofer, Nationalrätin Sarah Wyss und Fraktionschefin Michela Seggiani im Gespräch. Alle drei haben abgesagt. 

Die Bürgerlichen dürften den Sitz angreifen wollen, im Fokus stehen dabei FDP und SVP. Denkbar ist auch, dass ein aktuelles Regierungsmitglied ins Präsidium wechseln will. Esther Keller hat jedoch bereits mitgeteilt, darauf zu verzichten.

Bei den Freisinnigen wird der frühere Parteipräsident Luca Urgese am häufigsten genannt. Dieser möchte sich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zum Thema äussern.

18. Dezember 2023

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