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Wiese-Initiative-Gegner: Nein zu "Etikettenschwindel"

Basel/Riehen, 17. Januar 2006

Der "Wiese-Initiative" erwächst jetzt doch noch offizieller Widerstand: Heute Dienstagmorgen präsentierte sich ein überparteiliches Komitee "Nein zur Wiese-Initiative", dem Grossräte und Exponenten von fünf Parteien angehören. Die fünf bürgerlichen Politiker (Bild von links nach rechts) Lukas Engelberger (CVP), Helmut Herberger ("Aktives Bettingen", FDP-Fraktion), Conradin Cramer (LDP), Christoph Zacher (DSP) und Eduard Rutschmann (SVP) präsentierten sich unüblicherweise vor einem rot-grünen Plakat - nicht weil sie plötzlich konvertiert wären, sondern weil sie, was auch in den Parolen ihrer Parteien zum Ausdruck kommt, Rot-grün die rote Karte zeigen wollen.

Die Wiese-Initiative, so das Komitee, gaukle den Basler Stimmenden vor, die umstrittene Zollfreistrasse verhindern zu können, was sie aber faktisch nicht könne, da "gar nichts passiert". Denn die Langen Erlen gehörten jetzt schon zu den am besten geschützten Gebieten des Kantons. Deshalb müsse das Begehren von "Oeko-Fundamentalisten" als eine "Placebo-Initiative" mit "wirkungsloser Symbolik" (Cramer) bezeichnet werden.

Laut CVP-Vizepräsident Lukas Engelberger kann eine kantonale Initiative "nicht dazu führen, dass ein Staatsvertrag seine Verbindlichkeit verliert". Zudem habe der Bund das europäische Artenschutzabkommen ("Berner Konvention") in der Gesetzgebung umgesetzt. Zudem sei "nicht klar, ob überhaupt geschützte Tier- und Pflanzenarten vom Bau der Zollfreistrasse betroffen sind". Der Bettinger Grossrat und Hobbyornithologe Helmut Hersberger räumte ein, dass der Artenbestand im Riehemer Projektgelände tatsächlich aufgenommen werden soll, und er kündigte diesbezüglich gar einen parlamentarischen Vorstoss an. Doch ansonsten warf er dem Komitee "Etikettenschwindel" vor, weil da "Brutplätze gefährdeter Vogelarten" kurzerhand vom oberen Teil des Schlipfhanges ins Tal verlegt" würden. Die Hälfte der von den Initianten gemäss "roter Liste" als gefährdet bezeichneten Arten habe ihre Brutplätze gar nicht im Projektgebiet: "Man wird dort nie den Wendehals finden - es sei denn, er habe sich verirrt." Auch die das Flüsschen säumenden kanadischen Douglasien seien damals aus "forstwirtschaftlichen Fehlüberlegungen" und "falschem Artenschutz" angepflanzt worden.

Auch mit den Robinien, die nach Aussagen des ehemaligen DSP-Präsidenten Christoph Zacher 80 Prozent des Baumbestandes im betroffenen Tal ausmachen, ging das Komitee scharf ins Gericht: Die Naturschutz-Fachstelle des Kantons Zürich bezeichne die Robinie als Problempflanze und verlange ihre Bekämpfung. Zudem, so Zacher, seien die Initiatoren durch zwei betroffene Landbesitzer, die sich gegen die Enteignung wehren, "instrumentalisiert" worden: "Die Zwängerei dieser Gruppe muss ein Ende haben."

Der Riehemer SVP-Grossrat und Einwohnerrat Eduard Rutschmann erinnerte daran, wie mit den bilateralen Verträgen, der Personenfreizügigkeit und dem Schengen-Abkommen die Zusammenarbeit mit den Nachländern "stark an Bedeutung gewonnen" habe. Die Bevölkerung an der Landesgrenze habe die ewigen Diskussionen satt und poche nun zu Recht auf die Einhaltung des Staatsvertrags. Durch die "Verhinderungstaktik" würden wichtige grenzüberschreitende Projekte wie Tram- und Busverbindungen nach Lörrach, Weil am Rhein und Grenzach-Wyhlen gefährdet.

Das Komitee, gab Conradin Cramer zu, war recht kurzfristig entstanden. Dies habe aber damit zu tun, dass zuvor die Gremien von fünf Parteien hätten konsultiert werden müssen. Es sei aber keineswegs bloss eine Formsache. Das Komitee glaubt an einen knappen Sieg in der Umgebung von 51 Prozent Nein-Stimmen. Viel Geld setzt es dafür allerdings nicht ein: Das Budget liegt bei 5'000 bis 6'000 Franken, weniger als ein Zehntel der Etats der Initiativen-Befürworter.



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