Migros zeigt Flagge und verklagt Palmöl-Frevler

Auf Intervention des Bruno Manser Fonds (BMF) ändert die Migros-Leitung ihre Beschaffungspolitik und verspricht, gegen ihren schummelnden Lieferanten von Palmöl vorzugehen. Das bedeutet auch mehr Transparenz für die Konsumierenden.
Basel, 7. Juni 2010

Nach dem Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé geht nun auch die Migros gegen Lieferanten von nicht nachhaltigem Palmöl vor. So will die grösste Schweizer Supermarktkette ein Beschwerdeverfahren gegen den malaysischen IOI-Konzern in die Wege leiten, da dieser die Nachhaltigkeits-Richtlinien des "Roundtable on Sustainable Palm Oil" (RSPO) missbraucht habe. Dies berichtet heute Montag der  Bruno Manser Fonds. Die Basler Umwelt- und Menschenrechtsorganisation hatte vor einem Monat die Missstände beim Palmöl-Lieferanten der Migros aufgedeckt und kritisiert.

Gleichzeitig hatte der BMF am 6. Mai in einem Brief an die Migros verlangt, dass die Migros "sämtliche Verträge" mit ihrem Lieferanten IOI auflöst – und überdies ihren Palmöl-Verbrauch stark reduziert. Recherchen des Bruno Manser Fonds in Malaysia hatten gezeigt, dass IOI im malaysischen Bundesstaat Sarawak auf Borneo den Lebensraum der Kayan-Ureinwohner im Tinjar-Gebiet zerstört und eine grosse Fläche Regenwald abholzt. Auch in Indonesien habe IOI unter Verletzung der Gesetze grosse Regenwald-Gebiete zerstört. Brisant am Fall ist, so der BMF, "dass das von Migros bei IOI bezogene Palmöl als 'nachhaltig' zertifiziert war und in der Schweiz entsprechend vermarktet wurde". Während IOI seine bestehenden Plantagen durch die RSPO-Labelorganisation zertifizieren liess, habe der Konzern für neue Plantagen in Borneo den Regenwald auf Land der Ureinwohner umgehauen.

Migros pocht auf Untersuchung

Mit derartigen Vorwürfen wollte sich die Migros-Leitung offensichtlich nicht mehr länger konfrontiert sehen. Sie reagierte rasch und erklärte dem BMF in ihrer Stellungnahme: "Die Angelegenheit muss untersucht werden. Wenn sich die Vorwürfe erhärten, muss nach Meinung der Migros das fehlbare Unternehmen mit Sanktionen bestraft werden." Migros werde sich auch mit IOI in Verbindung setzen und "eine komplette Aufklärung" verlangen. "Wenn diese nicht zufriedenstellend ausfällt, wird die Migros die notwendigen Massnahmen treffen und entsprechende Konsequenzen ziehen."

Der BMF begrüsst die von der Migros angekündigten Massnahmen als Schritt in die richtige Richtung. "IOI hat ein Doppelspiel betrieben und die Schweizer Konsumenten getäuscht. Dieser Schwindel muss Konsequenzen haben", sagte BMF-Geschäftsleiter Lukas Straumann. Das Beispiel zeige jedoch auch, dass das RSPO-Label nicht wirklich greife. Straumann: "Palmöl ist und bleibt ein Problem-Rohstoff."

Schweiz importierte 60'000 Tonnen Palmöl

Die Neuanlage von Ölpalm-Plantagen ist eine der Hauptursachen für die Zerstörung der tropischen Regenwälder in Südostasien. Palmöl wird zur Herstellung von zahlreichen verarbeiteten Nahrungsmitteln, Kosmetika, Reinigungsmitteln und Tierfutter verwendet. 2008 importierte die Schweiz rund 60'000 Tonnen Palmöl – rund drei Mal mehr als 1998.

Zur Produktion dieser Menge wird eine Fläche von rund 210'000 Hektar (210 Quadratkilometer) Wald benötigt: Regenwald, der den Waldmenschen als Quell all dessen dient, was sie zu einem bescheidenen und nachhaltigem Dasein benötigen.




Weiterführende Links:
- Nestlé soll "illegal" Gen-Material erworben haben
- Nestlés Palmöl-Offensive gegen die Regenwaldzerstörung
- Schweizer Palmölkonsum beschleunigt Urwaldvernichtung
- Neue Offensive gegen Schweizer Grossbanken
- Tropenwälder: Kampfansage gegen Agrotreibstoffe
- "Luzerner Rohstoffkonzern Trafigura zerstört Regenwald"
- Ein Schweizer Kraftakt für die letzten Urwälder solls richten


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"Die Leute sind zu feige, um sich zu weh- ren?"

NZZ
Interviewfrage
vom 17. Februar 2023
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Ja, weil es weh tut.

RückSpiegel


Bajour berichtete über die Kulturjournalismus-Diskussionsrunde im Theater Basel, an der OnlineReports auch teilnahm.

Telebasel nahm die OnlineReports-Erstmeldung über den Abbruch des ESAF-Referendums auf.

In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Lukas Mohler übernimmt ab 1. Juli die Leitung des Statistischen Amtes Basel-Stadt als Nachfolger der langjährigen Leiterin Madeleine Imhof, die in Pension geht.

Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.