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EBM-Erfolg: Energie-Contracting mit Frutiger AG

Grüne Wärme für das Berner Oberland mit Baselbieter Knowhow: Die Elektra Birseck (EBM) betreibt seit Neustem eine Holzpellets-Heizung in Thun.
Thun, 26. November 2007

"Erneuerbare Energien sind gut fürs Land. Sie vermindern die Abhängigkeit von Öl oder Gas aus Ländern wie Iran, Irak, Russland oder Saudi Arabien", sagt Fritz Grossniklaus. Wer da Feuer fing für Erneuerbare, ist der CEO einer der grössten schweizerischen Bauunternehmungen, der Frutiger AG. Der Konzern zählt mit rund 500 Millionen Jahresumsatz zu den sechs grössten Schweizer Baufirmen. Sie entwickelt und erstellt auch eigene Projekte; in der Region Basel gehört ihr die Wenk AG.

Externe Spezialisten gefragt

Grossniklaus will vermehrt auf externe Energiespezialisten setzen, die sich landesweit einen Namen machten so wie die Elektra Birseck. So ergatterten sich die Münchensteiner bereits den Heizauftrag für die noble Thuner Wohnsiedlung Freiestrasse (sic!), wo die EBM eine mit Holzpellets betriebene Heizung bereitstellte. Den Auftrag dafür erhielt sie von der Frutiger AG. Im Endausbau sind insgesamt fünf Liegenschaften mit 63 Eigentums- und Mietwohnungen zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen sowie 14 Reiheneinfamilienhäuser und 30 Geschosswohnungen, wenn auch die zweite Etappe nach Plan vollendet wird.

Der EBM-Geschäftsführer Hans Büttiker verbucht mit dem Thuner Contracting-Vertrag einen weiteren energiestrategischen Erfolg. "Wir machen unsere Hausaufgaben, gerade auch im Bereich nachhaltige, effiziente Energiesysteme", sagte Büttiker gegenüber OnlineReports. Die EBM hatte sich bereits Anfang der achtziger Jahre vom Elektrizitätswerk zur "Energiedienstleisterin" umfirmieren lassen und war dafür in der Schweizer Stromszene als bunter Hund geschmäht und belächelt worden – heute führt sie mit über 130 dezentralen Energieanlagen in der Schweiz das Feld der dezentralen, hoch effizienten Energieanlagen an.

Effiziente Holzpellet-Technologie

Viel Wert legen die EBM-Chefs auf die Feststellung, dass ihnen die Kooperation mit einem der grössten Bauunternehmen der Schweiz gelang. Für Büttiker liegt da "noch viel Potential drin". Noch immer wird bei Schweizer Neubauten zu wenig Gebrauch von den erneuerbaren Energiequellen gemacht. Fritz Grossniklaus erkannte jetzt: "Contracting kann uns einen grossen Schritt weiterbringen."

Für die Wohnsiedlung Freiestrasse in Thun liessen sich die Baselbieter eine besondere Technologie einfallen, die es in der Schweiz (geschweige denn in Thun) nicht allzu häufig gibt: Eine Wärmeverbundheizung, die mit so genannten Holzpellets oder Holzpresslingen befeuert wird. Das sind Holzspäne aus Sägereien, die zu Däumlingen gepresst werden, was sie stark energiehaltig macht im Vergleich mit konventionellen Stückholz oder Holzschnitzeln. Zwei Kilo Presslinge sind im Effekt so gut wie ein Liter Öl, und dank Tankbeschickung vergleichbar bequem. Dank automatisierter Feuerung ist die Staubbelastung im Vergleich zu konventionellen Stückholzfeuerungen marginal.

Für EBM-Mitarbeiter Martin Dietler sind Holzpellets deshalb "ideal für die Freiestrasse, weil leicht zu handhaben und in einer überschaubaren Grössenordnung einsetzbar, einheimisch und nachwachsend". Dietler: "Wir heizen hier mit Holz. Ein weiterer Vorteil für die Volkswirtschaft ist: Das Geld für den Energieträger und das Know-how bleibt nahezu in der Schweiz."


mgu.

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