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Ich bin jetzt "Moderna": Meine erste Impf-Erfahrung
Lausen, 27. März 2021
Es ist nicht mehr rückgängig zu machen: Ich bin mit der ersten Dosis gegen "Corona" geimpft.
Beginnen muss ich aber mit einem Geständnis: Ich wollte mich anfänglich gar nicht impfen lassen. Erstens aus genereller Skepsis gegenüber pharmazeutischen Einflüssen auf meinen Korpus, zweitens wegen der extrem kurzen Entwicklungsdauer und vermuteter ungenügend geprüfter Nebenwirkungen. Und drittens, weil die gefährlicheren Mutationen damals noch nicht bekannt waren.
Doch diesen Monat kam der Entschluss: Doch, ich mach's. Und dann lief es wie am Schnürchen. Wenige Tage nach meiner Online-Anmeldung mit Präferenz Impf-Standort Lausen folgt am 18. März das SMS mit Angabe der beiden Impf-Daten. (Das deutete schon darauf hin, dass mir nicht der Stoff von AstraZeneca appliziert wird.)
Es ist der 24. März, 17.30 Uhr, als ich im Impfzentrum Ost am Schelligackerweg 6 in Lausen einmarschiere. Planenzelt, Identifizierung mit ID am runden Partytischchen (der Herr hinter mir zu seiner Frau: "Ich hab nur den Fahrzeugausweis dabei"). Weiterverwiesen zum nächsten Posten: Schutzmaske tauschen, Klemmbrett in Empfang nehmen, Hände desinfizieren. Nächster Posten: Zwei Formulare mit wenigen persönlichen Angaben ausfüllen.
Nun betrete ich auf Anweisung hin die Sporthalle, die früher einmal als Test-, jetzt als Impfzentrum dient. Es hallt Stimmengewirr. Schwarz gekleidete Helfende (Rückenaufschrift: "Security"), teils mit Knopf im Ohr. Ein Helfer bittet mich, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Noch bevor mein Allerwertester die Sitzfläche berührt, folgt das weibliche, etwas energische Kommando: "Bitte hier zum Schalter!" Dort wird nochmals kurz administriert, was, erschliesst sich mir nicht.
Jetzt betrete ich die Impfgasse. Eine Frau mit rückenlangem Zopf weist mich auf einen linksseitigen Stuhl, Momente später auf einen rechtsseitigen Stuhl weiter vorn, dann noch weiter vorn auf einen linksseitigen Stuhl. Dieses Zickzack-Sitzen ist, so stelle ich mir das vor, der logistischen Logik geschuldet.
Etwa zwanzig Minuten nach Betreten des Zentrums ist es so weit: Eintritt ins Kabäuschen. Frau S. begrüsst und fragt: "Links oder rechts." Ich: "Wo Sie sich wohler fühlen." Also links. Dann der Stupser, das Pflästerchen.
Jetzt fällt mir auf: Es herrscht minimalste Konversation. Erst auf meine Frage hin sagt mir Frau S., welches Vakzin sie mir soeben verabreicht hat. Das müssen die Geimpften eigentlich erfahren, ohne nachfragen zu müssen.
Die Frau mit dem Endlos-Zopf weist mich nun wortlos in den Ruheraum. Und jetzt? Eigentlich wäre hier eine kurze mündliche Information angebracht: Bleiben Sie hier, bis Sie sich bereit fühlen, zu gehen. Aber nichts. Dafür läuft auf einem Grossbildschirm "Dick&Doof", eine köstliche Ablenkung.
Ja, und so steht man eben nach ein paar Minuten selbstverantwortlich auf und verlässt die Halle unter freundlichem Abschieds-Gruss durch einen Security. Im April dann die zweite Dosis. Um 17.51 Uhr Meldung an die Ehefrau: "Bin jetzt Moderna."
"Personal reichlich und freundlich"
Ich bin Pfizer/Biontech, weil ich diese Woche in Muttenz war. Dort hängt alle paar Meter ein Plakat, das den Impfstoff erwähnt. Der Ablauf war etwa ähnlich, man wird mit dem Klemmbrett von einem zum anderen weitergereicht, das Personal ist reichlich und freundlich. Warten musste ich nirgendwo länger als fünf Minuten, nach nicht einmal einer halben Stunde war ich schon wieder draussen! Fazit: Alles sehr gut und speditiv organisiert, und eine Reaktion spürte ich auch nicht. Aber ich fühle mich schon etwas sicherer.
Verena Zumsteg, Binningen
"Danke für diesen Schritt"
Gratulation – und danke, dass Sie diesen Schritt gemacht haben!
Daniel Thiriet, Riehen