Gibt es in Basel eine Verdrängung – oder gibt es keine?Basel, 29. Dezember 2022Die "BZ Basel" hat sich in den letzten Jahren gemacht: Die Lokalberichterstattung ist umfassender, politischer und auch "newsiger" als jene der "Basler Zeitung", die Analysen verraten Autoren-Kompetenz. Gut, eine solche Zeitung noch zu haben. Doch gelegentlich kann ich mir ein Fragezeichen auch nicht verkneifen. Weiterführende Links: "Hilflose, nur kurzzeitig denkende Politik" Natürlich gibt es die Gentrifizierung – auch in Basel, wie aktuell in jeder Stadt resp. Stadtzentren. Wie bei allen wirtschaftlichen Gütern bestimmt Angebot und Nachfrage die Preise. Auch "Vermieten" ist letztlich nur ein Geschäft; niemand würde in ein Miethaus investieren, wenn das nicht so wäre.
Hat sich die Nachfrage des Mittelstandes noch vor nicht so langer Zeit aufs Land hinaus bewegt, wo (wertvoller, preiswerter) Landwirtschaftsboden hemmungslos überbaut wurde, geht der Trend zurück. Das hat viele Gründe. Einer davon ist die hilflose, nur kurzzeitig denkende Politik, der letztlich nur einfällt, das Problem zu lösen, indem die wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit der Investoren laufend beschränkt wird, was natürlich davon abhält, Geld in Wohnungsbau zu investieren. Das Angebot kann die Nachfrage nicht mehr abdecken, zumal Billigwohnbau alleine schon durch Gesetze und Vorschriften so verteuert wird, dass er einfach nicht mehr billig sein kann.
Auf dem Land ist alles inzwischen verschwunden, was zum Leben gehört. Die Post ist weg, die Schule, der Laden, die Beizen – man kann dort nur noch schlafen und den Sonntagspaziergang machen. Der (zweifellos bei uns gute) öV verdrängt den Individualverkehr; aber seine wachsenden Kosten reduzieren die Einsparungen der Wohnkosten. Kein guter Ort zum alt werden. Auch nicht für Ausbildung und Arbeit suchende Einwanderer. (Nicht Ausbildung und Arbeit Suchende kann sich die Landgemeinde gar nicht leisten!)
Das politische Laisser-faire bei der gesellschaftlichen Entwicklung führt zum Nachfragedruck in den Städten – den Stadtzentren. Der Wohnungsbau in Aussenquartieren ohne eigene Infrastruktur (ausser vielleicht dem Anschluss an den öV) führt zu Gettoisierung und Druck auf den öV, der zunehmend unangenehm wird, trotz der an sich guten Leistung.
Fazit: Der Nachfragedruck auf die Innenstädte ist kein überraschendes Wunder, sondern die Folge einer mangelhaften Politik. Peter Waldner, Basel |
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