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© Foto by Claude Giger, Basel


Kommunistisches Urgestein: Hansjörg Hofer gestorben

Basel, 1. Dezember 2021

Die "Partei der Arbeit" (PdA) Basel-Stadt verliert ihre wohl bekannteste Persönlichkeit: Hansjörg Hofer verstarb am 24. November im hohen Alter von 96 Jahren. Dies geht aus heutigen Todesanzeigen hervor.

Hofer, während Jahrzehnten der bekannteste Kommunist Basels, war 1925 als Sohn eines Coiffeurmeisters und einer Schneiderin  geboren worden. Wie Aufzeichnungen von Felix Feigenwinter entnommen werden kann, zog die Familie schon drei Jahre später nach Basel, wo Hofer die Schulen besuchte und eine KV-Lehre absolvierte.

Beruflich avancierte er von 1961 bis 1995 zum Gründer und Chef des Reisebüros "Cosmos" an der Missionsstrasse, das auf Gruppenreisen in den Osten spezialisiert war. 1995 ging die Firma pleite. Reisebüro-Kollegen berichten vergnügt, dass Hofer an Zusammenkünften dem russischen Klarsicht-Getränk pur nicht abgeneigt gewesen sei.

Zusammen mit andern überzeugten Kommunisten kaufte Hofer das nunmehr alternativ betriebene Hotel "Regina" in Mürren, in dem er als Vizepräsident des Verwaltungsrates firmierte. Die linke Eigentümerschaft im Bergdorf weckte Aktionismus im Staatsschutz: Über das "Regina" wurde eine Fiche angelegt.

Seine politische Bestimmung war aber die sozialistische und antifaschistische. Als Sohn eines Vaters, der schon 1929 in die Kommunistische Partei eingetreten war, sass er von 1961 bis 1985 als Mitglied der kommunistischen PdA im Basler Grossen Rat. Seine Kandidatur für den Regierungsrat mit Präferenz Erziehungsdepartement in Jahr 1972 (Bild) scheiterte jedoch. 1998 publizierte er unter dem Titel "Völker, hört die Signale" seine "Erinnerungen eines Basler Kommunisten", der Bekanntschaft mit Fidel Castro pflegte wie mit Erich Honecker.

Hofer war ein sehr belesener, kenntnisreicher und geschickter Debattierer, der bei Auftritten im Schweizer Fernsehen nie die Contenance verlor, wenn er von bürgerlichen Gegnern heftig angegriffen wurde. Eher noch schien sich sein Puls zu senken. In seiner Botschaft und seinem Engagement für die Schwachen liess er sich nie beirren. Vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde der unerschütterlich Moskautreue 1988 aus der PdA ausgeschlossen.

Seine auffälligste Tat, die nationales Echo ausgelöst habe, sei im Jahr 1947 anlässlich des Staatsbesuchs der Tomatenwurf auf Eva Perón gewesen. 50 Franken Busse habe ihm dieser Vorfall eingetragen, notierte die NZZ genüsslich.

In späteren Rentnerjahren sah man Hansjörg Hofer gelegentlich durch die Quartiere spazieren – interessiert am Weltgeschehen und oft mit einer Zeitung in der Hand. Oder vielleicht auch mit einem Stapel Fichen, mit dem ihn der Staatsschutz beehrte.



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"Auch ein ausgesprochener Patriot"

Hansjörg Hofer darf nicht nur über seine politische Passion definiert werden. Er war nämlich auch ein ausgesprochener Patriot, stolz auf die Schweiz und ein leidenschaftlicher Basler. Der Stadt und dem FCB tief verbunden. So war er denn auch stolz darauf, dass in den unzähligen Seiten der durch den Staatsschutz über ihn angelegten Fiche keine subversiven Tätigkeiten zu entnehmen waren, man daraus sogar durchaus seine Loyalität zur Schweiz erkennen konnte.

 

Seine kommunistische Überzeugung fusste in einer Zeit, in der Familienväter innert wenigen Wochen mit ihrem Job ihre ganze Existenz verlieren konnten – und mit ihnen ihre Familie. Eine Zeit (schon durch seinen Vater geprägt), in der "Sozial" oder gar "Sozialstaat" nicht existierte. Wir können uns das heutzutage nicht mehr vorstellen.

 

Die Schweiz war in seiner Zeit einen guten Weg gegangen, den Menschen ging es sichtlich gut, was ihn durchaus mit Stolz erfüllte.

 

Hansjörg Hofer war ein guter Mensch.


Peter Waldner, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis


Theater mit Sonne und Klang im Herzen
 

Mit "Wochenend und Sonnenschein" weht eine frische Ferienbrise im "Theater Rampenlicht Frenkendorf-Füllinsdorf" – eine musikalische Komödie wird inszeniert.

Das leichtfüssige Musical gedeiht unter der kreativen Regie von Sandra Moser, die mit einem lebhaften Bühnenkonzept und schauspielendem Chor überrascht. Die Soulsängerin Ira May hat die musikalische Leitung.
 

Vorverkauf ab 20. März 2023 www.theater-rampenlicht.ch

 

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"Die Leute sind zu feige, um sich zu weh- ren?"

NZZ
Interviewfrage
vom 17. Februar 2023
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Ja, weil es weh tut.

RückSpiegel


Bajour berichtete über die Kulturjournalismus-Diskussionsrunde im Theater Basel, an der OnlineReports auch teilnahm.

Telebasel nahm die OnlineReports-Erstmeldung über den Abbruch des ESAF-Referendums auf.

In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Lukas Mohler übernimmt ab 1. Juli die Leitung des Statistischen Amtes Basel-Stadt als Nachfolger der langjährigen Leiterin Madeleine Imhof, die in Pension geht.

Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.