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Medienvielfalt und Rolle des Kantons kommen aufs Tapet

Liestal, 12. November 2018

Die brüchtig gewordene Medienvielfalt in der Region Basel erreicht die politische Bühne: Landrätin Miriam Locher (Bild) reicht diese Woche eine Interpellation ein, die nach dem "Barfi"-Konkurs, der Einstellung der "Tageswoche" und dem Verkauf der "Basler Zeitung" an die Zürcher Tamedia AG auf die "stetig abnehmende" Medienvielfalt Bezug nimmt.

Nur mit einer "blühenden Medienlandschaft" sei es der Bevölkerung möglich, sich umfassend und vielseitig informieren zu können und nicht von einseitiger Medienberichterstattung abhängig zu sein. Es brauche "lokal verankerte und produzierte Medien verschiedener Grösse und Ausrichtung".

Deshalb sei es "Aufgabe des Kantons beziehungsweise der jeweiligen Direktionen, möglichst alle Medien gleichmässig mit Aufträgen zu berücksichtigen und auf diese Weise Medienförderung zu betreiben". Denn, so Miriam Locher in ihrem Vorstoss weiter, die Medien erbrächten "durch ihre intensive Berichterstattung über kantonale Angelegenheiten als Bindeglied der Regierung zur Bevölkerung eine zentrale Kommunikationsleistung, die niemand sonst übertrifft".

Die SP-Fraktionschefin will mit zehn Fragen die Position und allfällige medienpolitische Pläne der Regierung ergründen. So will sie nicht nur wissen, in welcher Form und zu welchen Kosten der Kanton bezahlte Anzeigen aufgibt, sondern auch, in welchen Medien und wie fair verteilt diese Inserate platziert wurden.

Ausserdem will die Münchensteiner Landrätin wissen, ob die Regierung anerkenne, "dass Informationsmedien – insbesondere die ganz oder teilweise privatwirtschaftlich finanzierten – auf ihre Kosten die bedeutendste Kommunikationsleistung in der Beziehung zwischen kantonaler Verwaltung zur Bevölkerung erbringen" und ob die Regierung eine Möglichkeit sehe, "diese Informationsleistung in einer Form zu ermöglichen und teilweise zu entschädigen".




Weiterführende Links:
- Das Aus: Die "Tageswoche" stellt ihren Betrieb ein
- BaZ-, BZ- und Tawo-Zahlen: Schwere Zeiten für Zeitungen
- Degen weg: Ein weiterer "TagesWoche"-Chefredaktor geht
- "Barfi.ch" ist pleite: Minus ein Basler Online-Medium
- "Barfi.ch" offenbar in ernsthaften Finanz-Schwierigkeiten
- Werbemarkt eingebrochen: "BZ Basel" baut Stellen ab


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