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75 Jahre "Hörnli": Wandel der Friedhof-Kultur

Basel/Riehen, 14. September 2007

Der Basler Friedhof am Hörnli ist 75 Jahre alt. Die Toten haben eine würdige letzte Ruhestätte. Neben seinen 35'000 Grabstätten ist der Friedhof am Hörnli aber auch eine riesige Parkanlage, wo man spazieren gehen und Ruhe finden kann.
 
Ein Buch erzählt die Geschichte des Friedhofs. Der Herausgeber Franz Osswald hat 30 Autoren und Autorinnen versammelt, die sie in allen Aspekten wiedergeben.

Bis 1900 gab es in Basel verschiedene Friedhöfe: Wolf, Kannenfeld, Horburg, Rosental, einen weiteren beim Spalentor, wo heute der Botanische Garten liegt, und andere. 1919 legte der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Ratschlag betreffend Anlegung eines Zentralfriedhofs beim Hörnli vor, den das Parlament innerhalb von drei Wochen genehmigte. (Die Raumnot auf den Friedhöfen muss gross gewesen sein.) Übergangen fühlte sich die Gemeinde Riehen, auf deren Gebiet der Friedhof zu liegen kommen sollte.
 
Der Ideenwettbewerb erbrachte 45 Projekte. Unter den Preisträgern gab es heftig ausgetragene Meinungsverschiedenheiten, was den Gewinner des Wettbewerbs, die Architekten  Franz Bräuning und Hans Leu mit dem Gartenbauer Ernst Klingelfuss aus Zürich, sowie die zweitplatzierten Architekten Suter und Burckhardt bewog, sich zusammenzutun und das Projekt gemeinsam zu realisieren. Am 1. Juni 1932 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben.

Das ist Geschichte. Heute steht das Buch im Mittelpunkt. Es zieht einen Bogen vom mittelalterlichen Totentanz zur Gegenwart und präsentiert sich als Standardwerk über die Bestattungskultur in Basel. Aufschlussreich sind historische Aufnahmen sowie ein Bildteil von Peter Gabriel über den Arbeitsalltag auf dem Friedhof. Die übrigen Beiträge haben Sterben und Tod zum Thema.

Das Buch wurde an einer kleinen Vernissage von Regierungsrätin Barbara Schneider, Maria Iselin-Löffler, Mitglied des Gemeinderats Riehen, Rita Wirz, Leiterin Friedhöfe Basel, dem Verleger Alfred Rüdisühli vom Friedrich Reinhardt Verlag vorgestellt sowie dem Herausgeber Franz Osswald, der meinte, dass der Inhalt eigentlich jeden und jede angehe. Als wollte er sagen: Sterben ist menschlich. Alle zeigten sich zufrieden und erfreut über das gelungene Werk - trotz des Themas.

Am Ende des Weges blüht der Garten der Ewigkeit. 75 Jahre Friedhof am Hörnli. Bestattungskultur im Kanton Basel-Stadt. Erschienen im Friedrich Reinhardt Verlag Basel. 75 Franken.

Am Samstag, 16. September, ist Tag der offenen Tür auf dem Friedhof am Hörnli. Um 16 Uhr ist eine Autorenlesung angekündigt und um 19 Uhr ein Jazz-Konzert auf der Orgel von George Gruntz. Am Sonntag, dem 16. September, findet um 17 Uhr ein ökumenischer Feldgottesdienst statt.


A. S.

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