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Spanner gefasst: Mit Kamera unter Frauenröcke gefilmt

Der Trick ist so alt wie die weiten Frauenröcke. Doch was Voyeure einst mit an Stöcken, Schirmen oder auf Schuhen befestigten Spiegelchen unter Damenkleidern zu erspähen erhofften, ist mit digitalen Foto- und Filmgeräten wesentlich einfacher geworden.
Weil am Rhein, D, 3. Oktober 2011

Nicht nur einfacher ist das Ausspähen weiblicher Intimbereiche geworden, auch "nachhaltiger", da die Spanner ihre Ausbeute daheim in endlosen Wiederholungen immer und immer wieder anschauen können.

Die Sommerzeit und sonnige Herbstzeiten wie die jetzige lassen Damen verständlicherweise gerne luftige Röcke anziehen. Dies birgt auch Gefahren, die weniger offensichtlich sind wie ein plötzlicher Windstoss oder der Luftzug eines Metro-Lüftungsschachtes, der das weisse Kleid einer Marilyn Monroe in Schenkelhöhe heben liess. Hier ein Beispiel, mitgeteilt heute von der Polizeidirektion Lörrach:

Vom schönen Wetter der letzten Tage profitieren wollte am Sonntag an einem Flohmarkt im Dreiländergarten zu Weil am Rhein offensichtlich auch ein Mann mit seiner abartigen Liebhaberei. Er rückte nahe an berockte Frauen heran und stellte dicht neben ihren Beinen seine Tasche ab. In dieser filmte eine nach oben gerichtete Kamera das Geschehen unter den weiblichen Textilien.

"Techno-Spanner" von Schwiegermutter entlarvt

Einer 40-jährigen Dame, die dem Mann besonders zu gefallen schien, folgte der "Undercover"-Filmer mehrmals. Interesse für die feilgebotenen Flohmarkt-Objekte mimend, stellte der 56-jährige Filmer jedesmal seine Tasche wieder so nahe wie möglich an die Beine seines Begierdeobjektes. Was er dabei nicht wahrnahm, waren die Sperberaugen der Schwiegermutter der bedrängten Frau.

Dieser war das seltsame Verhalten des Mannes bald aufgefallen. Und sie vermutete sogar – weshalb erklärt die Polizei nicht –, in der Tasche könnte eine Kamera unbewilligte Aufnahmen machen. Schwiegermutter und Schwiegertochter liessen sich vorderhand nichts anmerken und beobachteten den "Techno-Spanner" weiter: Er stellte seine Tasche auch neben anderen berockten Frauenbeinen auf.

Als die beiden Frauen den Filmer zur Rede stellen wollten, floh dieser – stracks in die Arme des Ehemannes der Schwiegertochter. Und der hielt den Voyeur so lange fest, bis ihn die Polizei übernehmen konnte. Aus der Tasche förderten die Ordnungshüter neben der Videokamera auch "diverse Filmaufnahmen verschiedener Frauen" zu Tage. Der Verhaftete wird nun bei der Staatsanwaltschaft angezeigt – wegen "sexueller Übergriffe durch verdeckte Videoaufzeichnungen".

 

Voyeurismus wird mitunter als eine "Störung der Sexualpräferenz" bezeichnet. Problematisch und für die Polizei relevant wird er dort, wo er die Persönlichkeitsrechte von Personen verletzt, die nicht wissen, dass sie beobachtet werden. Voyeuren kann oftmals mit einer Therapie geholfen werden.


red.

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