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Landrat: SP will an Mehrheits-Verhältnissen rütteln

Die Baselbieter SP kann auch mit ihrem Status als stärkste Landrats-Fraktion ihre sozialpolitischen Ziele nicht nach Wunsch erfüllen. Dies sei nur mit einer Veränderung der Mehrheitsverhältnisse möglich, erklärte sie heute Dienstag vor den Medien.
Liestal, 3. Januar 2023

Im 90-köpfigen Landrat stellen die Sozialdemokraten derzeit 22 Mitglieder. Mit Hilfe der Grünen, der EVP und der Mitte gelingen ab und zu Siege oder mindestens Kompromisse auf dem Weg zur sozialen Gerechtigkeit. Die klare bürgerliche Mehrheit lässt sich aber mit dem Status quo nicht übertrumpfen.

Auf die OnlineReports-Frage nach ihrem Stärke-Ziel zog Kantonalpräsidentin Miriam Locher die Prognose-Karte: "Eins plus", liess sie verlauten, nicht "plus eins". Das muss so interpretiert werden, dass ein linker Sitzgewinn die Mindesterwartung der SP-Wahlkampf-Strategie darstellt.

Die Partei jedenfalls zieht, gemessen an ihren eigenen Aussagen und Ansprüchen, selbstbewusst in den Kürzest-Wahlkampf. In allen Wahlkreisen tritt sie mit vollen Listen an. "Wir sind die einzige Partei, die eine ausgewogene Geschlechter-Zusammensetzung der Kandidierenden aufweist" und darüber hinaus einen Drittel der Bewerbenden unter 30 Jahren stellt, wie Miriam Locher nicht ohne Stolz verkündete.

Vier Neu-Kandidierende im Medien-Licht

Stellvertretend für ihre 90 Ambitionierten präsentierte die SP den Medien vier Neu-Kandidierende mit unerschiedlichem Profil, Alter und Wohnort, die in kurzen Statements Schwerpunkte aus dem SP-"Fortschritts-Programm" in Erinnerung riefen. Die vier Auftretenden seien nach den Kriterien der Repräsentanz, nicht nach Wahl-Chancen ausgewählt worden (so Locher).

Die Muttenzer Juso-Frau und Studentin Julie von Büren (22), die anstelle der erkrankten Juso-Kopräsidentin Clara Bonk einsprang, sorgte für die feministische Komponente. Sie erinnerte daran, dass die Baselbieter Kita-Plätze die zweitteuersten der Schweiz seien und ein Betreuungsangebot für nur gerade jedes fünfte Kind vorhanden sei. Nötig sei ausserdem eine Eindämmung der sexualisierten Gewalt: Im Sexualkunde-Unterricht müssten "Nur Ja ist Ja", aber auch queerer Sex thematisiert werden. Frauen seien "mehr als eine Gebärmutter und sekundäre Geschlechtsorgane".

Chancen für bildungsferne Schichten

Zusätzlich zu den Kita-Forderungen, die die SP mit einer Volksinitiative auf den Weg gebracht hat, verlangte der Oberwiler Primarlehrer Erdem Masyan (44) berufliche Entwicklungs-Chancen für Migrantinnen und Migranten aus bildungsfernen Schichten, um so auch dem Fachkräftemangel zu begegnen. Um dies zu erreichen, seien verstärkte Anstrengungen im Bereich der Heil- und Sozialpädagogik nötig. Ebenso müssten die Primarschulen in die Verantwortung des Kantons übergeben werden, um sie nicht vom kommunalen Finanzhaushalt abhängig zu machen.

Durch die Anti-AKW- und die Friedensbewegung der achtziger Jahre politisiert wurde die Binninger Einwohnerätin Karin Müller (61), beruflich Redaktorin des "Kirchenboten". Sie legte ihren thematischen Schwerpunkt auf die Armut und die sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich. Zugunsten von Benachteiligten wie Working Poor oder Alleinerziehende müssten die finanziellen Mittel "gerechter und solidarischer" verteilt werden. Nachgerade SP-Forderungklassiker sind ein existenzsichernder Mindestlohn, mietzinsgünstiger gemeinnütziger Wohnungsbau und stärkere Prämienverbilligungen.

Rückkehr zur Pionierrolle

Was für die neue Waldenburgerbahn schon als Parole ausgegeben wurde, gilt für Matthias Schürch (55) auch für die Bereitschaft zum wirkungsvollen Klimaschutz: "Es muss ein Ruck durch die Gesellschaft."

Der Gelterkinder Berufsschullehrer und Schreiner sprach von "verpassten Chancen" und der "bürgerlichen Verhinderung" einer starken Förderung erneuerbarer Energie. Das Baselbiet müsse aber zu seiner früheren Pionierrolle zurückfinden. Dazu sei ein Netto-Null-Ziel bis 2050 "nicht ambitioniert, sondern höchstens durchschnittlich brav". Hier verwies er auf einen beispielsweise durch Erbschaftssteuern gespeisten Klimafonds, wie ihn die Juso-Initiative fordert.

Bild von links: Matthias Schürch, Julia von Büren, Miriam Locher, Karin Müller und Erdem Mayan




Weiterführende Links:
- Landratswahlen 2023: Das sind die Kandidierenden


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"An der Bevölkerung vorbei"

Haben wir im Kanton Baselland keine grösseren Probeme, als in einem Wahlkampf die "die Gebärmutter und sekundäre Geschlechtsorgane" zu thematisieren? Hier zeigt sich schon, dass eine ausgewogene Kandidatinnenliste nichts nützt, wenn solcher Unsinn vor den Medien erzählt wird. Die SP politisiert in Baselland an der Bevölkerung vorbei. Eine Erbschaftssteuer wird es in nächster Zeit nicht geben, und es war die Bevölkerung, die das CO2-Gesetz und die Klimainitiative der Grünen mit grossem Mehr versenkt hat.


Esther Jundt, Reinach



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"Mario Irmiger wird neuer Migros-Chef"

Migros-Magazin
Titel in der Ausgabe
6. Februar 2023
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Euer neuer Chef heisst eigentlich Irminger, aber Irmiger klingt urchiger.

RückSpiegel


In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.

Witterungsbedingt muss die Eröffnung der Kunsteisbahn Eglisee in diesem Jahr um zwei Wochen nach hinten verschoben werden, nämlich auf den 12. November.

Ab 1. November müssen sämtliche Personen, die den Kanton in strategischen Führungsorganen der Beteiligungen des Kantons Basel-Landschaft vertreten, ihre Vergütungen offenlegen.

Der Kanton Baselland beteiligt sich mit 900'000 Franken an der von der Wirtschaftskammer organisierten grössten Berufswahlmesse der Schweiz.

Am 29. Oktober, ab 10.15 Uhr, findet an der Oristalstrasse 100 A in Liestal die öffentliche Fahrzeug-Versteigerung von rund 140 Velos diverser Marken, 4 Autos (BMW X6 xDrive30d, Honda Civic 2.0i Typ R, VW T5 Kombi D 4M BMT, VW Polo Blue GT) und ein Arbeitsanhänger (BZS MA MA MA) statt.

Die Kunsteisbahn Margarethen eröffnet am 22. Oktober, die Eislaufsaison und eine Woche später; ab dem 29. Oktober, ist auch die Kunsteisbahn Eglisee geöffnet.

Die Evangelische Volkspartei Baselland (EVP) feierte am vergangenen 9. Oktober mit Partei- und ihren 100. Geburtstag.

Das Bau- und Verkehrsdepartement erteilt der Wyniger Gruppe den Zuschlag für den Betrieb der Flora-Buvette ab 2023; es soll sich um die "erste klimaneutrale Buvette" handeln.