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"Angst, dass er wieder zurückkommt": Scherben und Stein im Kinderbett
Faustgrosser Stein im Kinderbettchen: Ein Migrant verbreitet Schrecken
In einer Arlesheimer Wohnliegenschaft geht die Angst um: Jetzt greift die Vermieterin durch
Von Peter Knechtli
In der gediegenen Wohngemeinde Arlesheim versetzt ein schwarzafrikanischer Mann die Mietparteien in einem Wohnblock seit Monaten in Angst und Schrecken. Mehrere Polizei-Einsätze hielten ihn nicht von seinem renitenten Verhalten ab. Letzten Samstag flog ein faustgrosser Stein in eine Wohnung und traf um ein Haar ein Kleinkind.
Das bald zweijährige Mädchen Sereina (Name geändert) hatte unwahrscheinlich Glück. Es war über Mittag ausnahmsweise statt in seinem Bettchen auf dem daneben liegenden Elternbett eingeschlafen, als es krachte.
Ein faustgrosser Stein (kleines Bild) kam durch die Scheibe geflogen und landete zusammen mit Scherben im Kinderbett. Das ganze Zimmer war
übersät mit Glassplittern. Was dem Mädchen widerfuhr, grenzt an ein Wunder: Es wurde zwar von ihnen getroffen, blieb aber unverletzt.
Zur dramatischen Szene kam es letzten Samstag im Wohnhaus an der Generel Guisan-Strasse 18 in Arlesheim, das sich acht Mietparteien teilen. Es war nicht die erste dieser Art. Am 19. Juli letzten Jahres kam es zu einem spektakulär anmutenden und öffentlich kommunizierten Polizeieinsatz vor der Liegenschaft, als Anwohner einen "schussähnlichen Knall" wahrnahmen und um Hilfe baten.
Dauernd im Aggressions-Zustand
Urheber des Polizeieinsatzes war ein jüngerer schwarzafrikanischer Mieter, den die kommunale Sozialbehörde im März 2020 dort einquartiert hatte. Ein beklemmendes Gefühl belastete die Mitbewohnenden: Immer wieder machte er auf überdeutlich aggressive und destruktive Art auf sich aufmerksam.
Er knallte wiederholend – auch mitten in der Nacht – Wohnungs- und Zimmertüren zu, schlug mit einer Zange an ein Metallgeländer oder trat einem Mieter auch schon mit einer Halsschlitzen-Geste gegenüber. Einmal warf er seinen Fernseher vom Balkon, ein andermal kamen seine Hanteln geflogen. Weil er seine Wohnungsschlüssel verlor brach er seine Wohnungstüre auf. Wo der Türgriff war, klafft jetzt ein Loch.
Polizei mehrfach vor Ort
Physisch angegriffen hat der Mann seine Hausbewohnenden bisher nie. Doch die Mieter des Wohnblocks nehmen ihn mit seinem unberechenbaren Verhalten seit Monaten als Bedrohung wahr. "Er wirkt auf alle gefährlich", meinte eine Mieterin zu OnlineReports. "Wir haben Angst, es könnte jederzeit wieder etwas zu fliegen kommen." Eltern befürchten, dass ihren Kindern etwas zustossen könnte.
Immer wieder alarmierten Bewohnende die Polizei. Sprecher Adrian Gaugler bestätigte gegenüber OnlineReports, dass die Ordnungshüter in den vergangenen zwölf Monaten "schon mehrmals und aus verschiedenen Gründen" an die Generel Guisan-Strasse 18 ausrücken mussten.
Eine Mauer des Schweigens
Wer der Mann ist und welchen Status er besitzt, weiss niemand. Bekannt ist nur, dass er "etwas Deutsch kann", aber mit niemandem im Haus Kontakt pflegt. Die Sozialberatung Arlesheim, die über ihren auffälligen Kunden Bescheid weiss, schweigt unter Berufung auf das Amtsgeheimnis.
Gemeinderat Jürg Seiberth, für das Ressort Soziales zuständig, war der Fall auf Anfrage "nicht bekannt". Zu den von Vorfällen an der General Guisan-Strasse "kann ich Ihnen aufgrund meiner Schweigepflicht und aufgrund des Persönlichkeitsschutzes der beteiligten Personen keine Auskunft geben", beschied er per Mail.
Auch die Liegenschafts-Besitzerin "Wohnbaugenossenschaft Nordwest" wollte sich gegenüber OnlineReports weder zur Nationalität noch Aufenthaltsstatus des Mannes äussern.
Folgen eines Kriegstraumas?
Unbekannt sind auch seine Motive der schwer zu ertragenden Art, wie er immer wieder auf sich aufmerksam macht. Er könnte aus dem Sudan stammen, kriegstraumatisiert und psychisch angeschlagen sein, munkelt die Nachbarschaft mit einem Anschein von Mitgefühl. Aber spätestens seit dem Steinwurf-Attacke letzten Samstag haben die Bewohner genug.
Die Mutter von Sereina reichte Strafanzeige ein. Nachdem Fernseher und Hanteln aus der Wohnung geflogen kamen, hatte sie sich an die Kinder- und Erwachsenenschutz-Behörde (KESB) gewandt – für sie ohne erkennbar positive Folgen.
Wohnung: Kündigung und Räumung
Daniela Barragán, Bereichsleiterin Bewirtschaftung und Mitglied der Geschäftsleitung der "Wohnbaugenossenschaft Nordwest", zeigt Verständnis für die Sorgen ihrer Mieter. Der Fall ist ihr bekannt: "Bald fing es mit Lärmbelästigungen an.
Dann kamen Sachbeschädigungen hinzu. Wir mahnten ihn sofort und reagierten bei der Arlesheimer Sozialberatung", meinte die Vermieterin zu OnlineReports. Als sie vom neusten Fall mit dem Steinwurf erfuhr, habe sie "Gänsehaut bekommen".
Doch Besserung trat nicht ein: Ende Dezember wurde das Mietverhältnis per Ende März gekündigt. Daniela Barragán: "Wir haben alles unternommen, was man unternehmen kann. Es wird auf eine Räumung des Mietobjekts herauslaufen."
Rückführung "nicht zu erwarten"
Was mit dem Störenfried in absehbarer Zeit geschieht, ist unklar. Aus Kreisen der Migrationsbehörde erfuhr OnlineReports, dass eine Rückführung des auffälligen Mannes derzeit aus verschiedenen Gründen "nicht zu erwarten" sei.
Durch die für Arlesheim zuständige KESB Birstal ist OnlineReports auf Freitag eine Antwort auf zwei Fragen in Ausicht gestellt. Aufgrund interner Abläufe wird diese aber noch einige Tage auf sich warten lassen.
Beruhigt sind die Blockbewohner vorläufig aber noch nicht: "Es herrscht grosse Angst, dass der Mann wieder zurückkommt."
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16. März 2021
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"Behörden verstecken sich"
Also die Begriffe "Amtsgeheimnis" und "Schweigepflicht" hängen mir langsam zum Hals heraus! Entweder trauen sich die Behörden nicht, einschneidende Massnahmen zu treffen oder sie verstecken sich einfach hinter diesen Begriffen. Wenn das Kind getroffen worden wäre, kann eine solcher Mann trotz dieser Tragik nicht ausgeschafft werden, weil nicht bekannt ist, welche Nationalität er hat. Sein Status ist nicht bekannt, ist er Asylbewerber oder einfach Flüchtling?
Die zuständigen Behörden sollten doch einschneidende Massnahme wie U-Haft oder Einweisung in eine geschlossene psychiatrische Klinik veranlassen können, einfach, damit die Wohngemeinschaft in diesem Haus wieder richtig und gut schlafen kann!
Richtig und gut schlafen können wahrscheinlich nur die zuständigen Behörden! Kriegsgeschädigt oder nicht, es ist einfach eine Frechheit, wie mit diesem Fall umgegangen wird.
Paul Finkbeiner, Liestal