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Münster-Kreuzgang soll endgültige Heimat der Eichin-Tische werdenEin Gönnerverein will Bettina Eichin die bronzenen "Markttische" abkaufen und das Standort-Provisorium beenden Von Peter Knechtli Die in heftigen politischen Verwerfungen nach dem Schweizerhalle-Brand von 1986 entstandenen "Markttische" der Basler Bildhauerin Bettina Eichin sollen im Kreuzgang des Basler Münsters eine endgültige Bleibe finden. Jetzt hat sich ein Gönnerverein konstituiert, um das Werk der Künstlerin abzukaufen und der reformierten Kirche zu schenken. In den letzten Jahren ist es um Bettina Eichins "Markttische", der Würde des Standorts angemessen, still geworden: Im kleinen Kreuzgang des Basler Münsters steht das bronzene Kunstwerk, das nach der Brand-Katastrophe von Schweizerhalle am 1. November 1986 in einen heftigen kulturpolitischen Strudel geriet und anschliessend seinen eigenen, nicht vorhergesehenen Weg ging. Hier an diesem sakralen Ort standen seit 16 Jahren die Objekte, ihrem Status entsprechend, unverbindlich und nicht fest verankert, im Exil. 26. Oktober 2007
"Skulpturengruppe hat auch schwache Seiten" Es ist eine gute Idee, für das bronzene Werk der Markttische der Bildhauerin Bettina Eichin, die im Basler Münster-Kreuzgangt stehen, eine definitivere Aufstellung zu suchen, und es ist natürlich höchste Zeit, die Künstlerin korrekt zu bezahlen. Die Auseinandersetzungen zwischen der damaligen Sandoz AG und der Künstlerin sind heute, nach 20 Jahren, kaum mehr von einem öffentlichen Interesse. Sehr wohl von öffentlichem Interesse sind hingegen sowohl das Gedenken an den 1. November 1986 wie die Rolle des zur Frage stehenden bronzenen Monuments.
Der doppelten Bedeutung des Basler Marktplatzes - sowohl politisches Zentrum des Stadtstaats wie auch Ort der Versorgung mit Lebensmitteln - ist die Zweiheit der bronzenen Tische gewidmet. Die politische Rolle ist allegorisch eingefangen, die wirtschaftliche Rolle ergibt sich aus der bildnerischen Darstellung der täglich auf dem Markt angebotenen Ware. Das heisst, Trommel, Transparent und Bücher sind eine übersetzte Darstellung des Staatswesens, die bronzenen Pflaumen hingegen stellen ganz unübersetzt Pflaumen dar - was seit Beginn die schwache Seite der Skulpturengruppe ist. Unter dem Eindruck des Grossbrandes vom 1. November 1986 hat die Künstlerin an ihrem Konzept Korrekturen vorgenommen, und das hat die übersetzte Darstellung des politischen Raumes vielleicht sogar noch bereichert. Die Pflaumen hingegen sind eins zu eins Pflaumen geblieben.
Am 1. November 1986 hat die Region Basel, wie man hinterher erfahren hat, viel Glück gehabt. Es ist zwar viel biologischer Schaden vor allem im Rhein bis hinab nach Rotterdam entstanden, aber Menschen kamen dabei an Leib und Leben nicht zu Schaden, auch nicht am Brandort selbst, an dem unter anderem mörderisches Phosgen gelagert war. Die nach dem Brand eingeleiteten Massnahmen haben viel mehr Sicherheit im Umgang mit industriellen Risiken ermöglicht, und sie haben die Gesundung des Rheins wunderbar beschleunigt.
Sollen also die üppigen Pflaumen, der bronzene Blumenkohl etc. die nach dem Grossbrand eingetretene Erholung der Natur darstellen? Nein, das ist nicht ihre Intention. Sondern das in Bronze nachgebildete Gemüse hat sich die Bildhauerin schon vor dem Brand ausgedacht, und es sollte auf dem Marktplatz Aufstellung finden, als Paraphrase zu denselben Früchten, die da täglich verkauft werden. Aber was sollen sie im Münsterkreuzgang? Wollen sie uns am sakralen Ort mahnen, dass gesunde Lebensmittel eine Gabe des Himmels sind? Oder will der bronzene Kartoffelsack gar an die Kartoffeln erinnern, die während des zweiten Weltkriegs im Münsterkreuzgang angepflanzt wurden? Natürlich nicht.
Mit Vorteil könnte man diese geschwätzige Darstellung von Früchten und Gemüse einschmelzen. Das bronzene Monument würde damit etwas kleiner und überzeugender. Dann könnte man es zum Beispiel in Schweizerhalle aufstellen, oder auf dem Voltaplatz als symbolischem Zentrum der chemischen Industrie, oder allenfalls sogar im Kreuzgang. Urs Weber, Freier Journalist, Miège "Diese Skulptur gehört auf den Marktplatz" Ach ja, lasst uns heile Welt spielen, vergessen und alles "Aufmüpfige" verstecken. So wird diesem Mahnfinger, der nicht nur für den Brand in Schweizerhalle steht, sondern an Aktualität nie verliert, die Sehne durchgeschnitten. Er hängt herunter.
Diese Skulptur gehört auf den Marktplatz oder in den Hof des Rathauses!! Nicht ins "geduldete" Kirchenasyl, wo manche Touristen meinen, da sei das Grab einer berühmten Marktfrau. (Vielleicht wird in weiteren 50 bis 100 Jahren eine Geschichte dazu erfunden). Anne-Sibylle Frey, Vergolderin, Basel |
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