© Foto by Gewerbeverband Basel-Stadt
Peter Malamas Rede: Eine aufgewärmte Referenz an seine WählerschaftDer Basler Gewerbedirektor sorgte mit seiner Lobbying-Schelte für Gesprächsstoff – und einige Fragen Von Peter Knechtli Das war eine Rede, die in die Geschichte des Basler Gewerbeverbandes eingeht: Sein Direktor, der FDP-Nationalrat Peter Malama, nutzte am Neujahrsempfang letzten Donnerstag die Performance vor über tausend Gewerbe- und Wirtschaftsvertretern, um einmal so richtig vom Leder zu ziehen. Das Echo war entsprechend: Hut ab vor der geglückten Medienbewirtschaftung!
"Malamas Rede war nicht hervorragend, Indes: Malamas Lobbying-Manifest – die längere gedruckte wie die live vorgetragene Version – war keine hervorragende, aber fraglos eine bemerkenswerte Rede. Bemerkenswert warum? Weil er, bis in den Herbst hinein noch mit einer ernsthaften Krebserkrankung im Spital, mit beinahe ungezügelter Leidenschaft tat, was sich im politischen Diskurs mehr und mehr zur Seltenheit entwickelt: Er sprach Klartext und aus ehrlicher Überzeugung ("Das Problem plagt mich") darüber, was in der Region Basel seinen Platz vorzugsweise unter dem Teppich findet.
"Schwierig wird es, wenn es um Privilegien, Positionen und Pfründe geht." Die Schwierigkeiten werden aber dort beginnen, wo im Interesse der Kräfte-Konzentration Privilegien, Positionen und Pfründe abgebaut oder gar aufgegeben werden müssen. Peter Malama hat in zentralen Teilen seiner Rede überraschenderweise so gesprochen, als sei er nicht der Sprecher des Gewerbes, sondern jener der Grossindustrie. Wer möchte nur schon im Ansatz bezweifeln, dass die Life Scienes für Basel und weit über den Stadtstaat hinaus die existenzielle wirtschaftliche Hauptschlagader darstellen, die über Einkommen nicht nur ihre Bürgerinnen und Bürger solide versorgen, sondern insbesondere auch das regionale Gewerbe.
"Die Stossrichtung war klar: In seine Klage über den Status quo blieb Malama in der Bezeichnung der Personen diskret. Namen nannte er keine. Doch die Stossrichtung war klar: Der Bösewicht heisst Rot-Grün. Fast alle in einem kritischen Kontext erwähnten Akteure stammen aus dem linken oder grünen Spektrum – allen voran Regierungspräsident Guy Morin, den Malama ins Visier nahm und ihm vorwarf, seine Funktion falsch zu interpretieren: Städtepartnerschaften mit Zürcher und Berner Gesinnungsfreunden zu kultivieren statt Bundes-Lobbying zu betreiben. Unwidersprochen blieb Malamas falsche Behauptung, Morin verstehe sich "als Stadtpräsident": Morin war es, der immer darauf pochte, "Regierungspräsident" aller Baslerinnen und Basler zu sein. Malama sollte sich eher über jene wundern, die Morin hartnäckig als "Stapi" etikettieren. Zudem steht "Lobbying in Bern" unseres Wissens in keinem Pflichtenheft des neugeschaffenen Präsidialdepartements, dem das Recht zugebilligt werden darf, seine Rolle erst noch zu finden.
* bei seiner Rede am 7. Januar 2010 im Theater Basel 12. Januar 2010
"Show-Rede eines hiefür begabten Politikers" Gratulation zu dieser hervorragenden Analyse einer Show-Rede eines hiefür begabten Politikers. Was am Ende an materiellem Gehalt und wesentlichen Aussagen von dieser Rede bleibt, ist herzlich wenig und wird von Herrn Knechtli treffend auf den Punkt gebracht.
Wieso werden solche Politiker-Reden, denen die Zuhörerschaft (wie auch hier geschehen) meist freudig applaudiert, nicht häufiger von kritischen Journalisten auf ihren wahren Gehalt hin überprüft; die Resultate wären auch in vielen anderen Fällen ernüchternd. Markus Bürgin, Binningen "Gute Pressearbeit" Peter Knechtli führt - einmal mehr - vor, was gute Pressearbeit bedeutet. Bravo und vielen Dank! Bruno Rossi, Gelterkinden |
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