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Alternativer Nobelpreis für "Indianerbischof" Kräutler

Erwin Kräutler, der aus Österreich stammende Bischof der brasilianischen Diözese von Xingu, hat in Anerkennung seiner furchtlosen Unterstützung der Amazonas-Indianer den Alternativen Nobelpreis erhalten.
Basel, 30. September 2010

Er ist als Menschenrechtler und Umweltschützer engagiert, er riskiert dafür sein Leben und er gilt heute als eine der wichtigsten Stimmen der von allen Seiten bedrohten Indianer Brasiliens: Erwin Kräutler (71), 1939 in Vorarlberg geboren und seit 1980 Bischof der flächenmässig grössten brasilianischen Diözese Xingu. Nun wurde der bereits mehrfach geehrte Theologe und Philosoph für seine wegweisende Haltung mit dem Right Livelihood Award 2010 für sein Lebenswerk im Dienste der Menschenrechte der indigenen Völker Brasiliens und für seinen unermüdlichen Einsatz für den Schutz des Amazonasgebietes ausgezeichnet.

Erwin Kräutler (links im Bild) fühlt sich – wie Leonardo Boff, Dom Hélder Câmara andere Geistliche in Brasilien – der vom Vatikan bekämpften Befreiungstheologie verpflichtet. In diesem Sinn setzt er sich für die Rechtlosen ein, zu denen die meisten Ureinwohner Brasiliens gezählt werden müssen. Sein Kampf für Gerechtigkeit bedeutet auch: Widerstand gegen Grossprojekte wie Staudämme, Strassen, Farmen oder Plantagen in den Stammgebieten der Amazonas-Indianer.

Mordanschläge, Polizeischutz, Visionen

Ein Engagement, das lebensgefährlich ist. 1987 hat Bischof Kräutler knapp einen Mordanschlag überlebt. Und seit 2006 steht der Geistliche unter permanentem Polizeischutz – nicht zuletzt auch deshalb, weil er die hartnäckig die vollständige Aufklärung des Mordes an der ihn unterstützenden Umweltschützerin und Ordensschwester Dorothy Stang forderte. Bedroht wird er heute aber auch, weil er einer der profiliertesten Gegner des für Indianer und Umwelt verheerenden Belo Monte-Staudammprojekts am Xingu-Fluss ist. "Ich bin überzeugt, dass eine andere Welt möglich ist, in der Ureinwohner und arme Leute in Würde und Frieden leben können", erläutert Kräutler jeweils seine Vision einer gerechteren Zukunft.

Ein besonderes Gewicht hat Erwin Kräutler als Präsident des Indianermissionsrates der Bischofskonferenz Brasiliens CIMI. In diesem wirken etliche bedeutende Geistliche mit, denen das authentische Überleben der Ureinwohner weitaus wichtiger ist als deren Bekehrung zum Christentum. Dies wiederum hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) dazu bewogen, CIMI als Partnerorganisation 2009 für seine "vorbildliche Hinwendung" zu den Ureinwohnern Brasiliens mit dem Victor-Gollancz-Preis für Menschenrechte auszuzeichnen.

Zudem erhielt Bischof Kräutler – wie der Basler Menschenrechtler und Regenwaldschützer Bruno Manser – den Grossen Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz und von der Universität Salzburg den Ehrendoktor. Auch verfasste der jetzt Geehrte verschiedene Bücher. Sein jüngstes Werk erschien auf Deutsch: "Rot wie Blut die Blumen: Ein Bischof zwischen Tod und Leben".

 

Nnimmo Bassey als Nachfolger Ken Saro-Wiwas

 

Kräutler teilt sich den Alternativen Nobelpreis mit drei weiteren Personen oder Organisationen. Shrikrishna Upadhyay und die von ihr geführte Selbsthilfeorganisation Sappros Nepal wurde für die Ermunterung armer Dorfgemeinschaften und die Organisation Mediziner für Menschenrechte - Israel (Physicians for Human Rights-Israel) für ihr kompromisslos humanitäres Engagement in Israel und Palästina ausgezeichnet.

 

Einen Viertel der gesamten Preissumme von 200'000 Euro erhält schliesslich der nigerianische Umweltschützer Nnimmo Bassey. Er habe auf vorbildliche Weise "die ökologischen und menschlichen Kosten der Ölförderung in Nigeria aufgezeigt" und durch seinem Einsatz Umweltbewegungen in Nigeria und der ganzen Welt" gestärkt, begründet das Auswahlkomitee. Der Kampf gegen die in den Industrieländern kaum wahrgenommenen Verheerungen durch die Erdölkonzerne hat in Nigeria bereits 1994 einen Alternativen Nobelpreisträger hervorgebracht: Der 1995 von der Militärdiktatur hingerichtete und 1996 für den Friedensnobelpreis nominierte Regierungsbeamte, Universtitätsdozent und Ogoni-Bürgerrechtler Ken Saro-Wiwa.




Weiterführende Links:
- Riesenstaudamm Belo Monte bedroht 20'000 Indianer
- Massaker wegen Landrechten: Indianer bitten um Hilfe
- Oberstes Gericht Brasiliens fällt "historisches" Urteil
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