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Daniel Goldhagen: "Völkermord kann verhindert werden"Ein Völkermord ist jederzeit wieder möglich. Um Genozide zu verhindern, müsse die internationale Staatengemeinschaft so rasch wie möglich ein gut durchdachtes "Anti-Genozid-System" einrichten, forderte heute der US-Genozidforscher Daniel Goldhagen in Basel.Basel, 26. Oktober 2011Ob Millionen unschuldiger Menschen jeden Alters und Geschlechts in Gaskammern vergiftet, durch Kugeln zu Boden geworfen, von Buschmessern zerhackt, bis zum Tod ausgehungert, gefoltert, vergewaltigt oder in Arbeits- und Konzentrationslagern ums Leben gebracht werden – der Völkermord, vielfach von ganz "normalen" Menschen begangen, ist in seiner potenzierten Schrecklichkeit nicht wirklich fassbar.
Darum schlägt Goldhagen den dringenden Aufbau eines weltweiten, robusten "Anti-Genozid-Systems" vor. Dessen Grundsäulen müssten aus effizienten Gerichten zur Aburteilung der Hauptverantwortlichen, Präventionseinrichtungen und Interventionsmöglichkeiten bestehen. Versagten die diplomatischen Methoden, spricht sich Goldhagen entschieden für eine gute überlegte militärische Intervention vor. Mit einer solchen hätte auch der Völkermord in Ruanda relativ leicht gestoppt werden können, ist der Forscher überzeugt.
Schwierige, aber notwendige Umsetzung
Bei der von der Basler Völkerrechtsprofessorin Anne Peters moderierten Diskussion zeigte sich aber auch, dass noch viele Hürden zu nehmen sind, um bei militärischen Interventionen etwa so heikle Fragen wie jene der nationalen Souveränität und territorialen Integrität zu beantworten. Riesenprobleme dürfte es auch bei der Verurteilung von Tätern geben, vor allem wenn es Hunderttausende sind. Umso wichtiger deshalb die frühzeitige Verhinderung von Genoziden.
So waren sich die Diskussionsteilnehmenden einig: Je schneller ein von den Staaten getragenes "Anti-Genozid-System" installiert wird, desto erfolgreicher dürfte ein neuer, jederzeit möglicher Völkermord verhindert werden. Weiterführende Links: |
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