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Basler Projektleitung zieht "grundsätzlich positive" Bilanz

Die Basler Projektleitung der "Euro 08" zieht nach Abschluss der Gruppenspiele eine "grundsätzlich positive Bilanz", wie sie heute Dienstagmorgen bekanntgab. Dafür, dass in den Fan-Zonen teilweise Flaute herrschte, macht Projektleiter Hanspeter Weisshaupt "einige unbeeinflussbare Faktoren wie das Wetter und das frühzeitige Ausscheiden der Schweizer Nationalmannschaft" verantwortlich.
Basel, 17. Juni 2008

Zufrieden mit der Frequenz zeigen sich die Verantwortlichen während den Abendstunden, in denen "eine durchwegs gute und friedliche Stimmung" geherrscht habe. An den Nicht-Spieltagen in Basel seien die Besucherfrequenzen "allerdings teilweise unter den Erwartungen" geblieben.

Bis gestern Montagabend seien auf dem Münsterplatz sowie auf dem Areal Kaserne/"Riviera" über 250'000 Fans registriert worden. Die meisten Fans lockte die Kaserne an, gefolgt vom Münsterplatz. Nennenswerte Zwischenfälle habe es keine gegeben. Ausbezahlt hätten sich auch die kleineren Anpassungen, die im Verlaufe der vergangenen Woche durch die Projektleitung vorgenommen wurden. So ist der Eintritt auf den Tribünen der "Riviera" unterdessen kostenlos, der Auftritt der Bands wurde zeitlich nach hinten geschoben. Seit nur noch Spiele um 20.45 Uhr angepfiffen werden, beginnen die Konzerte jeweils um 19 Uhr. Bewährt habe sich auch die Massnahme, an den Eingängen zu den Fanzonen neben den Sicherheitsleuten auch Volunteers zu positionieren, welche die verschiedenen Fragen der Besucherinnen und Besucher über die Host City Basel beantworten können.

59 Personen im "Schällemätteli"

Als "wertvoll" bezeichnet die Projektleitung die Zusammenarbeit mit den deutschen Polizeikräften. In die Gefangenenstelle "Schällemätteli" wurden 59 Personen gebracht, die "Ausnüchterungsstelle" wurde in nur gerade 15 Fällen benötigt. Die Sanität hatte insgesamt 537 Personen zu betreuen, wovon 23 hospitalisiert werden mussten.

Gut frequentiert – insbesondere an den Spieltagen in Basel - war das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln, das für die Zeit während der "Euro 08" in der Region Basel massiv ausgebaut wurde. Die Zielsetzung eines ÖV-Anteils von 80 Prozent konnte bisher erreicht werden. Der Individualverkehr bereitete dank des hohen Anteils an Nutzern des öffentlichen Verkehrs bisher "keine grösseren Probleme". Das System der Verkehrsperimeter - Innerstadt und Stadion - habe sich bestens bewährt und die Einschränkungen für die Anwohnerschaft hätten "auf ein Minimum reduziert werden".

Ebenfalls bewährt hat sich nach Meinung der Projektleitung das Abfallkonzept der Host City Basel mit Mehrwegbechern, Pfandmarken und minimierter Verpackung von Nahrungsmitteln. Die "Euro"-bedingten Abfallmengen in der Stadt hielten sich absolut in Grenzen. Einen erhöhten Reinigungsaufwand verursachte bisher lediglich die Übertragung des Eröffnungsspiels Schweiz gegen Tschechien auf dem Marktplatz.

"9. Stadion" bisher enttäuschend

"Unter den Erwartungen" blieb bisher das Besucher-Interesse für das "9. Stadion" in Liestal/Bubendorf. Bis gestern Montag wurden lediglich rund 16'000 Tickets verkauft. Auf ein "sehr positives Echo" sei dagegen das Sport- und Bewegungsprogramm gestossen. An den verschiedenen Breitensportveranstaltungen, am "Spiel ohne Grenzen" für Primarschulklassen, am Familiensporttag und an Streetsoccer-Turnieren haben bisher bereits 3'200 Personen aller Alterskategorien aktiv mitgemacht. "Sehr gross" sei seit Anfang Woche das Interesse an Übernachtungen in den Fancamps von Pratteln und Liestal/Bubendorf. Gebucht für das kommende Wochenende haben dort vor allem holländische Fans.


pkn.


Weiterführende Links:
- Eine Fussballnacht, wie sie Basel noch nie erlebte
- 90 Minuten "Pfosten-Schüsse" am Eröffnungsspiel
- "Euro 08": Flaute am Zapfhahn und Absagen per SMS
- Leuenberger geht mit "Uefakratie" ins Gericht


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