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© Fotos: Ruedi Suter, OnlineReports.ch
Risiko-Einsatz: Für die Wissenschaft im Dschungel Papua NeuguineasIm Sinne des Basler Tropeninstitut-Gründers Rudolf Geigy werden Forschende gefördert, wenn sie sich der Ärmsten annehmen Von Ruedi Suter Forschende aus Basel wagen zuweilen Kopf und Kragen, um in den Tropen kranken Menschen das Leben zu erleichtern. Einer unter vielen ist Manuel Hetzel (34). Für seine wissenschaftliche Arbeit in Papua Neuguinea, die durch das Verschwinden eines Teams überschattet wurde, wurde der Epidemiologe nun geehrt und ausgezeichnet. Grimmige Gesellen mit Waffen und wilden Blicken in den breiten Gesichtern zeigten sich im Stadthaus Basel. Von der Leinwand herab starrten sie am Abend des 20. Dezembers in den Bürgerratssaal, in dem sich Wissenschaftler und Ehrengäste beider Geschlechter zusammengepfercht hatten. Zahlreich waren sie erschienen, um den Schilderungen eines Mannes mit blauen Augen, kurzem Haarschnitt und feinem Anzug zu lauschen. Ausser den Fotos der Indigenen deutete nichts darauf hin, dass sich der Vortragende kürzlich noch dürftig bekleidet durch eines der schwierigsten Tropengebiete der Erde quälte.
Was er, der Epidemiologe Manuel Hetzel, schilderte, fand grosses Interesse. Seine Schilderungen lösten aber auch Heiterkeit und Betroffenheit aus. Vor rund vier Jahren war der Forscher vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) zusammen mit seiner Partnerin, der TPH-Biologin Serej Ley (31), nach Papua Neuguinea (PNG) gereist, um unter denkbar härtesten Bedingungen Fakten zur Malariakontrolle zu sammeln.
"Überfälle am hellichten Tag"
"Wenn uns diese alltäglichen Dinge zu grosse Mühe bereiten, konzentrieren wir uns auf die schönen Seiten Papua-Neuguineas: Feldarbeit auf abgelegenen Inseln, unglaublich freundliche Menschen auf dem Land, wunderschöne Landschaften und herrliche Unterwasserwelten", schrieb Hetzel nach Basel.
Forschung im unwegsamen Dschungel
So wurde unter seiner Führung erstmals nachgewiesen, dass mit dem Verteilen und der von den Menschen benutzten imprägnierten Moskitonetze die Malaria-Erkrankungen drastisch gesenkt werden konnten – um 50 Prozent. Mit seinem riskanten Tropen-Einsatz ist der in Basel ausgebildete Forscher der zwingenden Vorgabe des Basler Industriesprosses, Entwicklungsbiologen und Gründers des Schweizerischen Tropeninstituts, Professor Rudolf Geigy, und dessen Nachfolgers Marcel Tanner gefolgt: Die naturwissenschaftlichen Laborarbeiten immer wieder mit schweisstreibenden Forschungsaufenthalten im Busch zu verbinden, zusammen mit den Einheimischen zu prüfen, weiter zu entwickeln und abzugleichen.
Eine Vorgabe, die das ehemalige "Tropeli" und heutige Swiss TPH via seine "Tropenkurse" auch mit der Vorbereitung ganzer Auswanderer- und Forscher-Generationen auf das Leben in den Tropen zu erfüllen versuchte. Nicht zuletzt hat dieser Ansatz das Institut an der Basler Socinstrasse zu einem international respektierten Lehr- und Forschungszentrum werden lassen.
Ob sie von Räubern umgebracht oder von Piraten entführt und getötet wurden, blieb ein Rätsel. Aber selbst bei dieser Tragödie erinnerte Hetzel in seinem Vortrag an das Motto der Basler Tropen-Forschenden: Jenen Kranken in armen Ländern zu helfen, denen es am schlechtesten geht: "Das Ziel bleibt die Verbesserung der Gesundheit der lokalen Bevölkerung."
Für die Vergessenen engagiert
Engagement und Meisterung der vielschichtigen Herausforderungen im chaotischen Papua Neuguinea durch den jungen Forscher beeindruckte Christian Lengeler, führender Malariaspezialist am Swiss TPH. Manuel Hetzel sei – auch seiner früheren Arbeiten in Afrika wegen – ein würdiger Kandidat, bedeutete er gegenüber der 1976 gegründeten Rudolf Geigy Stiftung in Basel, um deren siebten Preis (10'000 Franken) zu erhalten. Die acht Stiftungsräte bestätigten die Einschätzung.
Grenzenlose Grundlagenforschung
Denn eine Welt voller gegenseitiger Abhängigkeiten und globaler Probleme erfordere gemeinsame Lösungen. Und da sei man auf dem richtigen Pfad: "Durch den steten Austausch zwischen 'Labor' und dem 'Feld' und die damit verbundene Auflösung der Grenzen zwischen der Grundlagenforschung und angewandter Wissenschaft hat das Institut wichtige Beiträge zur Verbesserung der Gesundheit geleistet – nicht nur in Afrika, sondern weltweit." 25. Dezember 2012
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