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© Foto by Ruedi Suter, OnlineReports.ch
"In Tibet findet ein kultureller Völkermord statt"Tibet, die Schweiz und der Menschenrechtsdialog mit China - ein Podiumsgespräch in Basel Von Ruedi Suter Die Versuche der Schweiz, mit einem Dialog die chinesischen Machthaber zur Respektierung der Menschenrechte zu bewegen, haben praktisch nichts bewirkt. Zu dieser Einschätzung kamen Diplomaten und Politiker an einer Podiumsdiskussion im Basler Museum der Kulturen. Der Menschenrechtsdialog sei kläglich gescheitert, hiess es sogar. Um den "kulturellen Völkermord" in Tibet zu stoppen, müsse sich auch die Schweiz entschiedener engagieren. Besonders gefordert sei die Schweizer Wirtschaft, welche in China einen bedeutenden Einfluss habe, sich jedoch systematisch aus der Affäre ziehe. Darüber herrschte Einigkeit - die chinesische Besatzungsmacht in Tibet erdrosselt langsam aber sicher die tibetische Kultur. Kelsang Gyaltsen, als Knabe aus Tibet geflohen und heute EU-Beauftragter der tibetischen Exilregierung, brachte es auf den Punkt: "In Tibet findet ein kultureller Völkermord statt." Seien den Chinesen noch bis in die siebzigerer Jahre 1,2 Millionen Tibeterinnen und Tibeter zum Opfer gefallen und um die 6'000 Klöster und Bildungszentren zerstört worden, werde seine Heimat seit den achtziger Jahren mit Millionen von Chinesen überschwemmt. "Die Unterdrückung unserer Kultur ist viel subtiler geworden. Es gibt bereits Städte in Tibet, wo kein Tibetisch mehr gesprochen wird", umschrieb Gyaltsen die Lage. “Laut einer EDA-Studie haben die Gespräche
"Der Menschenrechtsdialog zwischen der Schweiz und China ist restlos gescheitert, weil es hierzulande keinen politischen Willen gibt, Klartext zu reden", kritisierte Nationalrat Mario Fehr (SP), Präsident der Parlamentarierkommission Tibet. Die wirtschaftlichen Interessen der Schweiz in China verhinderten eine unmissverständliche Stellungnahme gegen die Menschenrechtsverletzungen im Reich der Mitte. Der Dialog mit China habe sogar dazu geführt, dass die Schweiz "noch mutloser" geworden sei. Wenn man mit der chinesischen Regierung im Gespräch bleiben wolle, müsse sich der Dialog unbedingt konkretisieren und die Menschenrechtsverletzungen beim Namen genannt werden. Zum Beweis seiner Kritik nannte Mario Fehr schliesslich eine unveröffentlichte Studie des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA). Dieser zufolge hätten die bisherigen Gespräche nichts gebracht. Die Schweizer Menschenrechtspolitik gegenüber China könne deshalb auch als "Farce" bezeichnet werden. “Aussenminster Joseph Deiss sollte in China
Wagner war allerdings "dezidiert der Auffassung", dass die chinesische Regierung nur über den Handel und den Dialog zur Respektierung der Menschenrechte bewegt werden könne. Die globale Weltwirtschaft wie auch neuen Informationstechniken wie Internet, Mobiltelefone oder E-mails führten früher oder später zum Ende des totalitären Regimes in Peking. Statt China zu isolieren, sollen auf jeder Ebene Kontakte geknüpft werden, sagte Wagner. Von "ausserordentlich grosser Bedeutung" für die Menschenrechte seien auch wirtschaftliche Verbindungen, wie sie beispielsweise die Basler Chemiekonzerne Roche und Novartis mit China pflegten. "Ich sehe eine Aufgabe darin, dass wir unablässig zeigen, wie ein Zusammenleben verschiedener Minderheiten in einem Staat möglich ist." 29. November 2001
Mehr Polit-Engagement
rs. Das Museum der Kulturen Basel und insbesondere seine Abteilung Bildung und Vermittlung unter der Leitung von Gaby Fierz nimmt vermehrt ein politisches Engagement wahr, indem es die Museumsarbeit mit Vorträgen und Diskussionen zu aktuellen Zeitfragen ergänzt. In diesem Zusammenhang und in Verbindung mit den aktuellen Tibet-Ausstellungen veranstaltete Museumsdirektorin Clara Wilpert am 27. November auch das Podiumsgespräch "Tibet, die Schweiz und der Menschenrechtsdialog mit China". |
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