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© Fotos by Christof Wamister / OnlineReports.ch
"Man muss Tramlinien dort bauen, wo sie Sinn machen"Der Ausbau des Basler Tramnetzes könnte eine neue Ideologisierung der Verkehrsdiskussion heraufbeschwören Seit Mitte der sechziger Jahre wurde in Basel nie mehr eine Tramvorlage abgelehnt. Neue Strecken gab es allerdings kaum. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern. Aber bereits mit dem ersten Projekt gibt es Probleme. Ein schlechtes Omen für die Tramstadt Basel oder ein Anzeichen für eine Verhärtung in der Verkehrspolitik? Basel arbeitet seit Jahren an einem Umbau seiner Verkehrspolitik. Das bedeutet noch lange nicht eine Abkehr vom Autozeitalter. Denn die grossen Achsen, die Nationalstrassen, sind Sache des Bundes. Dieser möchte die Nationalstrasse A2 ("Osttangente") ausbauen, der Kanton drängt auf eine quartierverträgliche Lösung, auf eine stärkere Untertunnelung. Doch die Verhandlungen mit dem Bundesamt für Strassen erweisen sich als zäh.
(Die Realisierung dieser Recherche war dank des OnlineReports-Recherchierfonds möglich.) 3. Februar 2014
"Die Innenstadt-Geschäfte werden schliessen müssen" Jeder, den ich kenne und der einigermassen seine 7 Sinne beisammen hat, ist gegen das Herzstück Innenstadt – es sei denn, er verdiene daran. Man muss sich das einmal vorstellen: Ein durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossener Marktplatz , der Zeitgewinn zwischen Bahnhof SBB und Badischen Bahnhof beträgt 2 Minuten. Niemand rechnet das Hinauf- und Herunterrennen auf überfüllten (Roll-)treppen mit ein. Dafür soll der Steuerzahler Milliarden zahlen und während Jahren zahlreichen Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Es wird nicht beim Kostenvoranschlag bleiben. Die Baukosten werden ins Unermessliche steigen. Vom Birsig, der auch durch die Innenstadt fliesst, redet niemand, mit guten Gründen; ebenso wenig von den zahlreichen archäologischen Fundstätten, die dort noch schlummern. Die Geschäfte in der Innenstadt werden alle schliessen müssen, der Markt kann nicht mehr abgehalten werden – vielleicht ist das auch die Absicht. Man kann sich wirklich fragen, ob man die Basler Bürger für so blöd hält, diesem hirnverbrannten Projekt zuzustimmen Alexandra Nogawa, Basel "Andere Regionen haben uns längst den Rang abgelaufen" Ist der Bau des Erlenmatttrams ein ideologisch gesteuertes Vorhaben, die Opposition dagegen ein Akt reiner Vernunft? Wenn Erlenmatttram ein erster Schritt zur Wiedereinrichtung des 1966 eingestellten Westastes der Tramlinie 2 bedeutet, ist dies ein kluger Baustein oder ein fehlgesteuertes Projekt? Man sieht, je nach Betrachtungsweise können sich die Akzente völlig verschieben. Hätte man auf der anderen Rheinseite mit Trambau in Richtung Basel SBB beginnen sollen, ab dem Komplex von Unispital, Biozentrum, Kinderspital? Die Bausumme würde vermutlich dreifach die Höhe der Kosten der Erlenmattetappe übersteigen.
Beklagenswert ist weniger diese Diskussion als der fehlende Mut und Elan, in der Nordwestschweiz mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs Schritt zu halten. Da laufen uns andere Regionen längst den Rang ab. Im Raum Zürich ist der vierte Teilausbau der S-Bahn im Gang, bei der Regio S-Bahn Basel kommt nicht mal der erste Teilausbau in Schwung. Zürich hat die Glatttal-Strassenbahn gebaut, die Limmattal-Strassenbahn mit zwölf Kilometer Länge und einem Budget von 750 Millionen Franken wird zur Zeit aufgegleist. Hardturm- und Altstettentram sind bereits in Betrieb, weitere Neubaulinien werden vorangetrieben. Vom Hauptbahnhof in Zürich aus wurde bereits eine Durchmesserlinie für die Bahn gebaut, die zweite kommt noch in diesem Jahr in Betrieb. Bei beiden Linien ging es nicht darum die Strecke von Zürich HB bis Stadelhofen respektive bis Oerlikon zu verkürzen, sondern den Kopfbahnhof Zürich HB zu überwinden. ‚Durchbinden’ der Linien heisst das Stichwort dazu. Wer nun vermutet das ‚Herzstück’ in Basel verfolge ähnliche Ziele, liegt goldrichtig!
An den Reinacher Gesprächen zu Mobilitätsfragen vom 9. Mai 2009 sagte Simon Kettner (BVD Mobilität Basel-Stadt) zur Frage, ob das Herzstück in Basel nötig sei:
- Für eine Stadt Basel mit 200'000 Einwohnern, die durch politische Grenz stark eingeengt ist, braucht es das Herzstück nicht.
- Für das Funktionieren einer trinationalen, multipolaren Wirtschaftsregion mit 750'000 Einwohnern, ist das Herzstück hingegen eine wichtige Voraussetzung.
Angesichts der heutigen Mutlosigkeit und Verzagtheit könnte man in die Basler Vergangenheit blicken. Ums Jahr 1225 wurde die erste Brücke in Basel über den Rhein gebaut. Gewiss nicht nur, um die wenigen Häuser auf dem rechten Ufer zu erschliessen. Dies war eine gewaltige Leistung der Stadt, die damals wohl weniger als fünftausend Bewohner zählte. Offenbar hat der Bischof ein Machtwort gesprochen, den Brückenbau durchgesetzt und vermutlich auch finanziert. Wäre Basel zu solch einer Grosstat heute noch fähig? Willi Rehmann-Rothenbach, Binningen "Erlenmatt-Tram und Herzstück versenken" Gut gesagt, aber mit einer Tramlinie durch die enge Erlenstrasse ist das Erlenmattquartier (eh eine Fehlplanung aus dem ehemaligen Baudepartement von Frau Schneider) noch lange nicht erschlossen, denn wer dereinst hinten bei der Bahnkantine wohnt, hat gleichwohl noch einen respektablen Fussmarsch bis zur Erlenstrasse vor sich.
Will man Basel Nord besser mit dem Tram erschliessen, so muss der Fehlentscheid "kein Tram auf der neuen Johanniterbrücke" korrigiert werden. Wenn der 2-er wieder wie früher vom Bahnhof SBB via Schützenhaus Spalentor Johanniterbrücke Feldbergstrasse Schönaustrasse zum Badischen Bahnhof fährt, sind die Probleme mit dem überfüllten 30-er Bus gelöst und das untere Kleinbasel hat auch wieder eine schnelle Verbindung zum Bahnhof SBB.
Es ist zu hoffen, dass die Basler Stimmbürger Vernunft walten lassen und Ideen wie Erlenmatt-Tram und Herzstück im Papierkorb versenken. Bruno Honold, Basel |
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