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BL-Wirtschafts-Offensive mit neuen Förder-Akzenten

Die Zwischenbilanz zur Baselbieter Wirtschafts-Offensive zeigt: Niemand in der Welt hat aufs Baselbiet gewartet, aber die Offensive ist auf Kurs, was die Steuereinnahmen und die Perspektiven betrifft.
Liestal, 13. Januar 2015

Dies zeigt die Zwischenbilanz, die Volkswirtschaftsdirektor Thomas Weber (SVP), Baudirektorin Sabine Pegorari (FDP) und Wirtschaftsförderer Marc-André Giger heute Dienstagmorgen, knapp einen Monat vor den Wahlen, den Medien in Liestal präsentierten. Aus den Ausführungen wurden zwei zentrale Entwicklungen deutlich:

"Viele kleine Fische"

Die "grossen Fische" – am liebsten die Hauptsitze wertschöpfungsintensiver multinationaler Konzerne – haben bisher im Baselbiet nicht angebissen, wie Weber offen kommunizierte. Diese Feststellung mag ernüchternd klingen angesichts der Erwartung neuer Hightech-Unternehmen, die bei Lancierung der Wirtschafts-Offensive vor 18 Monaten teils von der Regierung, teils auch von der Wirtschaftskammer Baselland geweckt wurde.

Heute zeigt sich: Die Namen grosser Multis blieben aus. Doch, so relativierte Wirtschaftsminister Weber, "viele kleine Fische geben einen Schwarm". Er rechne zwar jährlich mit einer "kleinen einstelligen Zahl an Neuansiedlungen". Doch Volksinitiativen wie "Ecopop", die "Masseneinwanderung" oder "1:12" hätten international für "Unsicherheit" gesorgt. Der Fokus werde deshalb vielmehr auf die Dynamisierung der ansässigen Wirtschaft gelegt.

Durch Bestandespflege, steuerlich attraktive Angebote, Bürokratie-Abbau und sofortige Verfügbarkeit der wichtigsten Ansprechpersonen – bis hin zu Regierungsräten – sollen die Standortvorteile und die Planungssicherheit des Baselbiets als Trümpfe ausgespielt werden. Expansionswillige Unternehmen sollen dazu motiviert werden, im Baselbiet zu bleiben statt beispielsweise ins Ausland oder ins Untere Fricktal auszuweichen. Wichtig ist der Wirtschaftsförderung das Prinzip der Nachhaltigkeit: Firmen sollen dem Baselbiet langfristig erhalten bleiben und nicht schon nach wenigen (allenfalls steuererleichterten) Jahren wieder weiter ziehen.

Bezüglich Ertragsziel auf Kurs

Finanziell verbucht die Regierung das bisher in der Wirtschaftsförderung Erreichte als "erfolgreich". Die Zielsetzung, den Anteil der Unternehmenssteuern bis 2018 von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen, ist realistisch: Für das Jahr 2014 erwartet Weber einen Anteil von 13 Prozent. Im vergangenen Jahr stieg im Baselbiet die Zahl der Arbeitsplätze vor allem in den Bereichen Life Sciences und Produktion um zwei Prozent. Dieses Jahr sollen es 2,2 Prozent sein. Dadurch rückt der Kanton wieder in den schweizerischen Durchschnitt auf.

Die Regierung zeigt sich optimistisch, auch wenn das Baselbiet – wie im Fall der Giesserei Erzenberg, der Harlan, der Frech-Hoch oder der vanBaerle – allenfalls den Wegzug oder gar die Schliessung hinnehmen muss. Andere Unternehmen wie Bayer, Novartis, CABB planen Investitionen von mehreren hundert Millionen Franken. Die aus Basel nach Pratteln ziehende Technologie-Firma Jaquet, an der Medienkonferenz durch Inhaber Marc Jaquet vertreten, plant Investitionen von 20 Millionen Franken.

Investor für ABB-Areal in Sicht

Als eine "Erfolgsgeschichte" bezeichnete Baudirektorin Pegoraro das Coop-Projekt im Prattler Entwicklungsgebiet Salina Raurica (Bild): In die grösste Baustelle des Kantons werden 300 Millionen Franken für 600 Arbeitsplätze investiert. Auf diesem Areal soll im Frühjahr bis zum Jahresende eine Testplanung durchgeführt werden, die Zonenplan-Revision als Voraussetzung ist weitgehend abgeschlossen. Laut dem Prattler Gemeindepräsidenten Beat Stingelin sind zu seiner eigenen Überraschung auf dem Buss-Areal mittlerweile 46 Firmen mit 1'200 Arbeitsplätzen entstanden.

Eine Lösung zeichnet sich laut Pegoraro auch auf dem Münchensteiner ABB-Areal ab. Sie sei "optimistisch", dass es zu einem Abschluss komme, sagte sie. Den Namen des Unternehmens wollte sie noch nicht nennen.

Betrieb am Welcome-Desk

Laut Wirtschaftsförderer Marc-André Giger gingen am Welcome-Desk in den letzten 15 Monaten 155 Anfragen ein – rund die Hälfte davon aus dem Baselbiet, rund zehn Prozent aus Basel-Stadt und ebenso viele aus dem Ausland. Nachfrage besteht nach Flächen zwischen 150 und 300'000 Quadratmetern. Aktiv war in den den letzten zwei Jahren auch die Regierung: Sie unternahm über 20 Firmenbesuche.

Noch am 13. November hatte der grüne Fraktionspräsident Klaus Kirchmayr in einem Postulat die Überprüfung der Wirtschafts-Offensive verlangt. Er zeigte sich darin "besorgt, dass die Hauptzielsetzungen und die daraus abgeleiteten Unterziele gefährdet sind". Heute Dienstagmorgen beantragte die Regierung, den Vorstoss entgegenzunehmen – und ihn abzuschreiben.

 

Bild von links: Marc-André Giger, Beat Stingelin, Sabine Pegoraro, Thomas Weber, Marc Jaquet




Weiterführende Links:
- 250 neue Arbeitsplätze: Coop baut Produktionszentrum
- "Wirtschafts-Offensive": Regierung legt Fahrplan vor
- Marc-André Giger wird Kapitän der Wirtschafts-Offensive
- BL-Wirtschafts-Offensive: Ab April Weber-Domäne
- Basler Traditions-Firma Jaquet zieht ins Baselbiet
- Tropeninstitut soll von der Socinstrasse ins Baselbiet ziehen
- Wirtschaftskammer ortet viel grösseres Potenzial für Salina Raurica


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"Dann wüsste man auch bei einem Cornergletscher, warum es dort einen Stausee für die Schweizer Energiebilanz braucht."

BZ Basel
vom 9. Februar 2023
über den Gornergletscher
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Nebenbei lief im Fernsehen Fussball.

RückSpiegel


Bajour berichtete über die Kulturjournalismus-Diskussionsrunde im Theater Basel, an der OnlineReports auch teilnahm.

Telebasel nahm die OnlineReports-Erstmeldung über den Abbruch des ESAF-Referendums auf.

In ihrem Bericht über die bevorstehenden National- und Ständerats-Nominationen im Baselbiet bezog sich die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche.

Die Basler Zeitung nahm den OnlineReports-Primeur über die Bundesgerichts-Beschwerde der Stadt Liestal gegen das Cheddite-Kantonsgerichts-Urteil auf.

Die BZ Basel zog eine OnlineReports-Erstnachricht über eine Anzeige gegen den Laufener Stadtpräsidenten nach.

Die Basler Zeitung bezog sich in ihrem Bericht über einen diebischen BVB-Kadermann auf einen OnlineReports-Primeur.

Im Porträt von Regierungsrat Isaac Reber nahm die Basler Zeitung auf eine "fast schon legendäre Wortschöpfung" von OnlineReports Bezug.

Telebasel nahm im "Wahltalk" auf ein Zitat in einem OnlineReports-Artikel Bezug.

Die BZ Basel zog die OnlineReports-Erstmeldung über die Verhaftung eines Gewerbetreibenden nach.

Zum aktuellen Thema "Krise des Kulturjournalismus" bezeichnet die Basler Zeitung die Theater- und Opernkritiken in OnlineReports als "löbliche Ausnahme".

In ihrem Text über die Bundesratswahlen zitierte die Luzerner Zeitung aus dem OnlineReports-Leitartikel über die Basler Kandidatin Eva Herzog.

In seiner Bestandesaufnahme über Basler Online-Medien startet das Wirtschafts-Magazin Trend von Radio SRF1 mit OnlineReports.

Die Basler Zeitung ging in ihrem Bericht über den Telebasel-Weggang von Claude Bühler auf dessen Rolle als Theaterkritiker bei OnlineReports ein.

Telebasel zog den OnlineReports-Bericht über Fassaden-Probleme am Markthalle-Hochhaus nach. Die BZ Basel zog auch nach, unterschlug aber eine Quellennennung.

In ihren Presseschauen zu den Bundesratswahlen zitierten bajour.ch und primenews.ch aus dem OnlineReports-Leitartikel über Eva Herzog.

matthiaszehnder.ch nimmt die beiden News-Artikel aus OnlineReports zum Anlass, sich über die schrumpfende Kulturberichterstattung in den Schweizer Medien Gedanken zu machen.

Bajour zitierte OnlineReports in seinem Bericht über die Verwicklung von Bundesratskandidatin Eva Herzog in umstrittene Basler Geschäfte.

In ihrer Recherche über die sterbende Kulturberichterstattung in Basler Medien bezieht sich Bajour auf OnlineReports.

20 Minuten nahm die OnlineReports-Recherche über den Angriff auf den Stiefvater vor dem Muttenzer Gerichtsgebäude auf.

Die Basler Zeitung und die BZ Basel nahmen die OnlineReports-News über die Rückkehr von Christine Keller in den Basler Grossen Rat auf.

In ihrer Analyse über die unklare Gesundheitsversorgung des Laufentals ging die Basler Zeitung auf eine OnlineReports-Recherche ein.

Telebasel konfrontierte die SVP-Regierungsrats-Kandidatin Sandra Sollberger mit einem Kommentar aus OnlineReports (worauf sie die Stellungnahme verweigerte).

Die BZ Basel und die Basler Zeitung nahmen den OnlineReports-Bericht über Pläne zum Abbruch des Spitals Laufen auf.

Die OnlineReports-News über den Wechsel des Telefon-Anbieters durch die Basler Verwaltung wurde von der BZ Basel und Happy Radio aufgenommen.

In seiner Aufstellung über "Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken", nahm der Nebelspalter auch auf einen Artikel in OnlineReports Bezug.

20 Minuten griff die OnlineReports-Meldung über einen Autolenker, der bei der verbotenen Fahrt durch eine Einbahnstrasse in Birsfelden eine Radfahrerin schwer verletzte, auf.

Die OnlineReports-Nachricht vom Tod des früheren Baselbieter Regierungsrats Urs Wüthrich nahmen Telebasel, die BZ Basel, die Basler Zeitung, das SRF-Regionaljournal, Prime News, die Nachrichtenagentur SDA, 20 Minuten und Happy Radio auf.

Weitere RückSpiegel

 

In einem Satz


Basel Area Business & Innovation, die Agentur für Standortpromotion und Innovationsförderung, hat im vergangenen Jahr 96 Startups bei ihrer Gründung begleitet und beraten – so viele wie noch nie.

Die Basler Jungliberalen nominierten Felix Guntrum, Joshua Marckwordt, Josephine Eberhardt und Benjamin von Falkenstein als Nationalrats-Kandidierende und wählten von Falkenstein zum neuen Präsidenten.

Der Basler Jungfreisinnige Jonas Lüthy (20) wurde durch die Jahresversammlung zum Vizepräsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz gewählt.

Der 52-jährige Ökonom Chris Kauffmann, seit Herbst 2022 Chief Growth Officer beim FCB, wird neuer CEO der FC Basel 1893 AG.

Der Stiftungsrat des Sinfonieorchesters Basel Markus Poschner als neuen Chefdirigenten und Nachfolger von Ivor Bolton.

Jonas Lüthy wird neuer Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und damit Nachfolger von Dominik Scherrer.

Die Junge SVP Baselland hat ihre Präsidentin, neue Landrätin und Sissacher Intensivpflege-Expertin Nicole Roth als Nationalrats-Kandidatin nominiert.

Die Juso Basel-Stadt haben Ella Haefeli, David Portmann, Nino Russano und Maria Schäfer als Kandidaturen für die Nationalratswahlen nominiert.

Nach acht Jahren "erfolgreicher Zusammenarbeit" wollen im Baselbiet die Grünen und die EVP ihre Fraktions-Gemeinschaft im Landrat fortsetzen.

Benedikt von Peter, seit der Spielzeit 20/21 Intendant am Theater Basel, wird das Theater Basel weitere fünf Jahre bis Sommer 2027 leiten, indem er sich frühzeitig für weitere zwei Jahre als Intendant und Künstlerischer Leiter der Oper verpflichtet.

Auf der Basler St. Jakobs-Strasse, eine offizielle und beliebte Pendlerroute für Velofahrende, soll künftig zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Höhe des Christoph-Merian-Parks künftig in beiden Fahrtrichtungen ein Velostreifen zur Verfügung stehen.

Melanie Thönen übernimmt am 1. Mai die Leitung des Pädagogischen Zentrums PZ.BS. Sie folgt auf Susanne Rüegg, die Ende August 2022 pensioniert worden ist.

Sarah Baschung leitet ab 1. April den Swisslosfonds Basel-Landschaft in der Sicherheitsdirektion und folgt auf Heidi Scholer, die in Pension geht.

Basel-Stadt und Baselland wollen zusammen die psychiatrische Versorgung in der Gemeinsamen Gesundheitsregion weiterentwickeln.

Nicola Goepfert, seit Juni Mitglied des Basler Grossen Ratse, wurde als neuer Co-Präsident der Links-Partei "Basta" gewählt.

Heiko Vogel (47), der frühere Cheftrainer, kehrt am 1. Januar 2023 als Sportdirektor zum FC Basel zurück, um den "gesamten operativen Fussball-Alltag des FCB" zu verantworten.

Die Baselbieter Regierung hat die Mietung von Räumlichkeiten für das Amt für Migration und Bürgerrecht im Helvetia Tower in Pratteln beschlossen.

Auf die im Februar zurücktretende "Basta"-Grossrätin Beatrice Messerli (70) wird die Präsidentin des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest, die Klimaaktivistin Fina Girard (Jahrgang 2001) folgen.

Lorenz Amiet, bisher Vizepräsident, wird neuer Präsident der SVP-Grossratsfraktion als Nachfolger von Pascal Messerli, der neu Parteipräsident wurde.

In Lörrach bewarf dieser Tage ein Unbekannter die Fassade der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde mit Eiern.

Am Riehenring entsiegelt das Basler Bau- und Verkehrsdepartement als Versuch ab 31. Oktober insgesamt 14 Parkfelder, so dass dort zukünftig Regenwasser in den Untergrund geleitet wird.