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Thailand wirft 800 Hmong-Flüchtlinge hinausTrotz Lebensgefahr für die Betroffenen hat Thailand am Wochenende mehr als 800 Schutz suchende Angehörige des Hmong-Volkes ins benachbarte Laos zurückgeschobenen.Bankok, 23. Juni 2008Die Flüchtlinge gehören zu einer Gruppe laotischer Hmong, die während des Vietnamkriegs auf der Seite der Amerikaner kämpften und sich seither unter erbärmlichsten Verhältnissen in den Wäldern von Laos versteckt halten müssen. Die Ausschaffung, so kritisiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) heute Montag in einer Medienmitteilung, sei für einige Hmong-Familien lebensgefährlich. "Wir sind jetzt vor allem in sehr grosser Sorge um Leben und Gesundheit von acht Hmong-Flüchtlingsfamilien, deren Auslieferung von Laos gefordert worden war."
Unter ihnen sei höchstwahrscheinlich auch der Hmong-Führer Lee Xue Lee, der wiederholt ausländische Journalisten nicht nur über die schwierige Situation der Flüchtlinge in Thailand informiert hatte, sondern auch über die gnadenlose Verfolgung der "Dschungel-Hmong" in Laos. "Fällt er in die Hände der laotischen Behörden, ist er in Lebensgefahr", warnt die GfbV. Die Menschenrechtsorganisation wandte sich bereits in einem Schreiben an die Aussenminister der EU-Staaten, der USA, Australiens, Kanadas und Japans mit der dringenden Bitte, ihre diplomatischen Vertretungen in Laos oder den Nachbarländern zu alarmieren. Sie sollten sich Zugang zu den Abgeschobenen verschaffen und langfristig ihr Wohlbefinden überprüfen.
Zudem wurde die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte (UNHCHR), Louise Arbour, sowie das Internationale Rote Kreuz um Beistand gebeten. An die thailändische Regierung appellierte die GfbV, "keine weiteren Abschiebungen" vorzunehmen.
Kein Zugang für UN-Flüchtlingshochkommissariat
Rund 5'000 der etwa 8'000 Hmong-Flüchtlinge des nordthailändischen Lagers Huay Nam Khao waren am vergangenen Freitag in Richtung Bangkok aufgebrochen, um auf ihre verzweifelte Lage aufmerksam zu machen. Der friedliche Prostestmarsch wurde vom Militär aufgehalten. Zuerst wurden die Anführer des Zuges und im Anschluss noch einmal 832 Flüchtlinge in Richtung Nachbarland Laos deportiert. 500 bis 600 Hmong sollen noch in örtlichen Gefängnissen festgehalten werden.
Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Lager berichten, dass von den bis zu 5'000 Protestierenden rund 1'600 noch nicht zurückgekehrt seien. Thailand betrachtet die Hmong-Flüchtlinge als "Wirtschaftsmigranten" und will sie alle bis Ende des Jahres nach Laos zurückschieben. Dem UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) wird der Zugang zum Lager verweigert. "So wird verhindert, dass die Fluchtgründe jedes einzelnen überprüft werden und Schutzbedürftigen Zuflucht gewährt werden muss", folgert die GfbV. Weiterführende Links: |
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