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Ein Tauchgang in der arabischen Welt

Basel, 12. Mai 2007

Wenn Alaa al-Aswany mit sanfter Stimme aus seinem Roman "Der Jakubijân-Bau" auf Arabisch vorliest, fühlt man sich bereits in eine andere Welt versetzt. Der Kontrast könnte kaum grösser sein: Da der arabische Autor, der die vermeintliche Leichtigkeit des Seins längstens verinnerlicht zu haben scheint und eine beruhigende Gelassenheit ausströmt, dort der sachlich-kühle Literaturwissenschaftler und Übersetzer, Hartmut Fähndrich, der kompetent und präzise durch den Abend führt.

Das interessante Treffen zwischen Orient und Okzident fand gestern Freitagabend in der gemütlichen Atmosphäre der alterwürdigen Lesegesellschaft am Münsterplatz im Rahmen des diesjährigen Literaturfestivals statt. Der 50-jährige Ägypter hat durch seinen Besuch auf einer französischen Schule in Kairo eine klassisch-europäisch geprägte Bildung absolviert, ohne jedoch seine arabischen Wurzeln je zu vergessen. Den Broterwerb verdient er sich bis heute als Zahnart, wobei er dieser Tätigkeit aus finanziellen Gründen nunmehr nicht mehr nachgehen müsste. Doch ihn interessiert die Nähe zu den Menschen. Dabei geht seine Motivation von einer zutiefst humanistischen Geisteshaltung aus: "Wir haben alle das selbe menschliche Herz, leiden unter den selben Dingen, unabhängig von der Hautfarbe, Nation oder Religion." Seine eigenen menschlichen Erfahrungen sind für al-Aswany massgebend beim Schreiben seiner Geschichten.

Ausgangspunkt seines erstmals 2002 erschienen Romans, der mittlerweile zum Bestseller avanciert und in 19 Sprachen übersetzt worden ist, ist der Jakbuijân-Bau, der 1934 nach dem Namen seines Auftraggebers von italienischen Architekten in einem ehemals noblen Quartier Kairos französischer Prägung nach dem Vorbild von Paris erstellt wurde. In dem 10-stöckigen Luxusgebäude verkehrte einst die "crème de la crème" der ägyptischen Gesellschaft, bevor 1952 mit Nasser die Revolution erfolgte. Danach erfolgte ein sukzessiver Niedergang des Gebäudes und der Gesellschaft.

Al-Aswany gibt nicht nur Einblicke in den ägyptischen Alltag in der Metropole mit all ihren Facetten, sondern stellt gleichzeitig den geschichtlichen und politischen Kontext her. Dabei geht er vom Mikrokosmos dieses berühmten Gebäudes aus: Während die absolute Unterschicht kurioserweise oben auf dem Flachdach in armseligen Verschlägen haust, leben die besser gestellten Bewohner in den unteren Etagen. Unten ist also für einmal oben - und umgekehrt.

Die Arbeitsweise von Al-Aswany drückt wiederum seine Beeinflussung durch die westliche Kultur und seinen arabischen Wurzeln aus: Zunächst legt er akribische Beschreibungen seiner Figuren fest, bevor er mit der eigentlichen Geschichte beginnt. Doch dann lässt er seinen Charakteren freien Lauf. Sie entwickeln dabei ein Eigenleben: "Ich beschreibe einfach, was ich sehe", meint Al-Aswany. Schmunzelnd fügt er an: "Es kann passieren, wenn ich am Morgen meinen Computer einschalte, dass plötzlich zwei Protagonisten verheiratet sind."

 

Das Buch ist beim Lenos Verlag erschienen und kostet 35 Franken



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